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TV-Kritik/Review: "Dead End": Wenn sich in Brandenburg die Leichen auf dem Seziertisch stapeln

(25.02.2019)

Am 26. Februar startet ZDFneo die Ausstrahlung der neuen eigenproduzierten Serie
"Sie könnten ruhig ein bisschen freundlicher sein!" - "Aber ich bin doch freundlich."
Emma Kugels (Antje Traue, Hauptrollen in

Soweit zur Prämisse von "Dead End". Für eine Kleinstadt gibt es überraschend viele Tote, und während der ermittlungsmüde Polizist Michael Schubert (Lars Rudolph) diese gerne so schnell wie möglich zu den Akten legen würde, merkt Emma stets sofort, dass etwas nicht stimmt, und fordert ihren Vater auf, die jeweilige Leiche zur Obduktion anzufordern, damit sie sie genauer untersuchen kann. Das zieht ihr nicht nur Schuberts Unmut zu, sondern auch den von Bürgermeister Lars Herbst (Fabian Busch,

In dieser Konstellation wird in jeder Folge ein Sachverhalt untersucht und gelöst. Die erste Folge verbindet einen aktuellen Fall (ein Anschlag auf die Eigentümerin des örtlichen Fitnessstudios durch die Manipulation eines Laufbandes) mit einem früheren Fall (ein in einer Scheune verbrannter Landstreicher). Dies erinnert an die Auftaktfolge aus

Über diese abgeschlossenen Geschichten hinaus gibt es aber auch mehrere episodenübergreifende Handlungsstränge. Obwohl Emmas Besuch in Mittenwalde zunächst dem Geburtstag ihres Vaters gilt und dann augenscheinlich nur deswegen von ihr verlängert wird, weil sie Peter bei seiner Arbeit unterstützen will, wird spätestens bei der Ankunft ihres Freundes aus Amerika, FBI-Agent Kevin Dorsett (Nikolai Kinski), offensichtlich, dass Emma vor einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit aus ihrer Wahlheimat geflohen ist, weshalb sie Kevin nach Möglichkeit aus dem Weg geht; dieser lässt aber nicht locker und setzt sie mehr und mehr mit dem Wissen um das Vorgefallene unter Druck, bis die Situation blutig eskaliert.

Auf der anderen Seite lässt Betti Emma schnell spüren, dass sie mehr für die empfindet als nur Freundschaft, als sie ihr unerwartet einen Kuss auf die Lippen drückt. Obwohl sich Emma zunächst nichts anmerken lässt, scheint sie Bettis Zuneigung zu erwidern, soweit es ihr möglich ist. Sie scheint nämlich nicht einfach nur eigenwillig und direkt zu sein, sondern vielmehr Verhaltensformen aus dem Autismus-Spektrum aufzuweisen, die stellenweise an die von Saga Norén aus
Es gibt einige gute Gründe, es mit "Dead End" zu versuchen. Die Fälle der Woche sind raffiniert ausgedacht und konstruiert. Jedes Mal aufs Neue fragt man sich, wie es denn zu diesem mysteriösen Vorfall gekommen sein mag, bis Emma mit Hilfe ihres Vaters (und manchmal der Polizei) Schicht um Schicht die Rätsel abträgt und die Auflösung zum Vorschein bringt. Das Ansiedeln der Handlung in einer Kleinstadt führt dazu, dass immer dieselben Charaktere aufeinandertreffen und ihre kleinen und großen Konflikte und Beziehungen wie in einem Schmortopf fortwährend vorantreiben müssen. Emmas Genauigkeit und Unnachgiebigkeit machen ihr eher Feinde als Freunde, jeweils bis zu dem Zeitpunkt, wenn besagte Feinde selbst Emmas Hilfe benötigen. Haupt-Mystery-Faktor ist Emmas Vergangenheit, die durch die Präsenz von Kevin keinen Moment lang in Vergessenheit geraten kann und sie zusehends aus der Fassung bringt. Auch die fortschreitende Demenz von Peter führt zu immer neuen Herausforderungen. Zudem hat Peters Frau und Emmas Mutter die Familie vor 30 Jahren aus ungeklärten Gründen verlassen, was ein weiteres Rätsel aufgibt.

