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TV-Kritik/Review: "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht": Amazons Serienepos macht Tolkiens detailreiche Fantasy-Welt greifbar

von Christopher Diekhaus
(03.11.2025/ursprünglich erschienen am 31.08.2022)
Streaming-Produktion erzählt Vorgeschichte zu "Der Hobbit" und "Der Herr der Ringe"
Galadriel (Morfydd Clark) ist bereit, bis zum Äußersten zu gehen, um das Böse zu besiegen.
Prime Video
TV-Kritik/Review: "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht": Amazons Serienepos macht Tolkiens detailreiche Fantasy-Welt greifbar/Prime Video

Lange Zeit galt das von Oxford-Professor J.R.R. Tolkien erdachte Fantasy-Großwerk "Der Herr der Ringe" als unverfilmbar. Schwierig erschien es nicht nur, den reichhaltigen Stoff sinnvoll einzudampfen. In einer Zeit, in der noch keine ausgefeilten Computereffekte zur Verfügung standen, hätte eine ernstzunehmende Adaption außerdem Unsummen verschlungen. Der Anbruch der digitalen Ära brachte dann aber ganz neue Möglichkeiten mit sich. Und so wagte es der Neuseeländer Peter Jackson, ein leidenschaftlicher Fan der Buchvorlagen, Tolkiens Abenteuergeschichte auf die große Leinwand zu hieven.

Das Ergebnis ist bekannt: Die "Herr der Ringe"-Trilogie begeisterte Kritiker und Publikum mit atemberaubenden Landschafts- und Schlachtentableaus und ließ die Kassen kräftig klingeln. Jacksons Filme setzten neue Standards im Blockbuster-Segment und vermittelten nach Erscheinen, ähnlich wie Steven Spielbergs Dinosaurierkracher  "Jurassic Park" im Jahr 1993, das Gefühl, etwas noch nie Dagewesenes gesehen zu haben.

Ein solcher, von ungläubigem Staunen geprägter Eindruck stellt sich bei der nun startenden, auf mehrere Staffeln angelegten Amazon-Serie  "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" eher nicht ein. Dafür haben seit Veröffentlichung des Jackson-Dreiteilers in den Jahren 2001 bis 2003 zu viele mit Computertechnik aufgemotzte Spektakelstreifen das Licht der Welt erblickt. Dank Rechnerunterstützung ist heutzutage im Grunde alles machbar. Und gerade deshalb kommt es immer seltener vor, dass wirklich neuartige, sprachlos machende Bilder entstehen.

Dennoch können wir festhalten, dass die acht Episoden umfassende Streaming-Produktion optisch einiges zu bieten hat. Nicht nur, weil, wie schon bei den Filmen, die imposante Landschaft Neuseelands als Hauptdrehort genutzt wurde und wir in den Genuss vieler wuchtiger Naturaufnahmen kommen. Schon in der Einstiegsfolge fällt zudem die agile, den Zuschauer geschickt in das Geschehen hineinziehende Kameraarbeit auf. Regisseur Juan Antonio Bayona und Bildgestalter Óscar Faura, die mit der gefeierten Romanadaption  "Sieben Minuten nach Mitternacht" erste Erfahrungen in Sachen Fantasy sammeln konnten, fliegen und gleiten durch die Welt der Serie, tasten sich von weitem, etwa bei waghalsigen Klettertouren, an die Figuren heran oder entfernen sich langsam von ihnen, um sie als kleine Punkte in einem überwältigenden Berg-, Wald- und Wiesenpanorama zu präsentieren. Verstecken muss sich "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" vor der visuellen Opulenz der vorangegangenen Tolkien-Verfilmungen nicht, selbst wenn der ganz große Wow-Effekt aus oben genannten Gründen ausbleibt. Dieses Urteil rechtfertigen zumindest die der Presse vorab gezeigten ersten beiden Kapitel, für die Bayona die kreative Gesamtverantwortung trug.

Galadriel (Morfydd Clark) entpuppt sich als knallharte Kämpferin.
Galadriel (Morfydd Clark) entpuppt sich als knallharte Kämpferin. Prime Video

Kommen wir nun zu der zentralen Frage: Worum geht es in Amazons Prestigeprojekt, für dessen Rechte allein 250 Millionen Dollar auf den Tisch geblättert wurden? Wie schon vorab zu hören war, handelt es sich bei der von Patrick McKay und John D. Payne entwickelten Serie gewissermaßen um ein Prequel zu  "Der Hobbit" und  "Der Herr der Ringe", die in dem von Tolkien ersonnenen Setting von Mittelerde spielen. Die Drehbücher basieren dieses Mal auf Hintergrundschilderungen aus "Der Herr der Ringe" und den dazugehörigen Anhängen, die die Geschichte und den Aufbau der Fantasy-Welt genauer beleuchten.

