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TVNOW/Frank Hempel

Denkwürdiges und Skurriles

Am 26. und 27. Oktober 2000 nahm der Hamburger Barkeeper Thomas König alias "Mütze" an  "Wer wird Millionär?" teil. Der Rocker mit Kopftuch, langen Haaren und Rauschebart gewann 125.000 DM und hinterließ bleibenden Eindruck. Nach seinem Gewinn lief bei der Hamburger Staatsanwaltschaft allerdings ein Ermittlungsverfahren wegen Drogenbesitzes, da bei König 1,7 kg Hasch gefunden wurden.

In der britischen Variante  "Who Wants to Be a Millionaire" ereignete sich im September 2001 ein Skandal, bei dem ein Kandidat von seiner Begleitung im Studiopublikum mittels Hust-Signalen zu den richtigen Antworten gelotst wurde. Als dies entlarvt wurde, wurden sie zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Auch in Deutschland gab es Verdacht auf "Schummel-Husten": Kurz nachdem die Münchner Musikerin Alexandra Greinwald am 12. Februar 2002 500.000 Euro gewann, behauptete die BILD, ein Zuschauer im Studio hätte durch einen doppelten "Huster" bei der 500.000-Euro-Frage auf die richtige Antwort b) hingewiesen. Somit sei für die Kandidatin klar geworden, dass der Schriftsteller Rilke als Privatsekretär des Bildhauers Auguste Rodin gearbeitet haben muss, nicht etwa Balzac, Proust oder Kafka. RTL dementierte dies und erstellte ein Hustenprotokoll. Als Konsequenz werden seitdem Hustenbonbons verteilt und Dauerhuster aus dem Publikum gebeten.

MG RTL D/Stefan Gregorowius

Ein Zufall ganz anderer Art ereignete sich am 10. Oktober 2005: Zwei der zehn Kandidaten in einer Sendung waren zufällig Mutter und Sohn. Die Lehrerin Antje Telgenbüscher (61) und der studierte Historiker Jochen Telgenbüscher (24) aus Paderborn schafften es durch einen enormen Zufall unabhängig voneinander zu Günther Jauch ins Studio. Beide hatten sich an verschiedenen Tagen, von unterschiedlichen Orten und mit ungleichen Telefonnummern beworben. Mutter und Sohn wussten nichts von der Bewerbung des anderen und schafften es in dieselbe Sendung.

Kandidaten, die es schon mal auf den "heißen Stuhl" gegenüber von Günther Jauch geschafft haben, dürfen prinzipiell kein zweites Mal antreten. In der Folge vom 10. April 2006 widersetzte sich Kandidat Reinhold S. dieser Regel. Er hatte bereits vor drei Jahren unter einem anderen Namen teilgenommen und gewann damals 500 Euro. Aufgrund der falschen persönlichen Angaben, und einem Fotonachweis, wurde der Kandidat nachträglich disqualifiziert und der Gewinn der zweiten Teilnahme - 64.000 Euro - wurde nicht ausgezahlt. Die neun anderen Kandidaten, die es wegen ihm nicht ins Spiel geschafft hatten, erhielten als Entschädigung am 8. Mai 2006 eine zweite Chance.

"Wer wird Millionär?" als Sprungbrett

"Wer wird Millionär?" kann auch als Sprungbrett für eine Karriere im Unterhaltungsbereich dienen. Dies trifft vor allem auf zwei Kandidaten zu: Im Oktober 2010 versuchte der damals noch unbekannte Bastian Bielendorfer sein Glück. Dessen Vater war entsetzt, als ihn sein Sohn bereits bei der 8.000-Euro-Frage als Telefonjoker benötigte, so dass er nach dem Durchgeben der richtigen Antwort grußlos auflegte. Daraufhin erklärte Bielendorfer dem sichtlich verdutzten Günther Jauch, dass er ein recht bizarres Leben als Kind zweier Lehrer führe und gerne ein Buch darüber schreiben würde. Nach Ausstrahlung der Sendung meldete sich ein Verlag bei ihm, der sein Werk "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof" im Oktober 2011 veröffentlichte, welches zum Bestseller wurde. Seit einigen Jahren ist Bastian Bielendorfer als Stand-up-Comedian tätig und regelmäßig in TV-Shows wie  "Genial daneben" zu Gast.

