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TV-Kritik/Review: "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" erzählt lebendig über Vertrauen und Verrat

von Stefan Genrich
(17.01.2023/ursprünglich erschienen am 10.01.2023)
ARD wühlt geschickt in Geheimnissen der 50er-Jahre, stolpert aber am Showdown
"Bonn - Alte Freunde, neue Feinde": Toni Schmidt (Mercedes Müller) im Schatten von Nazis und Agenten
ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz
TV-Kritik/Review: "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" erzählt lebendig über Vertrauen und Verrat/ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

 "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" überrascht mit lebendig erzählten Ereignissen aus der frühen Bundesrepublik Deutschland. So kehrt Toni Schmidt (Mercedes Müller) Anfang 1954 von einem Au-Pair-Aufenthalt in England zurück. Bald bröckelt die Idylle ihrer liebevollen Familie rund um Vater und Bauunternehmer Gerd Schmidt (Juergen Maurer). Zudem reizt sie weniger der spießige Verlobte Hartmut Redlich (Julius Feldmeier) als eher ein undurchsichtiger Agent vom Verfassungsschutz: Wolfgang Berns (Max Riemelt).

Die 20-Jährige übernimmt einen Job beim provisorischen Auslandsnachrichtendienst, dessen Leiter Reinhard Gehlen (Martin Wuttke) nach seiner Zeit in der "Abteilung Fremde Heere Ost" weiter Kommunisten bekämpft - inzwischen im Auftrag der alliierten Besatzer und der Bundesregierung. Außerdem verbindet ihn Hassliebe mit Otto John (Sebastian Blomberg): Nazis verachten und fürchten den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, zumal er zum Widerstand gegen Hitler zählte.

Anders als eine klassische Filmbiografie bietet die Miniserie keine Nummernrevue der Lebensstationen von Otto John. Ein rasantes Abenteuer über Vertrauen und Verrat wartet auf Zuschauer, ohne dass Gesellschaftskritik und Gefühle zu kurz kommen. Allerdings enttäuschen sinnlose Handlungsbrüche und atmosphärische Störungen.

Toni möchte Otto John (Sebastian Blomberg) vom Verfassungsschutz vertrauen.
Toni möchte Otto John (Sebastian Blomberg) vom Verfassungsschutz vertrauen. ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

Persönlichkeiten der Zeitgeschichte langweilen mitunter in deutschen Serien oder Filmen. Diesmal pausieren die üblichen Verdächtigen wie bekannte Fußballer oder Politiker: Nicht mal Konrad Adenauer tritt auf, obwohl der Bundeskanzler die Nachkriegszeit prägt und die altbackene Moral verkörpert. Immerhin scheint sein Geist durch die Amtsräume zu wehen, in denen seine Untergebenen Intrigen spinnen.

In den Konferenzen verlangt Otto John, nationalsozialistische Massenmörder zu bestrafen. In unseren Tagen hat die Öffentlichkeit nicht nur ihn und seinen Gegner Reinhard Gehlen nahezu vergessen: Wer kennt noch Adenauers Staatssekretär Hans Globke (Sascha Nathan), der in der NS-Zeit die sogenannten Nürnberger Gesetze kommentierte und weitere Schreibtischtaten anrichtete? Wer hat etwas über Alois Brunner (André Eisermann) gehört, der Juden deportierte und später den Holocaust bejubelte? Immerhin denken Historiker an 1954 zurück, als Otto John überraschend in der DDR auftrat und dabei die Bundesregierung angriff: Trotzdem weiß niemand, ob der Verfassungsschützer nach Ost-Berlin verschleppt wurde oder die Wiedervereinigung herbeireden wollte. Seine Naivität durchzieht die sechs Episoden. Gleichzeitig faszinieren seine Menschenfreundlichkeit und sein Engagement sowohl Toni als auch seinen besten Agenten Wolfgang. Diese erfundenen Figuren dienen keineswegs als Stichwortgeber für die scheinbaren Hauptpersonen. Erst sie zeigen, wie Vertrauen und Verrat immer wieder wechseln - im Privatleben und in der Politik.

Wolfgang Berns (Max Riemelt) umgarnt Toni Schmidt und verfolgt dabei unterschiedliche Interessen.
Wolfgang Berns (Max Riemelt) umgarnt Toni Schmidt und verfolgt dabei unterschiedliche Interessen. ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

Ohnehin skizziert "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" ein genaues Bild der Gesellschaft im Wirtschaftswunder. Frauen müssen zurückstecken, zumal Ehemänner oder ersatzweise Väter die Grenzen setzen: Ich gebe dir die Freiheit, räumt Gerd gegenüber seiner Tochter ein, aber ich sage auch, wo sie aufhört. Immerhin braucht sie sich keinem Befehl zur Heirat zu beugen, sondern kann ihren eigenen Weg suchen. Diese lange Leine stört Reinhard Gehlens Mitarbeiterin, deren Geister in London geweckt worden sind - etwa durch eine erste Begegnung mit Otto John und seiner Frau Lucie (Inga Busch).