Viele tausend Jahre bevor der Hobbit Bilbo Beutlin durch Zufall einen magischen Ring finden und sein Neffe Frodo diesen später vernichten wird, um den von Sauron verbreiteten Schrecken zu beenden, scheint ein friedliches Zeitalter bevorzustehen. Nach dem Sieg über den durchtriebenen Morgoth ist das Böse vertrieben. Das zumindest glauben die meisten Wesen, die Mittelerde bewohnen. Zweifel hegt hingegen die Elbin Galadriel (Morfydd Clark), die im Kampf ihren Bruder verloren hat und sich auf die Fahne schreibt, alle finsteren Kräfte ein für alle Mal zu bezwingen. Gegen den Willen ihrer Mitstreiter treibt sie die Suche nach Morgoths Diener Sauron voran, von dem in ihren Augen nach wie vor eine große Gefahr ausgeht.

Weniger pessimistisch ist die Sicht ihres Freundes Elrond (Robert Aramayo), eines Halbelben, der Galadriel schließlich dazu bringt, ihre beinahe obsessiven Erkundungen abzubrechen. Auf dem Weg zurück kommt es jedoch zu einem Zwischenfall, der sie wieder in die andere Richtung treibt. Elrond wiederum will mit dem Elbenschmied Celebrimbor (Charles Edwards) ein wegweisendes Projekt angehen und ersucht dafür die Hilfe der Zwerge von Khazad-dûm. Prinz Durin IV (Owain Arthur) empfängt ihn indes nicht mit offenen Armen.

Elrond (Robert Aramayo) sieht anfangs optimistisch in die Zukunft.
Elrond (Robert Aramayo) sieht anfangs optimistisch in die Zukunft. Prime Video

Ein weiterer Handlungsstrang kreist um Nori Brandyfoot (Markella Kavenagh), die zum Hobbitstamm der Harfüße gehört und in ihrem Dorf als kleine Rebellin auffällt. Während die anderen Bewohner in Ruhe den ihnen zugedachten Aufgaben nachgehen wollen, sehnt sie sich nach Abenteuern, nach einem Ausbruch aus dem Rahmen. Gelegenheit bietet sich, als sie eines Nachts einen vom Himmel fallenden Unbekannten (Daniel Weyman) findet.

In den Fokus rücken ferner die menschliche Heilerin Bronwyn (Nazanin Boniadi) und der Waldelb Arondir (Ismael Cruz Córdova). Zwischen ihnen könnte sich eine Liebesbeziehung entwickeln. Da das Verhältnis von Menschen und Elben allerdings angespannt ist, kommen die Gefühle zunächst nur sehr verhalten zum Vorschein. Auch diesen beiden Figuren dämmert irgendwann, dass das Böse keineswegs aus Mittelerde verschwunden ist. Eine im weiteren Verlauf nicht unbedeutende Rolle dürfte Bronwyns Sohn Theo (Tyroe Muhafidin) einnehmen, der heimlich ein Artefakt hütet, das mit Sauron in Verbindung steht.

All das muss man erst einmal sacken lassen. Vor allem, wenn man kein Tolkien-Insider ist. "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" setzt uns ein gewaltiges Figurenensemble vor, wirft mit Namen nur so um sich und springt auf der eingeblendeten Karte von Mittelerde und angrenzenden Reichen immer wieder hin und her. Wer sich in diesem Fantasy-Universum nicht schon bestens auskennt, kann hier und da durchaus die Orientierung verlieren - egal, wie sehr sich die Serienmacher auch um ein übersichtliches Worldbuilding bemühen. Der große Aufwand, der betrieben werden muss, um das Personal und die unterschiedlichen Ziele einzuführen, hat in der ersten und zweiten Episode zur Folge, dass es nur sporadische Actionakzente und keinen gewaltigen Spannungsanstieg gibt. Viele Charaktere wirken noch etwas oberflächlich, speisen sich zumeist aus einer einzigen hervorstechenden Eigenschaft.

