Leonardo DiCaprio und Mark Ruffalo spielen die Hauptrollen in Martin Scorseses bisher größtem Kinoerfolg "Shutter Island". In dem 2010 entstandenen Mystery-Thriller versuchen der im Zweiten Weltkrieg traumatisierte U.S.-Marshal Daniels und sein Partner das geheimnisvolle Verschwinden einer Patientin aus einer Irrenanstalt aufzuklären. Doch je länger Daniels auf der abgelegenen Insel nach einer Lösung des Falles sucht, desto mehr geraten ihm Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Traum durcheinander. Die beiden U.S.-Marshals Edward "Teddy" Daniels (Leonardo DiCaprio) und Chuck Aule (Mark Ruffalo) kommen auf Shutter Island, um einen mysteriösen Fall zu lösen. Eine Patientin ist aus der Nervenheilanstalt verschwunden, seitdem gilt sie als vermisst. Daniels, der im Zweiten Weltkrieg bei der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau dabei war, plagen immer noch die Erinnerungen an die Kriegserlebnisse. Deswegen misstraut er auch dem deutschen Arzt Dr. Naehring (Max von Sydow) und Anstaltsleiter Dr. Cawley (Ben Kingsley). Tatsächlich scheinen die beiden Informationen vorzuenthalten und die beiden U.S.-Marshals absichtlich in die Irre zu führen. Als wegen eines Sturms der Strom in dem Gebäude ausfällt, macht sich Daniels mit seinem Partner ungesehen vom Personal auf die Suche nach der Vermissten. Und bald mehren sich die Ungereimtheiten: Eine Ärztin versteckt sich in einer Höhle auf der Insel und erzählt Teddy von unethischen Experimenten. Einige Patienten geben den beiden Polizisten Hinweise, dass eine Verschwörung stattfindet. Aber wie viel davon wahr ist, und wie viel davon nur Phantastereien kranker Gehirne sind, können die beiden erst mit Sicherheit wissen, wenn sie alle Puzzle-Teile zusammengefügt haben. Mit "Shutter Island" drehte Ausnahmeregisseur Martin Scorsese seinen ersten Horrorfilm. Doch wer den Macher Oscar-prämierter Filme wie "Departed - Unter Feinden", "GoodFellas" und "Casino" kennt, der weiß, dass es dem erfolgreichen Italo-Amerikaner selten um die Realisierung eines reinen Genrefilms geht. Und so erzählt er auch hier einmal mehr eine Erlösungsgeschichte und nutzt vielfache Verweise auf den klassischen Film noir, zitiert Werke des deutschen Expressionismus und nutzt Freuds Arbeiten zur Psychoanalyse und Traumarbeit, um die Abgründe der menschlichen Seele zu offenbaren. Dabei thematisiert Scorsese auch kritisch Behandlungsmethoden, die in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der Psychiatrie ganz selbstverständlich zum Einsatz kamen: Elektroschocktherapie, Insulininjektionen und vor allem der inzwischen als obsolet angesehene Hirneingriff der Lobotomie. Mit einem Einspielergebnis von zirka 300 Millionen U.S.-Dollar wurde "Shutter Island" überraschenderweise der bisher erfolgreichste Film des Regisseurs an der Kinokasse. Zurzeit arbeitet der Oscar-Preisträger an dem Historiendrama "Silence", in dem er von der Missionsarbeit eines Jesuitenpaters im Japan des 17. Jahrhunderts erzählt. Die Hauptrolle spielt "Spiderman" Andrew Garfield. In der Pipeline ist gerüchteweise ein Biopic über den legendären Sänger und Schauspieler Frank Sinatra, dem man zeitlebens enge Kontakte zur Mafia nachsagte. Zunächst kommt aber im Dezember dieses Jahres Scorseses neuester Film mit Leonardo DiCaprio in die Kinos: die bissige Gesellschaftsparabel "The Wolf of Wall Street". DiCaprio war zuletzt in den deutschen Kinos mit der überaus erfolgreichen Romanverfilmung "Der große Gatsby" vertreten. Die Frau an seiner Seite in "Shutter Island" spielt Michelle Williams: Die amerikanische Schauspielerin und Witwe von Kultstar Heath Ledger erlangte Ende der 90er Jahre Bekanntheit durch die Coming-of-Age-Fernsehserie "Dawson's Creek". Mittlerweile gilt sie als eine der besten Schauspielerinnen Hollywoods und wurde dreimal für den Oscar nominiert (unter anderem für "Blue Valentine"). DiCaprios rechte Hand bei dieser rätselhaften Vermisstensuche wird gespielt von Mark Ruffalo ("The Kids Are All Right"), einem der prägnantesten Gesichter des amerikanischen Independent-Kinos. Zuletzt war er in unseren Kinos in dem Magier-Thriller "Die Unfassbaren" zu sehen.
