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TV-Kritik/Review: "FBI: International": Einsamer Cowboy sorgt in Europa für Recht und Ordnung

(18.04.2023)

Mit der Serie
Darum geht es in "FBI: International"
Gleich die Auftaktfolge platzierte den Serienauftakt von "FBI: International" als krönenden Abschluss
eines Dreifach-Crossovers, inklusive Gastauftritte aus den Schwesterserien. Für deutsche Fans, die die Serie nun etwa zur Premiere auf dem Streamingdienst Paramount+ verfolgen wollen, bringt das das Problem, dass die Crossover-Episoden der anderen beiden Serien nicht am selben Ort vorliegen. Das vermiest zwar etwas den Spaß, trotzdem gelingt der Einstieg in die neue Serie ohne große Probleme.
"FBI: International" handelt von der Arbeit eines sogenannten Fly-Teams
des FBI: Aufgrund internationaler Verträge darf die US-amerikanische Bundespolizei FBI unabhängige Ermittler-Teams in diversen Weltregionen in befreundeten Nationen platzieren. Die können dann on the fly
und/oder per Flugzeug dorthin in ihrer Region reisen, wo US-Amerikaner oder die amerikanische Sicherheit (durch organisiertes Verbrechen oder Terrorismus) bedroht sind.

In Budapest ist das Team von Supervisory Special Agent Scott Forrester (Luke Kleintank,
Die Besonderheiten von "FBI: International"
Während "FBI: International" routinierte Krimikost bietet, sind es die Anführungszeichen, in die das Wort Zusammenarbeit im vorherigen Abschnitt gestellt wurde, was die einzelnen Folgen von "FBI: International" für europäische Zuschauer eher schwer zu schlucken macht: Protagonist Forrester benimmt sich wie ein Cowboy, der im "Wilden Osten" nach eigenem Gutdünken für Recht und Ordnung
sorgt - bzw. sorgen muss.
In jeder Krimiserie werden die Verbrechen in einen Kontext gestellt, der den Zuschauern vertraut vorkommt. Denn nicht selten werden in Krimis aus dem US-Fernsehen schon die Verdächtigen unter Druck gesetzt und herumgeschubst - unbescholtene Bürger geraten halt gar nicht erst in den Verdacht unserer Freunde und Helfer... Bei einem durchschnittlichen Primetime-Krimi soll die Auflösung nicht das Weltbild des Zuschauers umwerfen, sondern es weitgehend bestätigen, im besten Fall eine neue Facette hinzufügen. Also etwa, wenn sich der gierige Arzt oder ein korrupter Politiker als Täter herausstellt, und nicht der homosexuelle Liebhaber des Opfers. Kurzum: Krimis spielen stark mit den Vorurteilen ihres jeweiligen "Zielpublikums".
Und, um es kurz zu machen, die Vorurteile, die die Serienmacher den US-Zuschauern bezüglich "Europa" unterstellen, sind vielfältig und naturgemäß wenig schmeichelhaft. Bereits in der ersten Viertelstunde der Auftaktfolge von "FBI: International" etwa wird gezeigt, wie Forrester großzügig der Polizei seiner Wahlheimat Budapest Nachhilfe in Waffentechnik gewährt. Das Büro des Teams ist in einem Gebäude mit bröckeligen Wänden untergebracht; so wird etwa der Zerfall Osteuropas dargestellt. Auch im ersten Einsatz flieg Forrester zunächst einmal nach Zagreb in Kroatien und informiert erst danach Europol und Jaeger. Generell ist Jaeger eine Figur, die viel aushalten muss: Die von Forrester aufgeworfenen Wogen glätten, während sie gleichsam Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen hat, um ihm gewünschte Infos und Hilfe herbeizuschaffen.
Letztendlich sind hier eben US-Amerikaner das Zielpublikum: Ihnen soll das FBI als aufrechte Bundesbehörde präsentiert werden, die sich für die Belange der Unschuldigen einsetzt. Da dürfen sie schon mal in der Fremde übergriffig auftreten, Verdächtige herumschubsen und einschüchtern oder auch ganze örtliche Polizeiapparate als korrupt ansehen. Das wird dann natürlich auch in der Handlung bestätigt, wobei die Polizisten dann wenigstens doch zur "Ehrenrettung" bei der Verhaftung eines Menschenhändlers Rückgrat beweisen dürfen - auch Korruption hat ihre Grenzen.
Anmerkung: Eigentlich "bezahlen" die Fly-Teams des FBI ihre große, recht unbürokratische Freizügigkeit im Ausland damit, dass sie bei ihren Kurzreisen keine Dienstwaffen mitnehmen dürfen. Während das auch im Vorfeld bei "FBI: International" erwähnt wurde - in der Form, dass für die Agenten waffenloser Kampf essentiell sei -, ignoriert die Serie die Einschränkung geflissentlich.