Die in den Leinwandwerken als über den Dingen schwebendes, erhabenes Geschöpf auftretende und von Cate Blanchett gespielte Galadriel etwa tritt uns in ihrer jungen Version als Getriebene gegenüber, die den Verlust ihres Bruders stets vor Augen hat, während Harfuß Nori für Emanzipation und Neugier auf die große Welt steht. Wie die Figuren weiter ausgefeilt und wie die anfangs noch parallel ablaufenden Geschehnisse verwoben werden, bleibt abzuwarten. Potenzial für ein aufregendes Epos ist aber definitiv vorhanden, zumal - der Serientitel kündigt es an - die in den Filmen nur zusammengefasste Erschaffung der magischen Ringe und Saurons Aufstieg konkreter in den Blick geraten dürften.

Theo (Tyroe Muhafidin) gerät in den Bann eines merkwürdigen Artefakts.
Theo (Tyroe Muhafidin) gerät in den Bann eines merkwürdigen Artefakts. Prime Video

Was die Streaming-Produktion auf jeden Fall schon nach den Auftaktkapiteln wunderbar transportiert, sind die unglaubliche Komplexität und der Detailreichtum des von Tolkien kreierten Kosmos mit seinen zahlreichen Völkern und ihren jeweils eigenen Backstorys. In der Lichtsetzung, der Farbgebung, im Szenenbild und in den Kostümen arbeiten die Serienverantwortlichen den Reichtum an Ideen und Besonderheiten treffend heraus. Die Welt der Elben schimmert warm und angenehm, wohingegen in Noris Dorf Erdtöne dominieren. Herrlich markant und eigenwillig, noch mehr als in Jacksons Kinoarbeiten, ist die Darstellung der Zwerge. Diversität spiegelt sich nicht zuletzt sehr deutlich in der Schauspielriege wider. Eine Entscheidung, die bereits weit vor der Veröffentlichung für einen - erwartbaren - Aufschrei sorgte. Zweifellos kann und sollte man darüber diskutieren, ob das Ganze manchmal nicht zu sehr nach Quotenerfüllungsdienst riecht. Wer sich über ein diverses Casting maßlos echauffiert, hat aber eines nicht verstanden: In Tolkiens Geschichten geht es auch und vor allem um den Reiz der Vielfalt und ein fruchtbares Miteinander.

Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden von insgesamt acht Folgen der Serie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht".

Meine Wertung: 3.5/5

Die ersten beiden Staffeln liegen beim Streamingdienst Prime Video auf Abruf bereit. ZDFneo besorgt in der Woche vom 3. bis 7. November 2025 die Free-TV-Premiere beider Staffeln.


 

Über den Autor

  • Christopher Diekhaus
Christopher Diekhaus, Jahrgang 1985, erlebte seine TV-Sozialisation in den 1990er-Jahren. Seine echte Liebe für den Flimmerkasten entbrannte allerdings erst gegen Ende der Schulzeit. Nach seinem Studium landete er zunächst in einer Film- und Fernsehproduktionsfirma. Seit 2013 schreibt Christopher als Freiberufler Film- und Serienkritiken. Das Portal fernsehserien.de unterstützt er seit Ende 2019. Im Meer der Veröffentlichungen die Perlen zu entdecken – diese Aussicht spornt ihn immer wieder an. Insgeheim hofft er, irgendwann eines seiner in der Schublade liegenden Drehbücher zu verkaufen. Bis er den Oscar in Händen hält, sichtet und rezensiert er aber weiter fleißig die neuesten Serien.
Lieblingsserien: Devs, Lass es, Larry!, Severance