Die Charakterzeichnung ist ebenfalls gelungen: Nach und nach werden auch die Hintergrundgeschichten der weiteren Rollen offengelegt und schaffen Verständnis für deren Handlungen. Ausnahmslos überzeugende schauspielerische Leistungen runden das Bild ab. Apropos Bild: "Dead End" wurde im fürs Fernsehen eher ungewöhnlichen Seitenverhältnis von 2,35:1 produziert. Das unterstützt die cinematische kühle Ästhetik und visuelle Wertigkeit. Zuschauer mit einer Aversion gegen schwarze Balken auf ihrem Fernseher werden hoffentlich eine Zoom-Funktion auf ihrer Fernbedienung finden.
Dieser Text basiert auf Sichtung aller sechs Folgen der ersten Staffel von "Dead End".
"Dead End" wird ab dem 26. Februar dienstags um 21.45 Uhr bei ZDFneo ausgestrahlt. Am gleichen Tag stehen ab 10 Uhr bereits alle sechs Folgen in der ZDFmediathek auf Abruf zur Verfügung.
Über den Autor
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Leserkommentare
bernardo s. schrieb am 02.03.2019, 23.05 Uhr:
Schön schräge Serie - gut, sicher nicht nach jedermanns Geschmack. Wir haben sie jedenfalls in der Mediathek an zwei Abenden verschlungen und sind wirklich gespannt, wie und wann es hoffentlich weitergeht!
faxe61 schrieb via tvforen.de am 26.02.2019, 02.40 Uhr:
Das finde ich mal saugut:
Apropos Bild: "Dead End" wurde im fürs Fernsehen eher ungewöhnlichen Seitenverhältnis von 2,35:1 produziert. Das unterstützt die cinematische kühle Ästhetik und visuelle Wertigkeit. Zuschauer mit einer Aversion gegen schwarze Balken auf ihrem Fernseher werden hoffentlich eine Zoom-Funktion auf ihrer Fernbedienung finden.>
Das ist auch lobenswert, aber wahrscheinlichn nicht immer möglich.
>Dieser Text basiert auf Sichtung aller sechs Folgen der ersten Staffel von "Dead End". Dieser Text basiert auf Sichtung aller sechs Folgen der ersten Staffel von "Dead End".>Sveta schrieb via tvforen.de am 25.02.2019, 19.31 Uhr:
TV Wunschliste schrieb:
[...] die wöchentlichen
Einzelfälle werden durch horizontal erzählte
Handlungsstränge aufgebrochen.
Was bitteschön soll das heißen???
a) es sind Einzelfälle, macht nix wenn man mal eine Folge verpasst
oder
b) es ist eine von den modernen Serien: steigst du erst in Folge 2 ein, kapierst du absolut nix mehr also kannst du es dir ohnehin sparen wenn du nicht ständig am TV hockst.Sveta schrieb via tvforen.de am 27.02.2019, 13.58 Uhr:
VT 5081 schrieb:
Sveta schrieb:
--------------------------------------------------
-----
> TV Wunschliste schrieb:
>
--------------------------------------------------
> > [...] die wöchentlichen
> > Einzelfälle werden durch horizontal
erzählte
> > Handlungsstränge aufgebrochen.
>
> Was bitteschön soll das heißen???
> a) es sind Einzelfälle, macht nix wenn man mal
> eine Folge verpasst
> oder
> b) es ist eine von den modernen Serien: steigst
du
> erst in Folge 2 ein, kapierst du absolut nix
mehr
> also kannst du es dir ohnehin sparen wenn du
nicht
> ständig am TV hockst.
Das gezeigte Ergebnis wird wohl irgendwo
dazwischen liegen:
Während jede Woche irgendjemand auf forensisch
möglichst komplizierte Art abgemurkst wird,
können sich treue Zuseher in etwas weniger
blutigen Momenten am schwer dysfunktionalen
Privatleben der fleißigen Ermittler oder anderem
"soapigem" Kleinstadt-Klatsch erfreuen - beides in
epische, staffelübergreifende Handlungsbögen
gewurschtelt. :-)
Nach dem Anschauen der ersten Folge gestern vermute ich das du Recht hast mit deiner Einschätzung. Die mir total unsympathische und offenbar völlig empathielose Hauptfigur vom Stamme Nimmerlach löste einen 18 Monate zurückliegenden Fall nur anhand von 2 Knochen und dramaturgisch laienhaft plazierten Täter-Bemerkungen praktisch nebenbei, während sich die restliche "Handlung" mühsam voranschleppte um nicht zu sagen dahinsiechte.
Dazu kam die grau-trostlose Gesamtatmosphäre: In den Innenräumen brannten grundsätzlich Lampen, selbst wenn draußen heller Tag herrschte. Aber selbst bei Außenaufnahmen im Sonnenschein blieben die Personen im Schatten - ist halt dunkel in brandenburgischen Dörfern wo keiner etwas zu lachen hat.
Ich gebe der Serie noch genau eine Chance.Gregor Löcher schrieb via tvforen.de am 26.02.2019, 00.15 Uhr:
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Lediglich das "weniger blutig" müsste gestrichen werden. ;-)
VT 5081 schrieb via tvforen.de am 26.02.2019, 00.09 Uhr:
Sveta schrieb:
TV Wunschliste schrieb:
--------------------------------------------------
> [...] die wöchentlichen
> Einzelfälle werden durch horizontal erzählte
> Handlungsstränge aufgebrochen.
Was bitteschön soll das heißen???
a) es sind Einzelfälle, macht nix wenn man mal
eine Folge verpasst
oder
b) es ist eine von den modernen Serien: steigst du
erst in Folge 2 ein, kapierst du absolut nix mehr
also kannst du es dir ohnehin sparen wenn du nicht
ständig am TV hockst.
Das gezeigte Ergebnis wird wohl irgendwo dazwischen liegen:Während jede Woche irgendjemand auf forensisch möglichst komplizierte Art abgemurkst wird, können sich treue Zuseher in etwas weniger blutigen Momenten am schwer dysfunktionalen Privatleben der fleißigen Ermittler oder anderem "soapigem" Kleinstadt-Klatsch erfreuen - beides in epische, staffelübergreifende Handlungsbögen gewurschtelt. :-)
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