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Bastian Pastewka im Interview: "Ich persönlich schummle permanent vor der Kamera"
(04.09.2024)
Bastian Pastewka gehört seit den 1990er-Jahren zu den beliebtesten und erfolgreichsten Schauspielern und Komikern Deutschlands. Mit dem Film
Außerdem verrät Bastian Pastewka, wie verbreitet kleine Schummeleien im Showbusiness sind und ob ein Revival seiner früheren Erfolgsserie
Bastian Pastewka: Hajo Siewers ist ein rundlicher Mann um die 50. Er hat eine Familie mit Frau Vera und Sohn Marvin. Er hat ein schmuckes Häuschen in der Vorstadt, ein flottes Auto - und Hajo ist ein Spaßvogel. Aber sein Job im Autohaus ist nicht die Erfüllung seiner Träume. Er wünscht sich das Leben erfolgreicherer Männer und lebt längst über seine Verhältnisse. Und das wird ihm im Laufe der 90 Minuten von "Alles gelogen" noch um die Ohren fliegen.
Je länger der Film läuft, umso mehr stellt man dann fest, dass es eigentlich alle Protagonisten mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Die Regie führte Erik Haffner, der auch schon als Regisseur und Autor bei der Serie
Bastian Pastewka: Das will ich gar nicht ausschließen (lacht)! "Alles gelogen" ist eine groß angelegte Verwechslungskomödie, in der alle stets aneinander vorbeiflunkern. Ich mag dieses Genre. Und als ich hörte, dass Katrin Wichmann, Birgit Berthold, Tim Seyfi, Lina Beckmann, Arthur Gropp, Pina Kühr und Holger Stockhaus an meiner Seite spielen werden, da war ich schon fast entsetzt vor Freude! Dazu mein Freund, der Regisseur Erik Haffner, mit dem ich fünf Jahre lang "Pastewka" gedreht habe und
Zum Ende des Films formuliert Hajo Siewers gegenüber seiner Frau sehr philosophisch, dass die reine Wahrheit meistens wie der nackte Mensch sei: schlaff, schlapp und schlumpfig.
Die wahre Wahrheit halte auf Dauer niemand aus. Wie sehen Sie das persönlich? In welchen Momenten sind Unwahrheiten erlaubt?
Bastian Pastewka: Eine gute Lüge fällt spät oder nie auf. Interessanter finde ich die Frage, warum jemand lügt. Ist es aus Not, aus Scham, aus Berechnung oder aus einem anderen Grund? Ich lüge zum Beispiel immer so überzogen, dass mein Gegenüber sofort irritiert aufgibt. Ein Kumpel von mir aus der Schulzeit wurde damals vom Lehrer gefragt, warum er zu spät kommt. Und er antwortete: Ich musste noch Kastanien sammeln.
Nichts daran konnte glaubwürdig sein, zumal es Januar war. Aber das Wort musste
suggerierte eine solche Dringlichkeit, dass der Lehrer sofort verstummte. Das ist große Kunst. Ich glaube, eine gut ausgeschmückte Geschichte kann besser sein als die Wirklichkeit. Das weiß jede Komikerin und jeder Komiker. Aber sobald man Wunsch und Wahrheit nicht mehr unterscheiden kann, wird es eng. Ich persönlich, der Schauspieler Bastian Pastewka, schummle permanent vor der Kamera, beispielsweise um die Rolle Hajo wahrhaftig werden zu lassen. Und um zu vertuschen, dass ich gar kein Schauspieler bin.
(lacht) Ob das wirklich eine Schummelei Ihrerseits ist, wage ich zu bezweifeln. Aber generell wird häufig von der Schauspiel- und Showbranche behauptet, dass dort viel gelogen wird. Würden Sie sagen, dass das tatsächlich der Fall ist, oder ist das nur ein Klischee?