Wie bei vielen anderen modernen Krimiserien werden die wöchentlich wechselnden Fälle mit einigen Handlungsfäden um die Agenten verbunden. Auch hier steht Forrester im Zentrum: Er ist der Sohn einer bekannten Verräterin (in der Auftaktstaffel in Gestalt von ist der Ruf erst ruiniert...
Daneben hat es Forrester auf seiner Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit nicht sonderlich mit Institutionen und Hierarchien, in denen er von Wichtigtuern und Moralisten ausgebremst wird. Lieber baut er auf die Zusammenarbeit mit ausgewählten, einzelnen Personen, denen er vertraut.
Geldfolgt, um neue Hinweise zu finden. Zum Serienstart kommt Special Agent Cameron Vo (Vinessa Vidotto) zum Team nach Budapest: Sie hatte vor ihrem Einstieg beim FBI die Militärschule in West Point absolviert. Sie ist ähnlich dickköpfig und eigenen Moralvorstellungen verhaftet wie Forrester. Komplettiert wird das Team durch den Hund Tank: Der Schnauzer ist ein ausgebildeter Schutzhund, sollte eigentlich in den Ruhestand und bekommt nun bei Forrester eine weitere Gelegenheit, nützlich zu sein.
Wie schon eingangs festgestellt, stammt "FBI: International" aus der Serienschmiede von Dick Wolf, der schon weit mehr als 100 Krimiserien-Staffeln entspringen. Fälle und Dreharbeiten sind also routiniert konstruiert und bieten die übliche "Feierabendunterhaltung" - wenn auch die Dialoge sehr gerne mal den Moralhammer einsetzen. Letztlich muss jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden, ob die Prämisse eines Amis, der im Alleingang Recht und Ordnung in Europa sichern "muss" und dabei von einem vierköpfigen Team sehr unkritische Unterstützung erhält, diesen Krimi nun sehenswerter macht als andere, oder eben deutlich weniger sehenswert. Dieser Rezensent gehört eindeutig ins letztere Lager.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten fünf Episoden der Serie "FBI: International".
Die Kimiserie "FBI: International" feiert seit dem 18. April bei Paramount+ ihre Deutschlandpremiere. In den USA läuft sie aktuell in der zweiten Staffel bei CBS. Eine dritte Staffel wurde frühzeitig bestellt.
Über den Autor
Leserkommentare
Serienfan00010 schrieb am 04.05.2023, 16.53 Uhr:
Irgendwie sind DicK Wolf Serien alle gleich, die Handlungen sind gleich es Baut keine Spannung auf das schlimmste ist das die Folgen schlecht geschnitten sind.
Die Folgen Dauer ist zwischen 36-39 Min..
Wenn bedenkt das Serien aus den 50er,60er,70er zwischen 47-50 Dauerten da wurde nichts geschnitten wenn ja hat man es nicht gemerkt das waren echt gute Serien.Sentinel2003 schrieb am 01.08.2023, 09.54 Uhr:
Ich finde es in den letzten Jahren sehr schlecht, dass die Folgen Zeit , zumindest bei der "SVU" stark gekürzt sind! Da ist ja kaum noch eine Folge bei 40 Minuten!! Ich verstehe das nicht mehr! Deshalb, oder auch ein Grund, dass ich diese Serie nicht mehr gucke!Es gibt zum Glück Serien, deren Länge bei um die 50 Minuten liegen, aber, diese sind sehr rar gesät!
User 1752970 schrieb am 21.04.2023, 21.04 Uhr:
Na immer noch um Welten besser als alles was aus Deutschland kommt.
Freu mich schon auf die neue Serie und neuen Folgen der anderen FBI Serien.Vritra schrieb am 19.04.2023, 13.48 Uhr:
Ich habe mir 2021 drei Episoden davon angetan. Seitdem ignoriere ich alles, was aus dem Hause Dick Wolf kommt.
Kurz zusammengefasst: Alle Amis sind ganz tolle, redliche Hechte, die gegen die Gesetze der Gastländer straflos verstoßen dürfen (weil sie vom FBI sind) und alle anderen sind korrupte dumme Ermittler, die die schablonenhaft gezeichneten Bösewichte niemals fangen können (weil sie nicht beim FBI arbeiten).
Weder vor-, noch nachher habe ich je wieder so eine kulturimperialistische Unverschämtheit aus den USA zu sehen bekommen. Dafür bin ich auch wirklich dankbar.Flapwazzle schrieb am 19.04.2023, 10.07 Uhr:
Danke für die Warnung. Für mich ist das dann tatsächlich nichts.
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