Aaron Troschke hält den Rekord als Kandidat, der am längsten neben Günther Jauch auf dem Stuhl saß. Er spielte vom 21. bis 28. September 2012 und gewann letztendlich 125.000 Euro. Er fiel bei Jauch vor allem durch seine Plauderlaune auf und studierte anschließend an der Frank-Elstner-Masterclass der Axel-Springer-Akademie. Diese Ausbildung brach er jedoch ab und startete stattdessen einen YouTube-Kanal. 2014 nahm er an der zweiten Staffel von  "Promi Big Brother" teil und wurde von den Zuschauern zum Sieger gewählt. Er gewann 100.000 Euro. Bis heute ist Troschke der Realityshow als Webshow-Moderator erhalten geblieben.

Prominenten-Specials

Im November 2000 lief das erste von mittlerweile 38 Prominenten-Specials. Es dauerte allerdings bis zum 30. Mai 2008, als zum ersten Mal ein Promi-Kandidat den Höchstgewinn abräumen konnte. Es handelte sich um Oliver Pocher, der die Antwort auf die Millionenfrage "Das Nagel-Schreckenberg-Modell liefert eine Erklärung für die Entstehung von ...?" richtig mit "Verkehrsstaus" beantworten konnte.

Thomas Gottschalk räumt die Million ab
Thomas Gottschalk räumt die Million ab TVNOW/Stefan Gregorowius

Schon am 20. November 2008 gelang auch Thomas Gottschalk das Kunststück. Mit Hilfe von Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki als Telefonjoker konnte er die Millionenfrage "Wie hieß Franz Kafkas letzte Lebensgefährtin, die er 1923, ein Jahr vor seinem Tod, kennenlernte?" korrekt mit "Dora Diamant" beantworten. Die bislang letzte Promi-Millionärin war Barbara Schöneberger in der Sendung vom 30. Mai 2011, als die Moderatorin mit Hilfe ihres Telefonjokers Pankraz von Freyberg die Antwort auf die Frage "Wie heißt der Knabe, dem Wilhelm Tell den legendären Apfel vom Kopf schießt?" richtig mit "Walter" beantwortete.

Ein denkwürdiges Prominenten-Special ereignete sich am 28. Mai 2006, als Hape Kerkeling in seiner Rolle als Horst Schlämmer antrat - und mit Günther Jauch den Platz tauschte. Zuvor trank er mit Jauch Brüderschaft, küsste ihn und machte gemeinsam mit ihm Rückengymnastik. Schließlich stellte er Jauch die Millionenfrage - doch der Moderator stieg sinnvollerweise aus und gewann somit 500.000 Euro im Namen von Horst Schlämmer.

Berühmt-berüchtigt ist Waldemar Hartmann. Zwei Mal wurde er als Telefonjoker eingesetzt - und zwei Mal versagte er. Am 21. November 2013 sollte er Guido Maria Kretschmer und Lena Gercke unterstützen, die Hilfe benötigten bei der Frage: "Welche Fußballnation konnte bei den bisherigen 19 Weltmeisterschaften nie den Titel im eigenen Land gewinnen?" Waldi legte sich sofort auf "Deutschland" fest und verwies sogar auf sein Buch, in dem er darüber schreibt, dass Deutschland keine WM im eigenen Land gewonnen hat. Glücklicherweise wählten Kretschmer und Gercke anschließend noch den Publikumsjoker, der ihnen zur richtigen Antwort "Brasilien" verhalf.

2018 wiederholte sich die Misere, als Comedian Chris Tall Waldemar Hartmann erneut als Telefonjoker einsetzte. Bei der Frage "Welche ist die einwohnerreichste Stadt Deutschlands, die noch nie einen Erstligisten im Männerfußball stellte?" entschied sich Waldi für "Fürth". Da Chris Tall anschließend noch den 50:50-Joker wählte, fand er doch noch den Weg zur richtigen Antwort "Bonn".