Toni kämpft für ihre Unabhängigkeit und reift an den Widersprüchen. Mit modernen Methoden erzählt die Miniserie den Aufbruch der jungen Frau zwischen Hoffnungen und Enttäuschungen. Die Mehrheit der westdeutschen Gesellschaft stellt nicht die Anmaßungen infrage: Wir dürfen alles, was der Sicherheit des Staates dient, prahlt Reinhard Gehlen im Vorstellungsgespräch mit Toni, und wir dürfen nichts, was ihr schadet. Diese Überheblichkeit passt zu all den Lügen und Selbstlügen, die Familien und Politik beherrschen.

Die frische Inszenierung könnte jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer einfangen. Im Rahmen gedichteter Geschehnisse begegnen sie Menschen aus den Geschichtsbüchern freier und offener als etwa Willy Brandt im Zweiteiler  "Im Schatten der Macht". Jahre vor "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" beeindruckte Heinrich Breloer die Fernsehgemeinde künstlerisch und emotional mit  "Die Manns - Ein Jahrhundertroman" sowie  "Speer und Er". Inzwischen schalten dabei etliche Jugendliche und junge Erwachsene ab: Sie mögen weder die Bildsprache noch stellen sie Bezüge zu ihrer Wirklichkeit her. Bei ihnen scheitern viele Biografien, weil diese Filme und Serien steif einem Lehrauftrag folgen. "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" erlaubt hingegen Phantasie. So wie viele Produktionen aus Großbritannien und den USA soll die Miniserie aufklären und unterhalten. Dadurch gewinnt also nicht automatisch Banalität bei "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde". Bei anderen Serien regen sogar vollends erfundene Ereignisse zum Nachdenken an - wie in  "SS-GB". Kreativität öffnet Herz und Hirn auch bei den TV-Episoden über das Umfeld von Otto John vom Verfassungsschutz. Anmerkung am Rande: Aus solchen Gründen schlägt  "The Crown" auf Netflix ein. Bei der Miniserie über die Bonner Machenschaften dient dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen vielleicht  "Weissensee" als kreatives Vorbild.

Wolfgang verzweifelt über den Tod eines verdächtigen Chauffeurs.
Wolfgang verzweifelt über den Tod eines verdächtigen Chauffeurs. ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

In "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" dreht Otto Johns Agent Wolfgang auf, wenn er wie Jack Bauer in  "24" einen Gefangenen foltert. Ohnehin handelten die Polizei und andere Behörden manchmal so brutal, wie sie es unter dem Hakenkreuz gelernt hatten. Doch ein weiterer Vorfall weckt Zweifel an der Nähe zur Realität: Kam es irgendwann in den 50er-Jahren zu einer Schießerei in einem deutschen Postamt? Egal: Action wie eine Schlägerei als Cliffhanger hilft, die interessante Geschichte mitreißend zu erzählen. Die Miniserie kann die Verhältnisse einer verlogenen Gesellschaft treffend darstellen. Geschickt füllt Phantasie die Lücken zwischen den wahren Ereignissen, zumal wenn Belege fehlen.

Hat Reinhard Gehlen seine Gegner wirklich so aasig angelächelt wie seinerzeit J. R. Ewing in  "Dallas"? Jedenfalls beeindrucken die Recherchen zu den Hintergründen. Der Mief aus Zigarettenrauch, kaltem Schweiß und schlechtem Gewissen lässt sich beinahe riechen. Niemand notierte die Dialoge oder das Verhalten der Männer, die fragwürdige Entscheidungen fällten. Aber die Charaktere und die Stimmung wirken so glaubwürdig, dass sie die Handlung tragen. Spinnen allerdings die Macher von "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde", wenn sie die dunklen Aktivitäten im Untergrund dramatisieren? Keineswegs: Immerhin plante die "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit KgU" Anschläge in der DDR. Außerdem wollte eine Gruppe hochrangiger Nazis die FDP unterwandern, damit die Hitler-Anhänger künftig die Macht wieder übernehmen könnten.

Wolfgang will Toni nicht schaden - zumal er sich in die tapfere Frau verliebt hat, die für den Verfassungsschutz in der "Organisation Gehlen" herumschnüffelt. Trotz seiner Verbundenheit verfolgt er eigene Pläne - sogar auf Kosten von Toni und Otto John. Ansonsten verblüffen die vielen Täuschungen. Wechselnde Handlungen und zwiespältige Figuren erhöhen die Glaubwürdigkeit.

