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Für ZDFneo ist die Strategie, für die Sie sich als Zuschauerin oder Zuschauer entscheiden sollen, klar: Die Wahl muss auf die Mediathek fallen, in der am heutigen 26. August ein neuer sechsteiliger Thriller als "neoriginal" Premiere feiert.
Was zunächst nach einer Mischung aus
Als Elsa von Unbekannten entführt wird, steht relativ schnell fest: Das Motiv für die Tat liegt nicht im Job von Alex, sondern in dem von Eva. Die Entführer wollen erreichen, dass Vera die Risikobewertung für Burundi nach oben korrigiert. Die begabte Mathematikerin kalkuliert mithilfe ihres früheren Mentors Professor Thalmann (Robert Hunger-Bühler -

Die strategischen Winkelzüge, mit denen Vera die Entführer in Schach hält, sind der Selling Point von
Die Welt von "Decision Game" ist überaus trist und das fängt bei der Optik an. Das Lebensumfeld von Vera, weder im Büro, noch in ihrem Privatleben, ist besonders interessant. Ihr Arbeitsplatz wirkt wie eine abgespeckte Version von Jessica Chastains Wirkungsstätte in
Und Vera selbst? Eva Meckbach tut, was sie kann, mit all dem Halbgaren, das die Serienschöpfer Johannes Lackner (

Auch die mathematischen Überlegungen von Vera, das Entstehen der Risikoanalyse, der möglicherweise schicksalshaften Entscheidungen - all das geschieht viel zu abrupt und fast schon unter Ausschluss des Zuschauers. Gut, Vera steht vor ihrer großen Strategie-Tafel, zieht ihre Schlüsse und berät sich hier und da mit ihrem früheren Professor, charismatisch, wenn auch klischeehaft undurchsichtig gespielt von Robert Hunger-Bühler. Doch solche Momente, in denen Vera beispielsweise bei einer riskanten Autofahrt das Risiko der Entführer am eigenen Leib zu spüren bekommt, wirken kaum glaubhaft genug, um die Entstehung der folgenden Strategien zu rechtfertigen.
Was ist aus dem vermeintlichen Selling Point der Serie geworden? Filme wie "A Beautiful Mind",
Ein erzählerisches Problem, das sich bei vielen Streamingserien der jüngeren Vergangenheit feststellen lässt, wiederholt sich auch hier: Anstatt den Zuschauern Zeit zu geben, die Figuren näher kennenzulernen und sich mit ihnen anzufreunden, werden sie praktisch sofort in den Ausnahmezustand katapultiert. Gerade angesichts der großzügigen Erzähldauer von sechs 45-minütigen Episoden ist das absolut unverständlich. Ein längerer Prolog, der uns Veras Lebensweg bis hierher, das Verhältnis zu ihrer Tochter und die Narben, die bei ihr zurückgeblieben sind, spannend und in Ruhe vorstellt, wäre dringend notwendig gewesen. So aber lautet die Devise: Wir müssen sofort mitfühlen, nur weil hier die Tochter einer Mutter entführt wird! Aber das ist zu wenig.

Während Ehemann Alex, der sich vornehmlich durch lautes Fuck!
-Schreien und unrealistische BKA-Kollegen hervortut, erschreckend blass bleibt, ist zumindest Entführungsopfer Elsa (Paula Hartmann) mit ihrem Sinn für Humor und ihrem Lebenshunger ein echter Lichtblick. Vor allem in der vierten Episode darf sie glänzen und erhält für ihre Figur mehr Raum. Auch die Szenen, in denen der Ort der Entführung selbst im Mittelpunkt stehen, sind ausgerechnet die interessantesten. Die Entführer-Riege, angeführt von Roeland Wiesnekker und Jakob Diehl ist undurchschaubar, aber erschreckend vielschichtig und sympathisch - was auf der Seite der vermeintlich "Guten" hier kaum gelingt. Ein merkwürdiger Gegensatz, der zur Schieflage des recht langatmigen Thrillers beiträgt. Entscheidungen wie der Einsatz zahlreicher Close-Ups und eines oft unpassend wirkenden Dokumentarstils sowie ein monotoner Klangteppich tun der ZDFneo-Serie ebenfalls keinen Gefallen.
"Decision Game" verspricht viel, löst beim Ansehen aber vor allem Unverständnis und Frust aus. Frust darüber, dass eine potenziell überaus spannende Prämisse über strategisches Denken im kreativen Chaos schlechter Entscheidungen untergeht. Das wäre Jessica Chastain nicht passiert.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten vier Episoden von "Decision Game".
Die ZDFneo-Serie "Decision Game" ist ab Freitag, den 26. August in der ZDFmediathek abrufbar. Die lineare Ausstrahlung erfolgt dann in zwei Dreierpacks ab 20.15 Uhr am Dienstag, den 6. und am Mittwoch, den 7. September.
Über den Autor
Leserkommentare
Sentinel2003 schrieb am 17.01.2023, 13.48 Uhr:
Wow, da können wohl User deutsche Serien nicht leiden!
wkobath schrieb am 06.09.2022, 21.39 Uhr:
Ein ziemlichlicher Griff ins Klo. Die ersten 30 Minuten habe ich krampfhaft versucht, irgendetwas positives an der Handlung zu finden, jedoch ohne Erfolg. Es komm null Spannung auf, die schauspielerische Leistung ist minimal, zum einschlafen das ganze.
Bobby schrieb am 26.08.2022, 22.40 Uhr:
Vier Folgen habe ich nicht durchgehalten. Nach 20 Minuten war Schluss
User 680545 schrieb am 27.08.2022, 15.41 Uhr:
Wenn ich deine Kritik lese und ich kann sie nachvollziehen, weil sie bei fast allen deutschen Serien so ist, denke wir haben die schlechtesten Regisseure hier in Deutschland. Deshalb schaue ich keine deutscvhen Serie mehr an.
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