Denkwürdig: Wolfgang Bosbach versucht, Angela Merkel als Telefonjoker zu erreichen.
Denkwürdig: Wolfgang Bosbach versucht, Angela Merkel als Telefonjoker zu erreichen. TVNOW/Frank Hempel

Weitere Specials

Seit einigen Jahren zeichnet sich ein Trend ab: Reguläre, einstündige Folgen von "Wer wird Millionär?" gibt es fast gar nicht mehr zu sehen, stattdessen setzt RTL verstärkt auf Spezialfolgen mit doppelter Laufzeit. So wurden Specials in jeder nur erdenklichen Façon an den Start gebracht. Es gab bisher unter anderem Klugscheißer-, Zwillings-, Überraschungs-, Lehrer-, Abi-, Highspeed-, Undercover-, Winnetou-, Oktoberfest-, Hüttengaudi- und "Schluss mit Hotel Mama"-Specials.

Besonderer Beliebtheit erfreut sich das erstmals am 13. September 2013 ausgestrahlte Zocker-Special: Mit höherem Risiko kann darin ein Maximalgewinn von zwei Millionen Euro eingefahren werden: Die wagemutigen Kandidaten müssen die ersten neun der 15 Fragen ohne Verwendung irgendeines Jokers richtig beantworten können. Die restlichen Spielregeln entsprechen der altbekannten Variante. Bei 1.000 Euro gibt es eine Sicherheitsstufe und ab der zehnten Frage stehen vier Joker zur Verfügung (Telefon, 50:50, Publikum, Zusatzjoker). Möchte ein "Zocker"-Kandidat dennoch aufgrund völliger Ahnungslosigkeit vorher einen der Joker verwenden, zahlt er einen hohen Preis dafür: Alle weiteren Joker entfallen mit sofortiger Wirkung und der Kandidat ist weiter komplett auf sich allein gestellt. Mittlerweile gab es 18 Zocker-Specials.

Die Jubiläumsshow

TVNOW/Frank Hempel

In der Jubiläumsshow vom 2. September 2019 werden ausschließlich Fragen gestellt, die in der 20-jährigen Geschichte der Sendung schon einmal vorkamen. Rein theorethisch könnte es also so einfach wie nie zuvor sein, die Million zu gewinnen - vorausgesetzt, man hat alle Folgen gesehen und sich alle richtigen Antworten gemerkt. Das Archiv umfasst laut Senderangaben allerdings mehr als 35.000 Fragen. Gespielt wird im klassischen Spielmodus, allerdings erhalten die Kandidaten ein kleines Geschenk: Zusätzlich zu den vier Jokern erhalten sie in jedem Fall die sogenannte "Hängematte" mit einer Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro. Zwischendurch gibt es Rückblicke und Talks mit ehemaligen Kandidaten zu sehen.

Das Studiopublikum in der Jubiläumsshow könnte zudem das vielleicht klügste Publikum aller Zeiten sein. Es besteht nämlich komplett aus prominenten und nicht-prominenten Kandidaten, die in den vergangenen 20 Jahren schon mal bei Günther Jauch auf dem Ratestuhl um die Million gespielt haben.

Anlässlich des runden Jubiläums des Quizshow-Klassikers werden in der Nacht vom 6. auf den 7. September in der "Nacht der Millionäre" erstmals ausgewählte Folgen wiederholt. Gezeigt werden noch einmal die beiden Ausgaben mit dem allerersten Millionen-Gewinner Prof. Eckhard Freise, der am 2. Dezember 2000 mit seinem Sieg Quizshow-Geschichte schrieb. Außerdem werden drei Ausgaben aus dem Jahr 2015 wiederholt, in denen noch einmal der Siegeszug von Leon Windscheid mitverfolgt werden kann.

Ausblick

TVNOW/Frank Hempel

"Wer wird Millionär?" und die österreichische  "Millionenshow" sind die langlebigsten Adaptionen des Formats. In den meisten anderen Ländern hielt der Hype nur wenige Jahre an. 2014 beendete ITV vorerst das britische Vorbild mit Chris Tarrant, doch im Jahr 2018 wurde eine Neuauflage mit dem ehemaligen  "Top Gear"-Moderator Jeremy Clarkson gestartet. Doch in Deutschland ist die Show eng mit Günther Jauch verknüpft. Es erscheint undenkbar, dass er die Moderation an einen Nachfolger abgibt. "WWM macht mir große Freude und das ist auch eine der drei entscheidenden Bedingungen: Dem Sender muss es gefallen, dem Publikum natürlich und es muss mir Spaß machen. Wenn das alles zusammenkommt, dann machen wir einfach immer weiter", so Günther Jauch. Die nächste reguläre Staffel beginnt am 16. September und wird wieder montags um 20.15 Uhr zu sehen sein.