Bei den Vorbereitungen zu einem Festbankett macht Tonis Vater Gerd eine lächerliche Figur mit seinen Sockenhaltern und der baumelnden Feinripp-Unterhose. Trotzdem bleibt er eine Respektsperson für die Tochter, obwohl sie ihn für seinen anhaltenden Verrat hasst. Hartmut leidet, wenn er die Beobachtungen seiner Verlobten leugnet und Toni verhöhnt: Ich will dieses Haus mit dir - alles andere interessiert mich nicht. Tonis Mutter Else (Katharina Marie Schubert) verschließt ihre Augen vor traurigen Wahrheiten, um ihre beiden Töchter zu halten.

Toni auf dem Stuhl ahnt nicht, dass der Karnevalsspaß für sie bald endet.
Toni auf dem Stuhl ahnt nicht, dass der Karnevalsspaß für sie bald endet. ARD/Odeon Fiction/Kai Schulz

Irgendwann wird es zu schräg - zum Beispiel wenn Straßenkind Schwarte (Selma Balthasar) mit seinem Schicksal auf die Tränendrüse drückt. Zudem funktioniert nicht die Entwicklung zum Showdown in den letzten beiden Folgen. Wolfgang mit seiner eigenen Mission verrichtet schlicht Unfug. Unterdessen erscheint sein Chef Otto John als Trottel, was Innenminister Gerhard Schröder (Christian Erdmann) nur wenig stört. Ebenso unglaubwürdig: Als Minderjährige dieser Epoche könnte Toni niemals so frei und unabhängig handeln. Warum sollten ihre Eltern plötzlich akzeptieren, dass ihre Tochter abhaut? Nicht zuletzt erblindet öffensichtlich der Kriegsverbrecher Alois Brunner, denn er erkennt nicht mal eine vertraute Person. Die Logik verfliegt also mit fortlaufender Handlung. Schade, dass am Ende die hohe erzählerische Qualität etwa von  "A Very English Scandal" verfehlt wird.

Mit Abstrichen kann "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" die Zuschauerinnen und Zuschauer erfreuen. Eventuell macht das Team erzählerische Fortschritte bei einer Fortsetzung. Die Zeitgeschichte bietet genügend Möglichkeiten: Reinhard Gehlen könnte etwa Nazi-Jäger Fritz Bauer ärgern. Oder Toni und Wolfgang könnten Otto John bei seiner Rückkehr aus der DDR begleiten.

Dieser Text beruht auf Sichtung aller sechs Teile von "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde".

Meine Wertung: 4/5

Die gesamte Staffel von "Bonn - Alte Freunde, neue Feinde" steht seit dem 11. Januar 2023 in der ARD Mediathek bereit. Im Free-TV laufen jeweils zwei Folgen ab 20.15 Uhr - am Dienstag, 17.01., am Mittwoch, 18.01. und schließlich am Dienstag, 24.01. Außerdem ergänzen Dokumentationen die Miniserie in der Mediathek. Davon sendet Das Erste "Ständige Vertreter - Die Bonner Kanzler" am Montag, 16.01., um 23.35 Uhr.


 

Über den Autor

Seit 2016 hat Stefan Genrich Websites entwickelt und an einer Hochschule unterrichtet. Vor einer siebenjährigen Pause bei TV Wunschliste würdigte er das weihnachtliche TV-Programm im United Kingdom: Sein Herz schlägt für britisches Fernsehen. Daher verfolgt er jeden Cliffhanger von „Doctor Who“. Der Journalist kritisiert nebenberuflich Serien. Ihn ärgern Mängel bei ARD und ZDF – oder er genießt „Tagesthemen“ sowie „Nord bei Nordwest“. Frühe Begegnungen mit „Disco“ und „Raumschiff Enterprise“ haben Spuren hinterlassen. Später scheiterte Stefan beim Versuch, die Frisur von „MacGyver“ zu kopieren. Wegen „Star Trek: Strange New Worlds“ und „1923“ mag er Paramount+.

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Leserkommentare

  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 19.01.2023, 20.58 Uhr:
    Wirklich gut gemacht und gut besetzt.
    Ein paar Schnitzer gibt es natürlich.
    Zum einen ist es unwahrscheinlich, dass die Schwester der Protagonistin James Bond kennt, das erste Buch ist 1953 erschienen und erst 1960 ins Deutsche übersetzt worden, die Szene spielt 1954.
    Gab es damals schon den Ausdruck "Gebärmaschine" ...? Ich habe den zumindest erst vor ein paar Jahren zum ersten Mal gehört.
    Und ich warte noch auf "alles gut!" - ich bin erst bei Folge 2. :-)
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 20.01.2023, 13.07 Uhr:
    Da hast völlig recht, für einen Goof reicht das nicht, aber:
    Ihre Schwester scheint deutlich besser Englisch zu können als die daheimgebliebene. Und nach der Willkommensfreude zu schließen, war die Heldin wohl durchgehend als Au-Pair in England, könnte natürlich telefonisch ihre Eindrücke geteilt haben.

