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TV-Kritik/Review: "Reprisal": Abigail Spencer überstrahlt stylishes Retro-Gangsterdrama

(23.12.2019)

Die Zahl der verschiedenen Streamingdienste wird langsam genauso unübersichtlich wie die der von ihnen produzierten Serien. Während gerade erst mit Disney+ und Apple TV+ zwei neue große Player auch in Europa an den Start gegangen sind, kämpft in den USA auch noch das bereits seit längerem etablierte Hulu mit Netflix und Amazon Prime um Abonnenten und Marktanteile. Ein Pfund, mit dem es wuchern kann, ist der Kritikerliebling
Alle Ingredienzen der von Josh Corbin entwickelten Serie wirken wie schon hundert Mal gesehen: Die von Abigail Spencer (
Einen großen Teil zur visuellen Faszination der Serie trägt die Hauptdarstellerin bei, deren Haarfarbe zwischen schwarz und einem Blond, das genauso künstlich wirkt wie die gesamte Bildgestaltung, wechselt. Abigail Spencer ist hier schauspielerisch wesentlich weniger gefordert als bei ihrer vielschichtigen Nebenrolle in "Rectify", dominiert aber jede Szene, in der sie zu sehen ist. Den Rollentypus der Femme fatale beherrscht sie perfekt, kann sie doch innerhalb von Sekunden von scheinbar hilfsbedürftig auf knallhart und skrupellos umschalten. Unter der Oberfläche ihres glatten, schönen Gesichts scheint immer schon der nächste Gewaltausbruch zu brodeln. Den Grund für diese Gefühlswallungen erfahren wir gleich in der Auftaktsequenz der ersten Folge: Bei ihrem Gangsterbruder in Ungnade gefallen, misshandeln dessen Bikerjünger die junge Katherine und lassen sie schwer verletzt zurück. Doch sie überlebt und wartet die nächsten zehn Jahre lang auf ihre Gelegenheit zur Rache, während sie unter neuem Namen ein bürgerliches Leben als Ehefrau und Kellnerin führt. Als ihr älterer und vermögender Gatte stirbt, sieht sie ihre Chance endlich gekommen.
Gleichzeitig führen uns die ersten Folgen anhand eines jungen Rekruten (Mena Massoud) in die Welt der Bikergang ein, deren raue Sitten und fragwürdigen Ehrenkodex wir allerdings schon aus zahlreichen anderen Serien und Filmen kennen. Dabei krankt die Charakterisierung ziemlich daran, dass alle Biker obercool sein wollen und ständig Sprüche auf ihren dicken Lippen haben, die auch einem Tarantino-Film entsprungen sein könnten. Ein anderes Problem der Serie ist das Tempo, das sich meist anfühlt, als fahre man mit gezogener Handbremse. Natürlich passt das zum Genre des Film Noir, das sich ja noch nie durch eine rasante Erzählweise auszeichnete. Bei Laufzeiten von bis zu einer Stunde pro Folge wird es zwischendurch aber doch ziemlich zäh. Ach ja, Ron Perlman ist auch noch mit dabei. Er wirkt in seiner Rolle als Ober-Mobster so, als habe er nach dem Ende von
Insgesamt ist "Reprisal" sicher keine Serie für jeden und jede. Inhaltlich weit entfernt von Hulus Qualitätsserien, zu denen man auch das Sektendrama
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Episoden der Serie "Reprisal".
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: Hulu
Der amerikanische Streaming-Dienst Hulu hat die komplette, zehnteilige Staffel von "Reprisal" Anfang Dezember 2019 veröffentlicht. Eine deutsche Heimat ist bisher nicht bekannt geworden.
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