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang '85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!". Auch für Realityshows wie den Klassiker "Big Brother" hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie "Die Harald Schmidt Show" und "PussyTerror TV", hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie "Eine schrecklich nette Familie" und "Roseanne", aber auch schräge Mysteryserien wie "Twin Peaks" und "Orphan Black". Seit Anfang 2013 ist er bei TV Wunschliste vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

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Leserkommentare

  • Romplayer schrieb am 08.09.2019, 00.04 Uhr:
    "Mit zehn Jahren, sagt Jauch, habe er zu Beginn nicht gerechnet. Aber noch einmal zehn Jahre - das schließt er heute aus."
    Augsburger Allgemeine, zum Zehnjährigen Jubiläum :D
    https://www.augsburger-allgemeine.de/kultur/Zehn-Jahre-Wer-wird-Millionaer-id6459191.html
  • tomjones99 schrieb am 03.09.2019, 18.13 Uhr:
    @Paula Traycy...wo kommst du denn her, keine Ahnung haben aber labern? 
    Die Stimme aus dem Off war von Pro7, z. B. TV total - comedy also. Muss man da nicht passend finden, aber peinlich?! 
    Ja sicher ging es um den Mod. der ist ja auch 20 Jahre bei.
    Und sehr wohl hat der was mit dem Erfolg zu tun, weil viele nur wegen dem schauen oder geschaut haben. Was du denkst zu glauben ist irrelevant - muss man nicht zwingend öffentlich kundtun, kann man - und dann muss man auch mit Reaktionen wie meiner leben.

    Vielleicht hatte Jauch DAMALS Glück, aber er ist nicht beliebig austauschbar. Wie kann man nur so einen Nonsens schreiben ohne diese Aussage zu belegen?! Na wo sind denn die Beispiele anderer Moderationen die es genau so gut könnten?! So was gehört zu einer Behauptung dazu. sonst : Laberbacke
    und wer ist eigentlich "jeder"? du oder was? du riechst nach Neid.

    und wieder falsch. bis 500 € (also weder 100 noch Runde 3)  sind es 4 "Scherzfragen" um eben die 500 € Hürde zu packen. Früher war es mal eine oder zwei. Aber es sind oft Personen daran gescheitert. Also ist es doch RTLs eigene Sache sicherzustellen, dass alle Kandidaten zu 99,5% die ersten 4 Fragen packen! Wo ist das Problem? -  nur Ihres, richtig
  • Paula Tracy schrieb via tvforen.de am 03.09.2019, 07.46 Uhr:
    Habe gestern ca. eine halbe Stunde insgesamt geguckt. Diese Stimme aus dem Off und die absolute Fokussierung auf den Moderator war einfach nur peinlich. Hin und wieder gucke ich ja auch mal rein, aber meistens schalte ich schon nach der dritten Runde wieder ab. Diese Wortspielereien ... Auch da fällt mir nur "peinlich" ein. Eine Scherzfrage ist ja ganz nett, aber bis zu den 1000 Euro sind es ja fast nur blöde Wörtspiele.
    RTL macht aber hinsichtlich der Bewerbung der Sendung alles richtig. Crosswerbung in anderen Sendungen, das ständige Jauch-auf-den-Quizgott-Sockel-stellen, ihn als "Lieblingsschwiegersohn" zu bezeichnen (mittlerweile eher "Lieblingsonkel") und die Promi-Specials in Szene setzen ...
    Günther Jauch hat Glück gehabt mit der Sendung, denn die könnte eigentlich jeder moderieren. Ich glaube nicht, dass es an ihm liegt, dass es die Sendung noch immer gibt und so beliebt ist. "Wir" mögen einfach Quiz. Allerdings schwächelt auch das Konzept mittlerweile, anders kann man sich die unsinnigen Specials aus den letzten Jahren ja nicht mehr erklären.