    Noch eine Sache, die mir aufgefallen ist (eventuell leichter Spoiler für alle, die noch am Anfang sind):
    Gehlen spricht in seiner Rede auf den verschollen-gefallenen Sohn der Familie davon, dass die Russen ihn getötet hätten. Okay als Deserteur erschossen wäre nicht gut gekommen, aber er war ja in den Ardennen. Natürlich politisch opportun, die Russen als Feinde der Nazis und der Bundesrepublik verantwortlich zu machen und nicht die neuen Verbündeten, aber es war ja noch im Krieg gegen die Westmächte und so eine Lüge könnte relativ leicht auffliegen, da doch viele sicher wussten, dass er an der Westfront war.
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 20.01.2023, 01.08 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Wirklich gut gemacht und gut besetzt.
    Ein paar Schnitzer gibt es natürlich.
    Zum einen ist es unwahrscheinlich, dass die
    Schwester der Protagonistin James Bond kennt, das
    erste Buch ist 1953 erschienen und erst 1960 ins
    Deutsche übersetzt worden, die Szene spielt 1954.
    Gab es damals schon den Ausdruck "Gebärmaschine"
    ...? Ich habe den zumindest erst vor ein paar
    Jahren zum ersten Mal gehört.
    Und ich warte noch auf "alles gut!" - ich bin erst
    bei Folge 2. :-)
    Sie könnte theoretisch das Buch von ihrer Schwester kennen, die ja zu Beginn der Handlung noch in England lebte. Sie könnte das Buch gelesen haben, und ihrer Schwester grob vom Inhalt erzählt haben. Oder die Schwester konnte selbst so gut Englisch, das sie es selbst gelesen hat. Also unmöglich ist das nicht.
  • Wilkie schrieb via tvforen.de am 19.01.2023, 22.14 Uhr:
    Kaschi schrieb:
    chrisquito schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > Gab es damals schon den Ausdruck
    "Gebärmaschine"
    > ...? Ich habe den zumindest erst vor ein paar
    > Jahren zum ersten Mal gehört.
    Gebärmaschine? Gab es zumindest schon Anfang der
    70er. Damals hat das eine Mitschülerin von mir
    empört unserem Lehrer entgegengedonnert: "Wir
    sind doch keine Gebärmaschinen!" (Zusammenhang
    weiß ich nicht mehr)
    Ich denke, dass der Ausdruck zu Zeiten der
    aufkommenden Frauenbewegung in den 60ern allgemein
    bekannt wurde. Aber '54? Weiß ich auch nicht so
    recht.

    Treffende Einschätzung. Im Abendblatt taucht der Begriff erstmals im
    Jahr 1970 auf (29.8.70):
    "Gegen die Rolle der Frau als bloßes Lustobjekt und Gebärmaschine wurde in dieser Woche nicht nur in den USA demonstriert. Die Männer, die die Forderung nach gleichen Chancen belächeln, denken nicht daran, daß auch sie Opfer der Benachteiligung der Frau sind. Wenn sich die unverbrauchte Energie eines Teils der weiblichen Bevölkerung auf Kaffee-Klatsch, Friseur und Magazinlektüre beschränken muß, dann werden Mann und Kinder Opfer einer unausgefüllten Diktatorin im häuslichen Bereich."
    War wohl nicht ganz ernst gemeint dieser Beitrag von 1970.
  • Kaschi schrieb via tvforen.de am 19.01.2023, 21.25 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Gab es damals schon den Ausdruck "Gebärmaschine"
    ...? Ich habe den zumindest erst vor ein paar
    Jahren zum ersten Mal gehört.