Bastian Pastewka: In allen Branchen, die mit Verbindlichkeit zu tun haben, wird auch automatisch gelogen. Eine gute Notlüge kann meiner Ansicht nach nie falsch sein, wenn man zum Beispiel aus einer peinlichen Situation entfliehen will. Aber Showbusiness hat ja mit Show zu tun. Und Showmenschen müssen auch ein bisschen bluffen, damit das Publikum nicht sofort auf die Schlusspointe, die richtige Lösung oder den Mörder im Kriminalfilm kommt. Wie sehr man die Wahrheit im Fernsehbusiness biegen muss, haben wir ausführlich in "Pastewka" gezeigt.
... und die auch nach wie vor richtig großartig ist. Deshalb ziehe ich eine Frage vor, die ich im Auftrag der versammelten "Pastewka"-Fangemeinde fragen muss. Besteht denn die Möglichkeit, dass es irgendwann...?
Bastian Pastewka: Nein!
(lacht) ... einen eine Art Reunion oder Revival-Film geben könnte oder ist das völlig ausgeschlossen?
Bastian Pastewka: Wir haben "Pastewka" von 2004 bis 2019 gedreht und in 15 Jahren, 99 Folgen und zehn Staffeln alles erzählt, was möglich war. Ein Grund, warum wir die Serie so lange gemacht haben, war, dass das Ensemble, also Sonsee Neu, Bettina Lamprecht, Sabine Vitua, Cristina do Rego, Dietrich Hollinderbäumer und Matthias Matschke, zusammen mit meinen beiden Head-Autoren Chris Geletneky und Sascha Albrecht, sich sehr gut leiden konnte. Niemand von den Beteiligten hat gesagt: Ich mache jetzt nur noch eine Staffel und dann möchte ich aber mal eine andere Rolle spielen. Das Ensemble und ich sind bis heute sehr gut befreundet. Das liegt auch daran, dass wir klar entschieden hatten, unsere Serie zu einem Ende zu bringen.
Ich bin im Nachhinein dankbar, dass wir die letzte Staffel im Sommer 2019 gedreht haben und sie im Februar 2020 herauskam. Einen Monat später begannen die ersten Lockdowns der Corona-Pandemie. Ein Großteil des Publikums hat sich in dieser Zeit, wo man zu Hause isoliert war, die Serie angeschaut und auch die Folgen, die man über Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte verpasst hatte, aufgeholt. Hätten wir in dieser Zeit noch eine elfte Staffel, eine zwölfte gemacht, vielleicht weil es verbindliche Verträge gegebenen hätte, wären wir formell und inhaltlich in Teufels Küche gekommen. Ich bin froh, dass uns das nicht passiert ist. "Pastewka" ist immer noch gültig und wir freuen uns, dass diese Serie so, wie sie ist, im Regal steht und jeder sie nach wie vor neu entdecken oder nochmal nachgucken kann.
Das finde ich absolut nachvollziehbar. Das Drehbuch zu "Alles gelogen" hat Ralf Husmann geschrieben, der unter anderem für die Serien
Bastian Pastewka: Ja, das ist ein Skandal, finde ich auch (lacht). Ralf Husmann und ich kennen uns seit vielen Jahren, aber wir haben tatsächlich nur ein einziges Mal im Jahre 2004 zusammengearbeitet. Da hat Ralf Husmann einen Sketch geschrieben für die Sat.1-Weihnachtsshow
Der Film besitzt wahrlich eine extrem hohe Gagdichte und es ist auch toll, dass so ein Film zur Primetime im ZDF läuft.
Bastian Pastewka: Das finde ich auch und es ist ehrlich gesagt unheimlich charmant, dass das ZDF den Film schon vor zwei Monaten in die Mediathek gestellt hat.
Auf der nächsten Seite spricht Bastian Pastewka darüber, wie die Idee zu "Perfekt verpasst", der ersten gemeinsamen Serie mit Anke Engelke, entstanden ist. Außerdem erinnert er sich an das Kennenlernen von Anke Engelke bei der Sat.1-"Wochenshow" und erläutert, ob so eine Sendung heutzutage noch denkbar wäre.
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