Auf der Suche nach ihrem Verlobten kommt die schwangere Pauline Anfang der 1950er-Jahre nach Berlin. Bei der Spediteursgattin Anna, die ihrem Mann eine Schwangerschaft vortäuscht, findet die junge Polin eine Unterkunft. Für ein paar Hundert Mark verkauft Pauline ihr Kind an Anna, die es ihrem Mann als seinen Sohn präsentiert. Als Pauline, vom schlechten Gewissen geplagt, ihr Kind zurückhaben will, erteilt Anna ihrem Bruder Bruno den Auftrag, sie aus dem Weg zu räumen. Auf der Suche nach ihrem Verlobten, der sie mittellos zurückgelassen hat, kommt die schwangere Pauline Karka Anfang der 1950er-Jahre mittellos nach Berlin. Die einzige Spur führt die junge Polin zu dem Spediteur Karl John, bei dem ihr Verlobter kurz gearbeitet hatte. Während Karl auf eine Geschäftsreise muss, nimmt dessen Frau Anna die verzweifelte Frau bei sich auf. Ihre Fürsorge ist allerdings nicht ganz uneigennützig, denn die Johns sind bislang ungewollt kinderlos geblieben. Aus Furcht, ihr Mann könnte sie deswegen verlassen, verschweigt ihm Anna, die bis vor kurzem ebenfalls schwanger war, dass sie ihr Kind verloren hat. Anna nutzt Paulines Lage gnadenlos aus: Sie bringt die junge Frau dazu, ihr Baby ohne ärztliche Hilfe zu entbinden und ihr das Kind für ein paar Hundert Mark zu überlassen. Anschließend meldet sie den Jungen auf dem Standesamt als ihr eigenes Kind an. Als ihr ahnungsloser Mann heimkommt, präsentiert sie den Jungen stolz als seinen Sohn. Doch Pauline entscheidet sich, ihr Kind zurückzufordern. Da erteilt Anna ihrem Bruder Bruno den Auftrag, die lästige Frau aus dem Weg zu räumen. Mit "Die Ratten" inszenierte Robert Siodmak eine modernisierte Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks von Gerhart Hauptmann. Siodmak und sein Drehbuchautor Jochen Huth verlegten die Handlung aus der wilhelminischen Zeit in das Berlin der Nachkriegsära. Das hochkarätige Ensemble wird von Maria Schell, Heidemarie Hatheyer und Curd Jürgens angeführt.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 93 min.
Kinostart international: 06.07.1955
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Robert Siodmak
- Drehbuch: Jochen Huth
- Produktion: Artur Brauner, Dieter Wehrand, Alfred Arbeiter, Heinz Götze
- Musik: Werner Eisbrenner
- Kamera: Göran Strindberg
- Schnitt: Klaus Eckstein, Ira Oberberg
- Regieassistenz: Wolfgang Bellenbaum