    Gebärmaschine? Gab es zumindest schon Anfang der 70er. Damals hat das eine Mitschülerin von mir empört unserem Lehrer entgegengedonnert: "Wir sind doch keine Gebärmaschinen!" (Zusammenhang weiß ich nicht mehr)
    Ich denke, dass der Ausdruck zu Zeiten der aufkommenden Frauenbewegung in den 60ern allgemein bekannt wurde. Aber '54? Weiß ich auch nicht so recht.
  • pars schrieb via tvforen.de am 17.01.2023, 22.36 Uhr:
    Sehr bewegende Serie, insbesondere für die Nachkriegsgeneration.
    Auch wenn dieser Beitrag hier vermutlich untergehen wird:
    Ich musste mehrmals tief durchatmen, da ich bis kurz vor dem überraschenden Tod meiner
    Lieblingscousine Weihnachten 2022 über die Nachkriegszeit gesprochen habe, die sie selbst erlebt hat..
    Hier ein Artikel aus dem GA Bonn (nicht kostenpflichtig, evtl. muss man sich aber anmelden)
    https://ga.de/bonn/bad-godesberg/bonn-alte-freunde-neue-feinde-ard-mini-serie-infos-termine_aid-82522469
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 23.01.2023, 02.03 Uhr:
    Wilkie schrieb:
    chrisquito schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > Die Hauptverantwortlichen waren ja oft durch
    > Selbstmord gestorben. Es gab noch die
    Frankfurter
    > Auschwitzprozesse unter Fritz Bauer, aber auch
    das
    > waren, wie Ralf Giordano beklagte, nicht die
    ganz
    > großen Nummern.
    Zwei der schlimmsten NS-Verbrecher waren KZ-"Arzt"
    Josef Mengele und
    der Kieler "Frauenarzt" Carl Clauberg, der in
    einem speziellen Block - "Clauberg-Block" -
    in Auschwitz unmenschlich grausame Versuche an
    Frauen durchführte.
    Mengele hätte man bei einem seiner
    Deutschland-Aufenthalte fassen können,
    aber er hatte Leute, die ihn deckten. Clauberg
    kehrte nach seiner Entlassung aus
    sowjetischer Gefangenschaft an die Uni Kiel
    zurück, wo er - unfassbar - viele
    Fürsprecher hatte. Von den westdeutschen
    Bundesländern war Schleswig-Holstein
    das wohlwollendste gegenüber NS-Bonzen und
    -Verbrechern. Hier hatte die NSDAP auch stets mit
    die besten Wahlergebnisse eingefahren.
    Der Prozess in Frankfurt und andere Prozesse gegen
    Täter auf unterer Ebene waren
    aber auch wichtig. "Schreibtischtäter" wie z. B.
    Eichmann waren schließlich auf die Bogers,
    Klehrs und Kaduks gewesen.

    Du triffst mit diesen Beispielen den Kern meiner Wut darüber! Und sie wird nicht kleiner...
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 23.01.2023, 02.02 Uhr:
    pars schrieb:
    Ich muss ihn mir die Tage nochmal in der Mediathek
    anschauen, da ich zum einen zwischendurch etwas
    abgelenkt war und ich zum anderen die
    Ludwigshafener Tatorte nicht sonderlich mag.
    Finde die generell eigentlich gut. Sind echte Krimis, also fast immer mit einem spannenden Handlungsverlauf, und nicht zu viel Sozialdramatik. Und ich mag Folkerts, und auch ihre Kollegen Kolleginnen.
  • Wilkie schrieb via tvforen.de am 23.01.2023, 00.07 Uhr:
    chrisquito schrieb:

    Die Hauptverantwortlichen waren ja oft durch
    Selbstmord gestorben. Es gab noch die Frankfurter
    Auschwitzprozesse unter Fritz Bauer, aber auch das
    waren, wie Ralf Giordano beklagte, nicht die ganz
    großen Nummern.

    Zwei der schlimmsten NS-Verbrecher waren KZ-"Arzt" Josef Mengele und
    der Kieler "Frauenarzt" Carl Clauberg, der in einem speziellen Block - "Clauberg-Block" -
    in Auschwitz unmenschlich grausame Versuche an Frauen durchführte.
    Mengele hätte man bei einem seiner Deutschland-Aufenthalte fassen können,
    aber er hatte Leute, die ihn deckten. Clauberg kehrte nach seiner Entlassung aus
    sowjetischer Gefangenschaft an die Uni Kiel zurück, wo er - unfassbar - viele
    Fürsprecher hatte. Von den westdeutschen Bundesländern war Schleswig-Holstein
    das wohlwollendste gegenüber NS-Bonzen und -Verbrechern. Hier hatte die NSDAP auch stets mit die besten Wahlergebnisse eingefahren.
    Der Prozess in Frankfurt und andere Prozesse gegen Täter auf unterer Ebene waren
    aber auch wichtig. "Schreibtischtäter" wie z. B. Eichmann waren schließlich auf die Bogers,
    Klehrs und Kaduks gewesen.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 23.00 Uhr:
    Wenn man mal überlegt, was Höß nach seiner Verhaftung noch so alles von sich gegeben hat, hätte man den eigentlich mehrmals hinrichten müssen.
  • pars schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 22.23 Uhr:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:

    > > -----
    > ...
    > > >
    > > > Es nutzt niemandem wenn du wütender wirst,
    > es
    > > ist
    > > > Geschichte.
    > >
    > > Aber meine Wut entlädt sich auch in Energie
    > für
    > > mein politisches Engagement, und meinen Teil
    > dazu
    > > beizutragen das sich so etwas nie wiederholt.
    > Man
    > > kann diese Energie der Wut ja auch nutzen ;-)
    >
    > Schon klar.
    >
    > Ist jetzt nun etwas offtopic, aber zu dem Thema
    > passt der aktuelle Tatort aus Ludwigshafen mit
    U.
    > Folkerts (Lenas Tante).
    Danke für den Tipp: Schaue ich später in der
    Mediathek.

