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TV-Kritik/Review: "Check Check": Klaas' Flughafen-Comedy verfehlt optimale Flughöhe

(01.04.2020/ursprünglich erschienen am 20.10.2019)

Klaas Heufer-Umlauf zählt mit seinen diversen Showformaten - ob mit oder ohne seinen ewigen Kontrahenten Joko Winterscheidt - zu den wichtigsten Sendergesichtern von ProSieben. Für eine neue Produktion des Streamingdienstes Joyn, an dem die ProSiebenSat.1-Gruppe maßgeblich beteiligt ist, begibt sich der Entertainer auf ungewohntes Terrain. Er spielt die Hauptrolle in der neuen Comedyserie
Klaas Heufer-Umlauf spielt den Mittdreißiger Jan Rothe, der eigentlich nur für einen Kurzbesuch in sein Heimatkaff zurückkehrt, den fiktionalen Ort Simmering. Als Jan vor der Wohnung seines Vaters Udo (Uwe Preuss) ankommt, begegnet er einem ehemaligen Mitschüler, der es zum Provinzpolizisten gebracht hat, und macht sich vor dessen Kollegin über ihn lustig. Das Lachen vergeht Jan jedoch schnell, als er die Wohnung betritt. Sein Vater wirft alte Möbel aus dem Fenster und wirkt neben der Spur. Schnell stellt Jan fest, dass sein Vater offensichtlich an Demenz erkrankt ist. Er sieht sich gezwungen, seine ursprünglichen beruflichen Karrierepläne in Berlin aufzuschieben und will einen Job beim nahegelegenen Simmering Airport annehmen - nur vorübergehend, versteht sich.

Am Provinzflughafen trifft Jan eine weitere alte Bekannte wieder: Seine Jugendliebe Sabine hat Karriere gemacht und ist heute die Chefin des Flughafens. Fun Fact: Sabine wird gespielt von der Österreicherin Doris Golpashin, mit der Klaas Heufer-Umlauf im echten Leben seit sieben Jahren liiert ist. Kurz darauf lernt Jan seinen Arbeitsplatz kennen: Er soll Security-Check-Mitarbeiter werden. "Ich mach jetzt nicht den Abtaster. Das kann sie mal gleich vergessen", lautet Jans spontane Reaktion, doch es bleibt ihm letztendlich keine Wahl.
Der Rest der Sicherheitstruppe besteht aus der mütterlichen Ingrid (Petra Kleinert), die Jan schon als Kind kannte, Jans ehemaligem, korpulenten Mitschüler Ertu (Kailas Mahadevan) und dem militaristischen Schnurrbartträger Harald (Jan Georg Schütte), der den Sicherheitscheck als Lebensaufgabe betrachtet und für den Regelkonformität alles ist. Jan ist wenig begeistert davon, mit diesem eigenwilligen Trio künftig seine Arbeitszeit verbringen zu müssen. Mit seinen gegensätzlichen Vorstellungen eckt Jan bei seinen Kollegen schnell an. Hinzu kommt, dass Ertus Schwester Samira (Sara Fazilat) im Duty-Free-Shop arbeitet und sich ziemlich offensichtlich an Jan heranmacht.

Die Sequenzen am Flughafen sind gespickt mit Slapstick-Humor und Leichtigkeit. Umso krasser wirken die Szenenwechsel, wenn sich Jan mit seinem erkrankten Vater auseinandersetzen muss - in diesen Momenten setzt stets gefühlige Klavierklimpermusik ein. Am Ende der Pilotfolge wirft Jan seinen Job beim Flughafen hin und will seinen Vater gegen dessen Willen bei einem Pflegeheim anmelden, um sich wieder in Berlin abzusetzen. Nach einem Kurzbesuch im Heim rettet Jan seinen Vater, kurz bevor dieser WC-Reiniger in sich hineinschüttet. "Ob ich jetzt tot bin oder im Heim...", eröffnet Udo seinem Sohn. Also beschließt Jan, sich um seinen hilfsbedürftigen Vater zu kümmern und weiter beim Sicherheits-Check zu arbeiten - und er beginnt, Sympathien für die familiäre Truppe im Provinznest zu entwickeln.
Das Setting des Security-Checks am Flughafen bietet überschaubaren Handlungsspielraum. Bereits in Folge 2 geht es raus aufs Rollfeld und das Security-Quartett muss sich zunächst mit einer Hasenplage und anschließend mit Motorradfahrern herumschlagen, die das Rollfeld illegal als Übungsplatz ausnutzen. In den weiteren Episoden geht es dann unter anderem um ein Flughafenfest und einen Streik - und Jan muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen.

