Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Nelson Müller fragt: "Kennste den?"
Nelson Müller fragt: "Kennste den?"ZDF/Andreas Müller


Im ARD-Vorabendprogramm erfreuen sich Quizshows wie  "Wer weiß denn sowas?" und  "Gefragt - Gejagt" seit Jahren steigender Beliebtheit. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Sender nachziehen und auf den Zug aufspringen. ZDFneo experimentiert schon seit einiger Zeit am Vorabend - was löblich ist, denn mit den  "Bares für Rares"-Wiederholungen im Doppelpack fährt der Spartenkanal äußerst erfolgreich, so dass eigentlich gar kein Handlungsbedarf besteht. Dennoch gab es zuletzt Versuche, für Abwechslung zu sorgen. Mit Steven Gätjens Trödelquiz  "Clever abgestaubt", der Händlershow  "Viel zu bieten" oder jüngst mit Ben Blümels Quiz  "entweder - oder?" hat das allerdings nicht sonderlich gut funktioniert. Der nächste Versuch heißt  "Kennste den?" und ist ab heute Abend (23. Oktober) zwei Wochen lang auf dem 19.30-Uhr-Sendeplatz zu sehen. Moderiert wird die Show von TV-Koch Nelson Müller, für den das Quizgenre Neuland ist.

Wer beim missverständlichen Titel "Kennste den?" vermutet, dass es sich um eine Neuauflage der Witzeerzähl-Show  "Gaudimax" handelt, irrt. Das Konzept funktioniert vielmehr so: Pro Folge begrüßt Nelson Müller zwei Promis und ein Panel aus neun nichtprominenten Kandidaten, die unterschiedliche Gemeinsamkeiten verbinden. Für die Prominenten gilt es nun, deren biografische Eigenarten zu erraten. Dabei müssen sie gute Menschenkenntnis, Bauchgefühl und Einschätzungsvermögen beweisen.

In der ersten Folge sind Bernd Stelter und Giovanni Zarrella ("Keiner redet schneller!") die beiden Promis, die gegeneinander antreten. Sie stehen an zwei Pulten, während auf der anderen Seite des Studios die neun Normalo-Kandidaten auf einer kleinen Tribüne sitzen. Die Kandidaten werden zunächst vom Off-Sprecher mit einem ersten Hinweis vorgestellt, z.B. "Hendrik ist ein richtiger Saubermann" oder "Madleen stoppt an jedem Zebrastreifen".

Die neun Kandidaten der ersten Folge
Die neun Kandidaten der ersten FolgeZDFneo/Screenshot


Die erste Runde heißt "Wer von wie Vielen?". Für die Promis gilt es nun einzuschätzen, wie viele der neun Kandidaten etwa schon einmal beim Einparken ihr Auto zerbeult haben oder wie viele den Film  "Saturday Night Fever" gesehen haben. Wer näher an der richtigen Zahl ist, erhält einen Punkt. Danach wird eine spezifische Frage zu einem Kandidaten gestellt und die beiden Promis müssen raten, welche von drei möglichen Antworten zutrifft. Peter beispielsweise baut etwas aus Müll - Marionetten, Designer-Möbel oder Flöße? Es entstehen unterhaltsame Momente, wenn Zarrella und Stelter ihre Antworten abwägen, Vermutungen anstellen und zwischendurch Anekdoten zum Besten geben. Ähnlich wie bei  "Kaum zu glauben!" stellen einzelne Kandidaten ihr Talent nach der Spielrunde vor.

In der zweiten Runde "Baujahr" geht es darum, anhand von maximal sechs Hinweisen bzw. Schlagzeilen das Geburtsjahr der Kandidaten zu tippen. Es wurde quasi die ARD-Vorabendshow  "Rate mal, wie alt ich bin" als Spielrunde importiert - anders als im gefloppten Quiz mit Matthias Opdenhövel gerät das Prinzip hier nicht so langatmig, sondern geht flott über die Bühne.

Die dritte Runde lautet "Wahr oder falsch?" - hier bedient sich ZDFneo wiederum bei der Vis-à-Vis-Runde des Klassikers  "Sag die Wahrheit". Drei der neun Kandidaten erzählen eine Geschichte, doch nur eine stimmt. Zarrella und Stelter haben nun im Kreuzverhör-Stil die Möglichkeit, der wahren Story auf die Schliche zu kommen.

Giovanni Zarrella und Bernd Stelter sind die Promis der ersten Folge
Giovanni Zarrella und Bernd Stelter sind die Promis der ersten FolgeZDFneo/Screenshot


In der Finalrunde "Sag du es mir!" dürfen sich Zarrella und Stelter je einen Kandidaten auswählen, der innerhalb von 60 Sekunden so viele offene Quizfragen wie möglich richtig beantworten muss (Stichwort: Fragenhagel). Die Punktezahl des Gewinners wird mit 100 multipliziert und als Euro-Betrag unter den Kandidaten verteilt, die entweder Zarrella oder Stelter als Gewinner getippt haben.

Zunächst ist es ungewohnt, Nelson Müller nicht mit Schürze und Kochmütze, sondern mit Sacko und Krawatte zu sehen. Dem TV-Koch gelingt es jedoch, sich innerhalb von wenigen Minuten schneller in die Rolle des Gameshow-Moderators einzufinden, als Jan Hahn in drei Staffeln  "Glücksrad". Mit Souveränität und kleinen Seitenhieben an den richtigen Stellen weiß er zu überzeugen, ohne sich in den Vordergrund zu spielen - die Stars der Sendung sind schließlich die neun Kandidaten.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass "Kennste den?" mitnichten das Rad neu erfindet, sondern sich klar erkennbar bei anderen Sendungskonzepten bedient. Dadurch, dass diese - anders in den entsprechenden Vorbildern - jedoch nicht die ganze Sendezeit einnehmen, sondern lediglich rund zehn Minuten zum Einsatz kommen, ist für Abwechslung gesorgt und die 45 Minuten geraten äußerst kurzweilig. Mit Gästen wie Waldemar Hartmann, Ulla Kock am Brink, Palina Rojinski, Matze Knop, Sonya Kraus und Lutz van der Horst ist das wechselnde Promi-Duo auch durchaus ansprechend und vielfältig besetzt. "Kennste den?" ist solide Vorabendunterhaltung und ergänzt das Quiz-Angebot im deutschen Fernsehen - die Show passt jedoch eigentlich eher ins ZDF-Hauptprogramm als zum jugendfixierten ZDFneo.


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang '85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!". Auch für Realityshows wie den Klassiker "Big Brother" hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie "Die Harald Schmidt Show" und "PussyTerror TV", hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie "Eine schrecklich nette Familie" und "Roseanne", aber auch schräge Mysteryserien wie "Twin Peaks" und "Orphan Black". Seit Anfang 2013 ist er bei TV Wunschliste vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Beitrag melden

  •  

Leserkommentare

  • Brioni49 schrieb am 29.10.2017, 19.52 Uhr:
    Solche Spiele gab es schon vor Jahrzehnten in den Shows von Joachim Fuchsberger