(ZDF)
Auszeichnungen (Auswahl): 5 Nominierungen für den Saturn Award (Kategorien: Bestes Produkt Design, Bester Schauspieler, Bester Nebendarsteller, Bester Regisseur, Bester Horror/Thriller Film); 4 Nominierungen für den Satellite Award (Kategorien: Beste Kamera, Bester Sound, Bester Schnitt, Beste Ausstattung & Produkt Design); Kritik: "'Shutter Island' ist ein monströser Film, eine Übung in Exzess. Weil man den Roman von ‚Mystic River'-Autor Dennis Lehane nicht anders verfilmen kann: ein starkes Stück Pulp Fiction, ein wild geplottetes Horrorszenario, das zahllose falsche Fährten auslegt und dabei auch schon mal derbe den Holzhammer auspackt, um den Leser von seinem gut gehüteten und doch so offensichtlichen Geheimnis abzulenken." (kino.de) "In dem Psychothriller ‚Shutter Island', der Verfilmung eines Romans von Denis Lehane durch Martin Scorsese, lassen sich Wahn und Wirklichkeit erst am Ende unterscheiden." (dieterwunderlich.de) Starinfo Leonardo DiCaprio: Einer seiner frühen Agenten wollte ihn "Lenny Williams nennen', da DiCaprio Kassengift sei. Doch Leo blieb Leo: "Ich habe die Power-Augenbrauen der DiCaprios", hat er einmal gesagt und so einer lässt sich nicht reinreden. Der Mime mit den deutschen Wurzeln ist auch einer, den man schwer einordnen kann. Er glänzt in Filmen fürs Massenpublikum ebenso wie in künstlerisch anspruchsvollen Produktionen. Zweimal wurde der Mädchenschwarm für den Oscar nominiert, für "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" und "Blood Diamond", eigentlich zu selten für einen Tausendsassa wie ihn. Doch er ist gerade erst 36 Jahre, viel Zeit also noch, weitere Trophäen zu sammeln. Privat ist der 1974 geborene DiCaprio für seine Vorliebe für Supermodels und seinen Einsatz für die Umwelt bekannt. Starinfo Ben Kingsley: Er ist einer der besten Schauspieler unserer Zeit. Der 1943 in England geborene Sohn eines indischen Arztes und eines englischen Models war zehn Jahre lang Mitglied der Royal Shakespeare Company. Für seine Verkörperung von Gandhi wurde er weltweit gefeiert und bekam einen Oscar. Weitere Triumphe folgten, darunter Oscar-Nominierungen für ‚Bugsy' (1991), ‚Sexy Beast' (2000) und ,Haus aus Sand und Nebel' (2003). Der Schauspieler wurde 2001 von Queen Elizabeth II. zum ‚Sir' geadelt.
(Tele 5)
Länge: ca. 138 min.
Deutscher Kinostart: 25.02.2010
Internationaler Kinostart: 13.02.2010
Original-Kinostart: 19.02.2010 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 24.04.2011 (Sky Cinema)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Martin Scorsese
- Drehbuch: Laeta Kalogridis
- Produktion: Martin Scorsese, Bradley J. Fischer, Mike Medavoy, Arnold Messer, Chris Brigham, Laeta Kalogridis, Dennis Lehane, Gianni Nunnari, Louis Phillips, Amy Herman, Joseph P. Reidy, Emma Tillinger Koskoff, Ron Ames, Stephanie Ito, Mark Kamine, Phoenix Pictures, Sikelia Productions, Thomas FX Group
- Produktionsfirma: Paramount Pictures, Appian Way <us>
- Musik: Robbie Robertson
- Kamera: Robert Richardson, Max Biscoe, Robert Guerra, Christina Ann Wilson
- Schnitt: Thelma Schoonmaker
- Szenenbild: Francesca Lo Schiavo
- Maske: Sian Grigg, Patricia Regan, Manlio Rocchetti, Sherryn Smith, Marleen Alter, Liz Bernstrom, Christine Domaniecki, Bridget O'Neill
- Kostüme: Sandy Powell
- Regieassistenz: Ron Ames, Amy Lauritsen, Robert Legato, Joseph P. Reidy, John Silvestri, Christian Vendetti, Andrew T. Wood, Chaz Johnson
- Ton: Eugene Gearty, Marissa Littlefield, Philip Stockton
- Spezialeffekte: Ron Ames, Steve Dellerson, Joseph Barry, Adam Bellao, Jerry Diaz, Sam Dinwiddie, Ryan Johnson, Kevin McKenzie, Garth Steinheimer, Nathan Tibbetts, Patrick Tierney, Casey Van Maanen, Laura Elliott, Scott Garcia
- Stunts: G.A. Aguilar, Gabriel Hansen, Todd Mello, Ryan Shibley
- Distribution: Concorde Filmverleih GmbH, Cascade Film, Paramount Pictures
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