    Ich muss ihn mir die Tage nochmal in der Mediathek anschauen, da ich zum einen zwischendurch etwas abgelenkt war und ich zum anderen die Ludwigshafener Tatorte nicht sonderlich mag.
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 22.04 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    >
    > Das einzige was mich an diesen Prozessen
    aufregt
    > ist nicht das Alter der Menschen, sondern das
    > viele Prozesse viel zu spät statt fanden und
    nur
    > mit den kleinen Fischen. Neben Nürnberg fallen
    > mir spontan nur Eichmann und Barbie ein, von
    den
    > ganz großen Drecksäcken, die man noch zu
    fassen
    > bekam. Aber es gab noch ein paar mehr, müsste
    ich
    > jetzt aber googeln.
    Die Hauptverantwortlichen waren ja oft durch
    Selbstmord gestorben. Es gab noch die Frankfurter
    Auschwitzprozesse unter Fritz Bauer, aber auch das
    waren, wie Ralf Giordano beklagte, nicht die ganz
    großen Nummern. Und manchen wurde gleich an Ort
    und Stelle bzw. im Land ihrer Verbrechen der
    Prozess gemacht wie z.B. Rudolf Höß und Amon
    Göth.
    Richtig!
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 22.03 Uhr:
    pars schrieb:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    --------------------------------------------------
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    > pars schrieb:
    >
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    > -----
    ...
    > >
    > > Es nutzt niemandem wenn du wütender wirst,
    es
    > ist
    > > Geschichte.
    >
    > Aber meine Wut entlädt sich auch in Energie
    für
    > mein politisches Engagement, und meinen Teil
    dazu
    > beizutragen das sich so etwas nie wiederholt.
    Man
    > kann diese Energie der Wut ja auch nutzen ;-)
    Schon klar.
    Ist jetzt nun etwas offtopic, aber zu dem Thema
    passt der aktuelle Tatort aus Ludwigshafen mit U.
    Folkerts (Lenas Tante).
    Danke für den Tipp: Schaue ich später in der Mediathek.
  • pars schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 21.51 Uhr:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    pars schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    ...
    >
    > Es nutzt niemandem wenn du wütender wirst, es
    ist
    > Geschichte.
    Aber meine Wut entlädt sich auch in Energie für
    mein politisches Engagement, und meinen Teil dazu
    beizutragen das sich so etwas nie wiederholt. Man
    kann diese Energie der Wut ja auch nutzen ;-)

    Schon klar.
    Ist jetzt nun etwas offtopic, aber zu dem Thema passt der aktuelle Tatort aus Ludwigshafen mit U. Folkerts (Lenas Tante).
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 20.03 Uhr:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:

    Das einzige was mich an diesen Prozessen aufregt
    ist nicht das Alter der Menschen, sondern das
    viele Prozesse viel zu spät statt fanden und nur
    mit den kleinen Fischen. Neben Nürnberg fallen
    mir spontan nur Eichmann und Barbie ein, von den
    ganz großen Drecksäcken, die man noch zu fassen
    bekam. Aber es gab noch ein paar mehr, müsste ich
    jetzt aber googeln.

    Die Hauptverantwortlichen waren ja oft durch Selbstmord gestorben. Es gab noch die Frankfurter Auschwitzprozesse unter Fritz Bauer, aber auch das waren, wie Ralf Giordano beklagte, nicht die ganz großen Nummern. Und manchen wurde gleich an Ort und Stelle bzw. im Land ihrer Verbrechen der Prozess gemacht wie z.B. Rudolf Höß und Amon Göth.
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 19.06 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    : Unglaublich viele
    > Nazi Verbrecher und Mörder konnten damals
    > fliehen, mithilfe alter Seilschaften...
    >
    >
    Viel schockierender finde ich, dass viele dieser
    Verbrecher im System Bundesrepublik wieder zu Amt
    und Würden gelangt sind, z.B. in Militär, Justiz
    und Universitäten, z.T. sogar in der Politik.

