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TV-Kritik/Review: "Rebel": Erin Brockovich sieht jetzt aus wie Peggy Bundy
(19.04.2021)
Das Interessanteste an
Gespielt wird diese Annie Flynn-Ray-Bello, die von allen nur "Rebel" genannt werden will, von Katey Sagal. Der ehemalige Sitcom-Star (
Ihre drei Nachnamen trägt Frau Flynn-Ray-Bello übrigens nicht ohne Grund: Sie ist bereits zum dritten Mal verheiratet. Nach dem Polizisten Tommy Flynn und dem Anwalt Benji Ray ist sie seit knapp zehn Jahren mit dem netten, aber leicht halbseidenen Hallodri Grady Bello zusammen. John Corbett (
Mit jedem ihrer Gatten hat Rebel überdies ein Kind: Aus der Ehe zu Tommy stammt Sohn Nate (Kevin Zegers,
Damit wäre das Familiengeflecht der Flynn-Ray-Bellos zumindest grob umrissen - mit dem beruflichen Umfeld Rebels ist es eng verflochten. Wie Erin Brockovich im Film und in der Realität ist Rebel keine zugelassene Anwältin, sondern eine paralegal, was man sperrig mit "Rechtsanwaltsfachangestellte" ins Deutsche übersetzen könnte. Und ebenfalls wie die echte Brockovich heutzutage ist Rebel kein unbekannter Hotshot mehr: Auch sie hat sich Medienbekanntheit erworben und wird hier und da auf der Straße erkannt. Als eine Art Star-Gehilfin im Einsatz für die Erniedrigten und Beleidigten arbeitet sie in der Kanzlei von Julian Cruz. Andy Garcia (
Garcia ist in den ersten Folgen, neben Sagal, eindeutig für die schauspielerischen Glanzlichter zuständig - zumal sich Cruz' Privattragödie schnell mit einem zentralen Fall verbindet, der die ganze erste Staffel von "Rebel" in Beschlag nehmen dürfte: Die künstlichen Herzklappen des Pharmakonzerns Stonemore Medical erweisen sich als brandgefährlich, immer mehr Patienten finden sich, die nach der OP schwere Entzündungen und Migräne entwickelten und denen vor lauter Schmerzen das Leben aus den Fingern glitt. Als eine der Leidtragenden (
Autorin Krista Vernoff (als Produzentin von
Vernoff setzt auf ein forciertes Erzähltempo, und doch räumt sie Sagal viel Platz dabei ein, die Abgebrühtheit und Zähigkeit ihrer Figur auszustellen. Ihr Chef feuert sie? Kein Problem - schon sitzt sie whiskeytrinkend in der nächstbesten Rockerkneipe. Ihr Ehemann reicht die Scheidung ein? Kein Problem - schon holt sie die Flinte heraus und ballert im Garten herum. Zweifel daran, dass bei dieser Frau jemals die Energie versiegen könnte, will die Serie gar nicht erst aufkommen lassen. Erin Brockovich, die "Rebel" mitproduziert, lässt durchaus ein paar selbstironische Spitzen zu. So behauptet einmal eine Frau, Rebel sei keine Anwältin, nur laut
. Und der Collegeprofessor darf giften: Ich habe ihr Buch gelesen, tolle Message, aber mäßige Prosa.
Damit wären die zwei gängigsten Kritikpunkte an der Medien-Person Brockovich vorauseilend weggewitzelt. Am grundsätzlichen Heldinnenstatus der Protagonistin, die sich mit aller Kraft in ihre David-gegen-Goliath-Kämpfe stürzt, will und wird "Rebel" allerdings gewiss nicht rütteln. Im Gegenteil, in den ersten Episoden deuten sich sehr typische, fast seifenopernhafte Erzählschablonen an; ob es nun um Rebels Ehekrise geht, um Nates Liebschaften, Ziggys drohenden Drogenrückfall oder um die ethische Zwickmühle, in die Cassidy gerät, als sie aus Karrieregründen auf die "böse Seite" ihres Konzernanwaltsvaters wechselt (und dort in Kollege Luke, gespielt von Sam Palladio aus
Der kinoerfahrene Regisseur Marc Webb (
Die erste Staffel entstand unter Corona-Bedingungen; zu sehen ist ein sonnig-stylishes Los Angeles, das zwischen Country Clubs, Bars und prächtigen Anwesen gefühlte Universen entfernt zu sein scheint von der pandemischen Gegenwart. Dennoch tut Rebel an einer Stelle explizit ihre Dankbarkeit für den Impstoff kund. Hoffentlich ist das kein Menetekel für die Serienwelt der nächsten Zukunft: dass sich Serienmacher fortan verpflichtet fühlen, die weltweite Corona-Zäsur selbst dann ständig zu kommentieren, wenn sie in der jeweiligen Serienrealität, wie hier, ansonsten gar keine Rolle spielt. Es ist dies aber nur ein kurzer Widerhaken in einer ansonsten problemlos wegkonsumierbaren Serie, die vor allem gute Laune machen sowie das Aktivistische und Widerborstige feiern soll - die dabei aber selbst inszenatorisch und dramaturgisch keinerlei neue Wege geht. Es ist das alte Lied im Network-Fernsehen (und nicht nur dort): Das Rebellische wird gern groß annonciert, doch aus Sorge vor dem verschreckten Stammpublikum wird darauf verzichtet, es auch in eine angemessen rebellische Form zu bringen. So kann "Rebel" am Ende nahtlos übergehen in all die anderen, ähnlichen Serien, die vorher oder nachher laufen.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "Rebel".
"Rebel" wird seit dem 8. April in den USA auf dem Networksender ABC ausgestrahlt. Am 28. Mai wird die Serie als Deutschlandpremiere im Star-Bereich des Streamingdienstes Disney+ veröffentlicht.
Über den Autor
Leserkommentare
LuckyVelden2000 schrieb am 20.04.2021, 18.04 Uhr:
Katey sagel ist eine Schauspielerin und nicht peggy bundy. Das ist und war doch nur eine Rolle und eine ganz andere Rolle als diese hier. Sie sieht inzwischen auch ganz anders aus als die Peggy bundy rolke damals. Freue mich sie mal in einer anderen Rolle zu sehenMarcus Cyron schrieb am 19.04.2021, 23.04 Uhr:
"Der ehemalige Sitcom-Star („Eine schrecklich nette Familie“, „Meine wilden Töchter“) hat sich mit ihren Golden-Globe-gekrönten Auftritten als intrigante Biker-Mutti in „Sons of Anarchy“ längst in andere darstellerische Gefilde vorgespielt."
Ich bin so gelangweilt von der Geringschätzung der Komödie und der Überbewertung des Dramas. Jemanden zum weinen bringen ist leicht, jemandem zu lachen indes ist schwer.Sentinel2003 schrieb am 19.04.2021, 22.36 Uhr:
DAS frage ich mich ehrlich gesagt auch!! Warum vergleicht der Autor Sie jetzt mit "Peggy Bundy"!!??? Versthe ich jetzt nicht!!mynameistv schrieb am 19.04.2021, 21.57 Uhr:
Nachdem ich die Überschrift gelesen habe, hab ich mir den Rest erspart, denn wenn man gleich mit so einem unsinnigen Vergleich ankommt...da kann nix Gutes bei rauskommen.
Erin Brokovich mit Peggy Bundy zu vergleichen...oh, mann.
Üb noch ne Runde in Foren, bevor du hier wieder mit so einem Blödsinn ankommst!
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