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Leserkommentare

  • BeklopptesTV schrieb am 04.11.2025, 06.20 Uhr:
    Die schlechte Video- und Audioqualität von Inhalten über die ÖRR-Mediathek wird mal wieder nicht erwähnt...
    Gerade so eine doch bildgewaltige Serie wie diese wird einfach mal wieder schön komprimiert in die Mediathek gesetzt.
    Vielleicht macht ihr mal einen Bericht darüber. Es soll auch noch Zuschauer mit gutem Equipment und Anspruch geben, die solche Serien nich auf dem Smartphone schauen.
  • User 1901137 schrieb am 04.11.2025, 04.10 Uhr:
    Mein erster Gedanke: Ich bin hin und her gerissen.Ich bin ein großer Tolkien Fan, manche würden mich
    vermutlich als Tolkien-Nerd bezeichnen. Von diesem Standpunkt aus bin ich nach dem Anschauen der
    ersten beiden Staffeln im ersten Moment nur enttäuscht. Enttäuscht, weil ich bei einer vielleicht technisch gut
    umgesetzten Adaption ständig denken musste: „Nein, das stimmt nicht, das ist
    nicht so passiert“.“ Das war doch ganz anders“.“ Was haben die sich denn da
    ausgedacht?“, „Haben die jemals ein Buch gelesen?“Diese Gedanken stammen jedoch daher, dass ich u.a. das
    Silmarillion gelesen habe. (Nerd halt)Clevererweise wurde von Amazon immer nur gesagt, die „Vorgeschichte“
    zum Herrn der Ringe zu verfilmen.  Ich
    glaube, dass nie die Rede davon war, dass es eine Teilverfilmung des Silmarillions
    sein sollte.Und auch, wenn der Standard – Tolkien - Nerd meint, die
    Serie soll Geschichten aus dem Silmarillion darstellen, muss man eines beachten:Die Produzenten hatte keine
    Filmrechte für das Silmarillion. Sie hatten nur die Rechte für die Anhänge des
    Herrn der Ringe. Sie durften also gewisse Informationen, die sich nicht in den
    Anhängen, sondern erst im Silmarillion herauskristallisieren, LEIDER gar nicht verwenden.
    Ja, die Anhänge habe ich auch gelesen (versteht sich für
    einen Nerd), aber ich persönlich kann nicht unterscheiden, ob mein „Wissen“
    über bestimmte Ereignisse aus den Anhängen kommen, oder ob diese dem Silmarillion
    oder dem HDR entstammen.  Und ja, es stört und enttäuscht mich extrem, dass bestimmte
    Ereignisse völlig aus der Zeitlinie bzw. der „tatsächlichen Historie“ fallen,
    einfach Falsch sind. Galadriels „hin-und her“ aus Mittelerde und den Unsterblichlanden
    (sie DURFTE gar nicht zurück in die Unsterblichlande), die Reihenfolge der
    Erschaffung der Ringe ( 7 + 9, dann 1, dann 3), die Ankunft der Istari in
    Mittelerde, die „Position“ oder Macht von Elrond (dem Halbelben), das
    Verhältnis von Elrond und Galadriel, die Einbringung von Tom Bombadil mit Szenen,
    die eigentlich erst in den Gefährten auftauchen sollten (der Alte Weidenmann),
    um nur einige zu nennen.Das ist einer der Punkte, die mich davon abhalten, die Serie
    wirklich gut zu bewerten.Es ist bestimmt auch für die Serienmacher nicht einfach.
    Bestimmt kennen auch sie Details aus dem Silmarillion, müssen aber abwägen, wie
    sie dies Wissen einbauen können, ohne gegen irgendwelche Rechte zu verstoßen.  Übrigens eine sehr spannende Betrachtungsweise,
    würde da gern mal Infos von den Machern zu haben, wie bei den Special-Extended DVDs
    vom HRD oder Hobbit, wo Peter Jackson und Philippa Boyens über einige Probleme
    bei der Umsetzung HDR und Hobbit sprechen.Das war jetzt mein „Nerd-Blick“.Für jemanden, der die „Historie“ aus dem Silmarillion und
    der weiteren Sekundärliteratur von Tolkien, nicht kennt, stellt sich die Sache
    etwas anders dar. Und aus dieser Sicht betrachtet, hat mir die Serie in gewissem
    Maße gefallen. Ich habe die ersten beiden Staffeln hintereinander an drei Tagen
    durchgeguckt. Ich war an jedem Abend gespannt, wie es weitergeht. Gut gefallen hat mir das Gefühl, an vielen Stellen wieder
    zurück in Mittelerde zu sein. Landschaftsbilder sind toll, die Kulissen und
    Kostüme sind meist glaubhaft und passend. Man hat sich bemüht, an Peter Jacksons