    Genau das macht mich ja so wütend!
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 19.06 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    Doch
    > dieser Teil der Geschichte, macht mich
    zunehmend
    > wütender. Vielleicht auch, weil es niemanden
    mehr
    > gibt, den man dafür verantwortlich machen
    kann.
    > Das Gefühl der Ohnmacht, das sich in Wut
    > entlädt.
    Ein paar gibt es schon noch, und sei es die greise
    KZ-Sekretärin, die jetzt in einem Prozess vor
    einer Jugendkammer zu einer Bewährungsstrafe
    verurteilt wurde. Und es gab noch so einige, die
    die Bewährungsstrafe zu milde fanden. Wenn die
    sich durchgesetzt hätten, wäre die alte Frau
    dann in einem speziellen Jugendknast gelandet?
    Das einzige was mich an diesen Prozessen aufregt ist nicht das Alter der Menschen, sondern das viele Prozesse viel zu spät statt fanden und nur mit den kleinen Fischen. Neben Nürnberg fallen mir spontan nur Eichmann und Barbie ein, von den ganz großen Drecksäcken, die man noch zu fassen bekam. Aber es gab noch ein paar mehr, müsste ich jetzt aber googeln.
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 19.03 Uhr:
    pars schrieb:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > pars schrieb:
    >
    --------------------------------------------------
    ...
    > >
    > > Man muss sich etwas mit der Geschichte der
    > > "damaligen" jungen BRD auskennen. ;-)
    > > Die wenigsten Außenaufnahmen fanden nicht in
    > Bonn
    > > statt, aber dort wurde Geschichte
    geschrieben.
    >
    >
    > Die Serie wirft schon in ihrer Rahmenhandlung
    ein
    > gutes Bild auf die Realitäten von damals.
    Darum
    > macht mich das immer so wütend. Beschäftige
    mich
    > ja schon sehr lange mit unserer Geschichte.
    Doch
    > dieser Teil der Geschichte, macht mich
    zunehmend
    > wütender. Vielleicht auch, weil es niemanden
    mehr
    > gibt, den man dafür verantwortlich machen
    kann.
    > Das Gefühl der Ohnmacht, das sich in Wut
    > entlädt. Kein Wunder, das viele junge Menschen
    in
    > den 60'ern, z.t. auch schon in den 50'ern
    > regelrecht explodiert sind....
    Es nutzt niemandem wenn du wütender wirst, es ist
    Geschichte.

    Aber meine Wut entlädt sich auch in Energie für mein politisches Engagement, und meinen Teil dazu beizutragen das sich so etwas nie wiederholt. Man kann diese Energie der Wut ja auch nutzen ;-)
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 12.58 Uhr:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    : Unglaublich viele
    Nazi Verbrecher und Mörder konnten damals
    fliehen, mithilfe alter Seilschaften...

    Viel schockierender finde ich, dass viele dieser Verbrecher im System Bundesrepublik wieder zu Amt und Würden gelangt sind, z.B. in Militär, Justiz und Universitäten, z.T. sogar in der Politik.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 12.50 Uhr:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    Doch
    dieser Teil der Geschichte, macht mich zunehmend
    wütender. Vielleicht auch, weil es niemanden mehr
    gibt, den man dafür verantwortlich machen kann.
    Das Gefühl der Ohnmacht, das sich in Wut
    entlädt.
    Ein paar gibt es schon noch, und sei es die greise KZ-Sekretärin, die jetzt in einem Prozess vor einer Jugendkammer zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Und es gab noch so einige, die die Bewährungsstrafe zu milde fanden. Wenn die sich durchgesetzt hätten, wäre die alte Frau dann in einem speziellen Jugendknast gelandet?
  • pars schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 03.22 Uhr:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    pars schrieb:
    --------------------------------------------------
    ...
    >
    > Man muss sich etwas mit der Geschichte der
    > "damaligen" jungen BRD auskennen. ;-)
    > Die wenigsten Außenaufnahmen fanden nicht in
    Bonn
    > statt, aber dort wurde Geschichte geschrieben.
    Die Serie wirft schon in ihrer Rahmenhandlung ein
    gutes Bild auf die Realitäten von damals. Darum
    macht mich das immer so wütend. Beschäftige mich
    ja schon sehr lange mit unserer Geschichte. Doch
    dieser Teil der Geschichte, macht mich zunehmend
    wütender. Vielleicht auch, weil es niemanden mehr
    gibt, den man dafür verantwortlich machen kann.
    Das Gefühl der Ohnmacht, das sich in Wut
    entlädt. Kein Wunder, das viele junge Menschen in
    den 60'ern, z.t. auch schon in den 50'ern
    regelrecht explodiert sind....

