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TV-Kritik/Review: "Godfather of Harlem": Oscar-Gewinner Forest Whitaker dominiert packende Gangstersaga
von Gian-Philip Andreas(15.11.2019)

Zu Beginn von Ridley Scotts zweifach oscarnominiertem Drama
Im Zentrum der neuen Serie "

Im Wesentlichen erzählen Brancato und Eckstein davon, wie der "Pate von Harlem" 1963 in sein angestammtes Revier im Norden von Manhattan zurückkehrt und es nicht mehr wiedererkennt. Während dieser Ellsworth "Bumpy" Johnson elf Jahre in Alcatraz einsaß, hat sich die italienische Mafia in den einst von ihm kontrollierten Straßen breitgemacht. Die Genovese-Familie regelt dort illegales Glücksspiel, Drogenhandel und andere sinistre Branchen. Boss Vincent "Chin" Gigante, dem der Darsteller Vincent D'Onofrio (
Die ersten Folgen zeigen, mit welchen brutalen Methoden sich Bumpy zurück ins Geschäft kämpft. Dabei macht sich die Serie den Kontrast zwischen diesen Taten und dem Erscheinungsbild ihres Hauptdarstellers zunutze: Whitaker sieht als Johnson, triefäugig und mit stets hängenden Mundwinkeln, körperlich wie starrgestellt in seinem edlen Mantel und gestisch minimalistisch, wie der 58-jährige, müde gewordene Mann aus, der er nun mal ist. Dann aber zückt er plötzlich Rasiermesser oder Pistole und meuchelt so ziemlich jeden, der ihm in die Quere kommt. Ehefrau Mayme (stark: Ilfenesh Hadera aus

Um Bumpys Kern- und Zweckfamilie aus Handlangern und Bodyguards herum zeichnen Brancato und Eckstein noch ein weit größeres Bild: das eines Harlem, das in den Sixties Brennpunkt afro-amerikanischer Kultur und Emanzipation war, sowie das vom Aufstieg der Bürgerrechtsbewegungen. Immer wieder wird in Erinnerung gerufen, dass im Jahr 1963 noch strengste Rassensegregation herrschte. Johnsons Wege kreuzen sich erneut mit dem Aktivisten Malcolm X, den der Gangsterboss einst vom kriminellen Leben abgebracht hatte: Inzwischen ist X Wortführer der religiös-politischen Organisation "Nation of Islam", kämpft dabei für die Rechte der Schwarzen in den USA und überdies gegen die grassierende Drogensucht, speziell in Harlem. Das macht X und Johnson zu Waffenbrüdern im Konflikt mit den guineas, wie Bumpys Leute die Genovese-Familie nennen. Ob die Verbindung zwischen Bumpy und X tatsächlich so eng war wie in "Godfather of Harlem" behauptet, sei dahingestellt - die Kontakte sind aber verbürgt. Darsteller Nigél Thatch, der Malcolm X sehr ähnlich sieht und sein raues Sprechtimbre perfekt imitiert, hat dieselbe Rolle übrigens schon im Kinofilm
Weniger von der religiösen denn von der realpolitischen Seite kämpft ein weiterer von Bumpy Johnsons "legalen" Kollaborateuren für die Verbesserung der Lebensverhältnisse in Harlem: Congressman Powell, im Hauptberuf Prediger und der erste schwarze New Yorker, der ins Repräsentantenhaus gewählt wurde. Giancarlo Esposito (Gus Fring aus

Neben der alltäglichen Gangstergewalt, die die Serie mitunter explizit ins Bild rückt, und den diversen Politmanövern ziehen die Autoren dem Geschehen zudem gleich mehrere persönliche Ebenen ein - etwa Bumpys erwachsene Tochter Elise (Antoinette Crowe-Legacy), die als Heroin-Junkie ihren Körper auf dem Straßenstrich verkauft. Ihr Schicksal lässt die Geschäfte ihres Vaters noch ambivalenter erscheinen. Gigantes Tochter Stella (Lucy Fry aus
Es ist nicht leicht, all diese Plot-Elemente und popkulturellen Verweise in nur zehn Episoden abzuhandeln, und tatsächlich fühlen sich schon die ersten Folgen mitunter arg gedrängt an: hitzige Stand-Offs mit Mafiosi, brutale Überfälle, Meucheleien in Hinterzimmern, atmosphärische Strip- und Nachtclubszenen (mit den Sängern Aloe Blacc und Jazmine Sullivan in prägnanten Kurzauftritten), stylishe Sixties-Interieurs, korrupte Cops, dubiose Typen in heißen Schlitten (Rafi Gavron als Stellas Aufpasser): Es wirkt streckenweise so, als habe da jemand versucht, "Die Sopranos",

Dennoch geht die Mixtur überwiegend auf - zumindest was ihre generelle Tragfähigkeit als solides Gangster-Entertainment angeht. Das liegt an der überzeugenden Besetzung und an der kompetenten Regie. Die Pilotfolge etwa drehte niemand Geringerer als John Ridley, oscargekrönter Autor von
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten zwei Episoden von "Godfather of Harlem".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: Epix
"Godfather of Harlem" wird für den amerikanischen Pay-TV-Sender EPIX hergestellt. Seit dem 14. November veröffentlicht MagentaTV die Serie in Deutschland.
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