    Bild von Mittelerde (was er einfach genial hinbekommen hat), nahe heran zu
    kommen. Was mir an der Umsetzung weniger gefallen hat, war zum einen
    die bereits oft kritisierte „Woke“- Umsetzung. Elben sehen, lt. dem Erfinder
    der Elben, nun mal anders aus.  Kriterien,
    die noch bei Peter Jackson zur Unterscheidung galten, gelten hier nicht mehr.
    Zur Erinnerung:  Blond waren die sog. Hochelben,
    die „niederen“ Elben hatten andere Haarfarben. Aber dies konnte man ausblenden. Ich fand die Frisuren
    (Kurzhaar) schlimmer, als die Haar- oder Hautfarben. Es fiel mir manchmal schwer,
    überhaupt Elben von Menschen unterscheiden zu können.Zu Beginn hat mich aber vor allem gestört, dass ich das Gefühl
    hatte, die Charaktere sollen rein optisch eine Assoziation zu Charakteren aus Jacksons
    Herr der Ringe darstellen.Sauron könnte man in manchen Szenen zu Beginn glatt mit Aragorn
    verwechseln. Elrond sieht aus wie eine Mischung aus Orlando Bloom (Gesicht) und
    Paddy Kelly (spätere Frisur). Bei Nori und Magsi musste ich sofort an Frodo und
    Sam denken. Und viele Zwerge sahen so aus, als hätte man die (später
    verworfenen) Masken der Zwerge aus dem „Hobbit – Behind the Scenes“ (auf den Extended-DVDs)
    wiederverwendet. Das Gandalf und Saruman zumindest ein bisschen aussehen, wie
    jüngere Darsteller der HDR-Schauspieler passt ja noch.  Komischerweise hätte ich Elrond und Galadriel,
    die eine so hervorstechende Rolle in der Serie spielen, nie mit den späteren
    Darstellern in Verbindung gebracht. Ich finde auch, man darf bei einer filmischen Umsetzung
    eines Buches nie vergessen, dass man einige Dinge, die in einem Buch z.B. über
    mehrere Seiten dargelegt werden, im Film einfach nicht 1 zu 1 darstellen kann.  Gerade, wenn es um Gedanken und Gefühle, um
    Zwiespalte im Verstand eines Charakters kommt, stellt das den Filmemacher von nahezu
    kaum zu überbrückende Herausforderungen. Da können Schauspieler und Drehbuch
    noch so gut sein. Die Kritiken an den Schauspielern oder platten Dialogen, die
    oft genannt werden, teile ich nicht. In meinen Augen haben die Darsteller ihren
    Part ganz vernünftig abgeliefert.  Trotz meiner zu Beginn genannten Enttäuschung freue ich mich
    irgendwie auch auf die nächsten Staffeln. Vielleicht auch, um zu sehen, wie man
    bestimmte „Fehler“ korrigieren will (BSP: Wie bekommt Gandalf den Ring von
    Cirdan, wo er doch nicht erst im 3. Zeitalter übers Meer nach Mittelerde kommt,
    sondern bereits in Staffel 1 Kometenhaft eingeschlagen ist.)Ich hoffe, dass ich, auch wenn ich mich weiterhin über Fehler
    (also Abweichungen zu dem Gesamtwerk von Tolkien) aufregen werde, am Ende sagen
    kann, dass ich akzeptieren kann, dass es keine 1 zu 1 Umsetzung (eines doch
    sehr komplexen) „Universums“ ist, aber trotzdem akzeptabel sein kann. Dass sie
    ok oder irgendwie auch gut und spannend war. Dass mich die Serie unterhalten hat. Dass es ein bisschen Spaß gemacht hat, die Serie zu gucken.
    Und dass ich für mich weiß, dass die schönste Erinnerung
    doch immer noch durch das Lesen der Bücher von Tolkien und der eigenen Phantasie
    Werk in mir entstanden sind. Und das lasse ich mir von keinem Film oder keiner
    Serien jemals nehmen.
  • S-Markt schrieb am 05.11.2025, 12.21 Uhr:
    ziemlich cooler kommentar. galadriel hätte gern ein wenig esoterischer sein können, auch wenn morfydd clark einen grandiosen job macht. was die elbenhaare angeht, es ist eine riesige welt. da gibt es schon mal kürzungen. insgesamt gefällt mir die serie aber gut.
  • Lysander schrieb am 05.09.2022, 16.50 Uhr:
    Ich fand die ersten beiden Folgen richtig gut. Die Bilder, Dialoge, Figuren, der epische Grundton. Die Serienmacher haben das alles mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und Tolkiens Welt zum Leben erweckt. Die Schauspieler waren allesamt klasse und wirklich sehr passend zu ihren Rollen besetzt. Ich freue mich schon sehr auf den Rest der Serie!
  • xena123 schrieb am 05.09.2022, 07.44 Uhr:
    Wie schon beim GoT-Abklatsch ist es wohl wichtig, eine diverse und weibliche Sicht auf Mittelerde (bei Haus der Drachen: Westeros) zu bekommen.
    Ist das förderlich oder schädlich?
    Für ein Quotendiktat, Ruhe in den Medien und Schultergeklopfe von einer Seite ist das sicherlich förderlich - für den Erfolg aber nicht.
    Der Herr der Ringe Fan ist ein heterosexueller alter weißer Mann. Jackson wusste das. Und deshalb ist "Der Herr der Ringe" auch das Maß aller Dinge. Immer noch!
    ABER: Es ist nicht so schlecht, wie das femininisierte Westeros. Die Bilder sehen nicht so aus, als wäre man in einem Computerspiel, man wechselt kontrastreich oft die grandiosen Orte, dem Diversitätsdiktat wurde maßvoll Schuldigkeit getan (Dienst nach Vorschrift), man bemüht sich nicht zu speedig zu werden, die Musikuntermalung passt (wenn auch nicht im geringsten mit dem Original zu vergleichen einmalig) und die Geschichte fesselt.
    Auch wenn man sehr, sehr viel Geld in die Hand genommen hat - es spielen nunmal nicht Elijah Wood, Sean Astin, Viggo Mortensen, Ian McKellen, Andy Serkis, Orlando Bloom, Sean Bean, Liv Tyler, Ian Holm, Hugo Weaving, Christopher Lee, Cate Blanchett, Karl Urban usw. mit. Jedoch könnte die Geschichte und hoffentlich viel Ruhe, Pathos und Würde das wieder ausgleichen.
    Die Serie hat eine Chance verdient und bietet vielleicht noch Überraschungen.
  • PJ schrieb am 03.09.2022, 16.40 Uhr:
    „Wer sich über ein diverses Casting maßlos echauffiert, hat aber eines nicht verstanden: In Tolkiens Geschichten geht es auch und vor allem um den Reiz der Vielfalt und ein fruchtbares Miteinander.“
    Richtig. „Vielfalt und fruchtbares Miteinander“ sind bei Tolkien durch das Zusammenspiel von Elben, Menschen, Zwergen etc. gewährleistet.
    Wer aus reiner Quotensucht sich an den Mainstream anbiedert, hat das Werk Tolkiens nicht verstanden oder missachtet es absichtlich und sollte seinen eigenen Rotz produzieren, aber nicht die von Tolkien erschaffene Welt verhunzen.
  • Rainer_Stache schrieb am 02.09.2022, 23.53 Uhr:
    Kein Wort in der Kritik über das unglaubliche, peinliche Pathos der Serie. Über die ebenso peinlichen, schwülstigen Dialoge. Die häufig unsympathischen Schauspieler. Dafür viel Inhaltsangabe und die merkwürdige Logik, dass Tolkiens Vielfalt rechtfertige, dass plötzlich schwarze Elben und Zwerge die nordische Illusion zerstören, nur um woke Minderheiteninteressen zu befriedigen. Und wo bitte haben die rassistischen Black-Matters-Macher die chinesischen und amerikanisch-indigenen Figuren gelassen? Wenn schon, denn schon. Schwacher Text.
  • Tom_Cat schrieb am 03.09.2022, 10.40 Uhr:
    Absolut. Diese hippen, modernen Journalisten drehen sich Ihre "diversen" Ansichten auch zu Recht, ohne sich um Logik zu scheren oder über den Tellerrand zu schauen, wie es in anderen Kulturen aussieht.
  • Plumpaquatsch schrieb via tvforen.de am 02.09.2022, 12.33 Uhr:
    "Dank Rechnerunterstützung ist heutzutage im Grunde alles machbar. Und gerade deshalb kommt es immer seltener vor, dass wirklich neuartige, sprachlos machende Bilder entstehen."
    ---------------
    DER Satz über die Misere Hollywoods. (Oder einer davon...)
    Eins können Computer (noch??) nicht: sich gute Geschichten ausdenken und Schauspieler generieren, die beim Publikum hängenbleiben und Emotionen auslösen --> mal schauen also, ob das was ist....
  • Tom_Cat schrieb am 03.09.2022, 10.44 Uhr:
    Ebenso richtig. Die Drehbücher von 80 - 90 % der letzten 5 Jahre sind nur noch Dreck.
    Dazu kommen kaum markante, auch markige oder gar charismatische Darsteller nach....uns, sagen wir mal, es wird nur noch divers, gender oder marketingtechnisch gecastet.
    Game of Thrones hat es noch richtig gemacht. Top Schauspieler und dunkelhäutige Darsteller, wo es auch Sinn macht (eben bestimmt nicht im Norden).
  • Stephan Zürich schrieb am 01.09.2022, 07.26 Uhr:
    Hoffe das gute wird nicht nur für den Trailer verbraten. Wäre schade, aber bin gespannt.