"Check Check" kommt ziemlich unaufgeregt und zeitweise leider auch belanglos daher. Die Charaktere am Flughafen-Sicherheitscheck wirken arg stereotypisch und überzeichnet, insbesondere der von Jan Georg Schütte gespielte Harald besitzt Nervpotential. Zudem muten die regelmäßigen Wechsel zwischen ernsten Szenen und slapstick-artigem Klamauk bemüht und unpassend an - der tragikomische Ansatz gelang in der ebenfalls von Autor Ralf Husmann geschriebenen ZDF-Serie
Im Vergleich zu
Dieser Text basiert auf Sichtung der Episoden 1, 2, 4 und 5 von "Check Check".
Bei Joyn liegt "Check Check" seit Oktober 2019 bereit. ProSieben zeigt die zehnteilige erste Staffel ab dem 1. April 2020 immer mittwochs um 21.20 Uhr in Doppelfolgen, im Anschluss an "Frau Jordan stellt gleich" mit Katrin Bauerfeind.

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Leserkommentare
Jacob Gross schrieb am 11.12.2019, 14.58 Uhr:
Es muss nicht immer die 5 Sterne Hollywood Produktion sein. Ich finde die Serie, mit all ihren "Schlampern" ist eine typisch deutsche Produktion, die das Dorf-leben zusammenfasst, ironisch mit sich selbst umgeht - bis zu einem Punkt, wo ich sogar davon ausgehen würde, dass die "Schlamper" absicht sind ;)
Der Humor ist teilweise plump, aber sehr lustig und hat definitiv seine Zielgruppe. Jeder hat natürlich einen anderen Humor.
Eine Serie muss nicht immer 100% besonders, atemberaubend oder sonst was sein. Sondern einfach realitätsnah. Und das trifft sie sehr, sehr gut. Der Kontrast zwischen "Clown aus Berlin" und "Vater mit ernster Krankheit" ist auch sehr gut - zuerst dachte ich das ist eine einzige Comedy Serie, aber durch den Kontrast wird sie auf ein anderes Level gehoben.
Die Figuren an sich sind auch totale Kontraste und spiegeln - wieder einmal - den Alltag wieder. Nicht jeder hat Kollegen die alle "sauber" im Kopf sind. Jeder ist anders. Man könnte sagen das Klischee wird erfüllt. Aber das wird es ja nicht nur in der Serie.
Würde mich auf eine zweite Staffel freuen, aber nach all der Kritik ist das eher unwahrscheinlich.Tintin schrieb am 24.11.2019, 00.30 Uhr:
Die Serie ist ganz amüsant und teilweise wirklich witzig, aber die Continuity ist so unglaublich schlampig, dass man auf die Fehler gar nicht zu achten braucht, um sie zu erkennen. Da verschwinden Requisiten oder taucht ein Teppich auf, wo Jan vor dem Schnitt noch auf den Fliesen stand, und Jans Auto hat – auch innerhalb derselben Szene – abwechselnd das Kennzeichen von Berlin oder von Teltow-Fläming (TF). Bezeichnend ist auch, wenn die Kamera vom Haus seines Vaters in Simmering auf eine typisch Berliner Gaslaterne schwenkt.
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