    Es nutzt niemandem wenn du wütender wirst, es ist Geschichte.
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 22.01.2023, 00.54 Uhr:
    pars schrieb:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > pars schrieb:
    >
    --------------------------------------------------
    > -----
    > > Sehr bewegende Serie, insbesondere für die
    > > Nachkriegsgeneration.
    > > Auch wenn dieser Beitrag hier vermutlich
    > > untergehen wird:
    > > Ich musste mehrmals tief durchatmen, da ich
    bis
    > > kurz vor dem überraschenden Tod meiner
    > > Lieblingscousine Weihnachten 2022 über die
    > > Nachkriegszeit gesprochen habe, die sie
    selbst
    > > erlebt hat..
    > >
    > > Hier ein Artikel aus dem GA Bonn (nicht
    > > kostenpflichtig, evtl. muss man sich aber
    > > anmelden)
    > >
    >
    https://ga.de/bonn/bad-godesberg/bonn-alte-freunde
    >
    > >
    >
    -neue-feinde-ard-mini-serie-infos-termine_aid-8252
    >
    > > 2469
    >
    >
    > Das tut mir sehr leid mit Deiner Cousine. Aber
    > schön das ihr Euch so gut austauschen konntet.
    > Mich machen solche Filme immer auch wütend,
    weil
    > es ja wirklich so gewesen ist: Unglaublich
    viele
    > Nazi Verbrecher und Mörder konnten damals
    > fliehen, mithilfe alter Seilschaften...
    >
    > Die Serie ist wirklich sehr gut gemacht. Kann
    ich
    > absolut empfehlen!
    Man muss sich etwas mit der Geschichte der
    "damaligen" jungen BRD auskennen. ;-)
    Die wenigsten Außenaufnahmen fanden nicht in Bonn
    statt, aber dort wurde Geschichte geschrieben.
    Die Serie wirft schon in ihrer Rahmenhandlung ein gutes Bild auf die Realitäten von damals. Darum macht mich das immer so wütend. Beschäftige mich ja schon sehr lange mit unserer Geschichte. Doch dieser Teil der Geschichte, macht mich zunehmend wütender. Vielleicht auch, weil es niemanden mehr gibt, den man dafür verantwortlich machen kann. Das Gefühl der Ohnmacht, das sich in Wut entlädt. Kein Wunder, das viele junge Menschen in den 60'ern, z.t. auch schon in den 50'ern regelrecht explodiert sind....
  • pars schrieb via tvforen.de am 21.01.2023, 23.45 Uhr:
    Sir Hilary 2.0 schrieb:
    pars schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > Sehr bewegende Serie, insbesondere für die
    > Nachkriegsgeneration.
    > Auch wenn dieser Beitrag hier vermutlich
    > untergehen wird:
    > Ich musste mehrmals tief durchatmen, da ich bis
    > kurz vor dem überraschenden Tod meiner
    > Lieblingscousine Weihnachten 2022 über die
    > Nachkriegszeit gesprochen habe, die sie selbst
    > erlebt hat..
    >
    > Hier ein Artikel aus dem GA Bonn (nicht
    > kostenpflichtig, evtl. muss man sich aber
    > anmelden)
    >
    https://ga.de/bonn/bad-godesberg/bonn-alte-freunde
    >
    -neue-feinde-ard-mini-serie-infos-termine_aid-8252
    > 2469
    Das tut mir sehr leid mit Deiner Cousine. Aber
    schön das ihr Euch so gut austauschen konntet.
    Mich machen solche Filme immer auch wütend, weil
    es ja wirklich so gewesen ist: Unglaublich viele
    Nazi Verbrecher und Mörder konnten damals
    fliehen, mithilfe alter Seilschaften...
    Die Serie ist wirklich sehr gut gemacht. Kann ich
    absolut empfehlen!

    Man muss sich etwas mit der Geschichte der "damaligen" jungen BRD auskennen. ;-)
    Die wenigsten Außenaufnahmen fanden nicht in Bonn statt, aber dort wurde Geschichte geschrieben.
  • Sir Hilary 2.0 schrieb via tvforen.de am 20.01.2023, 01.06 Uhr:
    pars schrieb:
    Sehr bewegende Serie, insbesondere für die
    Nachkriegsgeneration.
    Auch wenn dieser Beitrag hier vermutlich
    untergehen wird:
    Ich musste mehrmals tief durchatmen, da ich bis
    kurz vor dem überraschenden Tod meiner
    Lieblingscousine Weihnachten 2022 über die
    Nachkriegszeit gesprochen habe, die sie selbst
    erlebt hat..
    Hier ein Artikel aus dem GA Bonn (nicht
    kostenpflichtig, evtl. muss man sich aber
    anmelden)
    https://ga.de/bonn/bad-godesberg/bonn-alte-freunde
    -neue-feinde-ard-mini-serie-infos-termine_aid-8252
    2469
    Das tut mir sehr leid mit Deiner Cousine. Aber schön das ihr Euch so gut austauschen konntet. Mich machen solche Filme immer auch wütend, weil es ja wirklich so gewesen ist: Unglaublich viele Nazi Verbrecher und Mörder konnten damals fliehen, mithilfe alter Seilschaften...
    Die Serie ist wirklich sehr gut gemacht. Kann ich absolut empfehlen!