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TV-Kritik/Review: "Suits L.A.": Stephen Amell als Starjurist mit Vatertrauma

(09.03.2025)

Smarte Dialoge, gutaussehende Menschen, teure Klamotten: Mit diesen Zutaten ist die Anwaltsserie
Vermutlich ist es den damaligen Schauspieler- und Drehbuchautorenstreiks zu verdanken, dass "Suits" im Jahr 2023 einen ungeahnten Popularitätsschub erfuhr. Damals lag das Ende der Serie bereits vier Jahre zurück, das erste Spin-Off (
"Suits", das Original, muss man dabei keineswegs gesehen haben, eine grobe Vorstellung davon, was eine Anwaltsserie ist oder sein könnte, reicht zur Vorbereitung völlig aus. Alle Hauptfiguren sind neu, und obwohl bereits bekanntgegeben wurde, dass einige der Stars der Mutterserie - darunter der nach Seattle gezogene Harvey Specter (Gabriel Macht) und Louis Litt (Rick Hoffman) - als Gastdarsteller verpflichtet wurden, dürfte es sich dabei wohl eher um Bonusgaben handeln. In den ersten zwei Episoden jedenfalls tauchen sie noch nicht auf.

Stattdessen geht es mit sehr viel Nachdruck um den neuen Protagonisten Ted Black, der die Rollen von Harvey Specter und Michael James Ross aus "Suits" sozusagen in Personalunion verkörpert: gutaussehend (natürlich), supererfolgreich (selbstverständlich), mit allen juristischen Wassern gewaschen (ohne Frage), aber auch mit einem Geheimnis (das gehört dazu). Um Letzteres geht es in gar nicht mal so wenigen Rückblenden, von denen die aktuellen Geschehnisse der ersten beiden Episoden regelmäßig unterbrochen werden: Im Jahr 2010 war Ted noch in New York fürs US-Justizministerium unterwegs, doch irgendetwas hat dazu geführt, dass er die Ostküste irgendwann gegen die Westküste eintauschte und nun sehr darauf achtet, dass das, was damals geschah, im Nebel des Vergessens belassen wird. Zu tun hat dieses Geheimnis mit der Mafia, einem ermordeten Zeugen und vor allem den unkonventionellen Methoden, mit denen Ted damals zu Werke ging.
Stephen Amell hat für die Hauptrolle des Ted Black den grünen Superheldendress aus
Anfangs leitet Ted Black zusammen mit dem Strafverteidiger Stuart Lane (Josh McDermitt, Eugene aus

Vor der Tür steht eine Firmenfusion, ausgerechnet mit der Kanzlei von Samantha Railsback (Rachelle Goulding), Teds Ex-Kollegin und auch Ex-Partnerin aus New York. Der abgemachte Deal kommt dann allerdings schon während der Pilotepisode ganz anders als von Ted erwartet, mit dem Ergebnis, dass er und Stuart plötzlich nicht mehr Partner, sondern Gegner sind. Los geht das übliche, aus "Suits" bekannte Spiel: Alle Beteiligten versuchen, sich gegenseitig hereinzulegen, auf ihre Seite zu ziehen, auszutricksen, einander die Klienten auszuspannen und so weiter. Unter anderem bekommt es Ted, der nie Strafverteidiger sein wollte, mit einem zwielichtigen Filmproduzenten zu tun (Kevin Weisman aus
Mit dabei sind außerdem: Maggie Grace (
Das alles könnte jetzt solide losrattern als kalifornische Dolce-Vita-Variante herkömmlicher Anwaltsserien, und es gibt durchaus ein paar Elemente, die in dieser Hinsicht Sinn ergeben: Fälle etwa, in denen Filmstars aus Knebelverträgen losgeeist werden möchten oder Klienten, die die Anwälte dazu benutzen wollen, lukrative Aufträge zu bekommen, wirken direkt der Hollywood-Realität entnommen (laut Korsh ist die Figur des Ted Black von einem real existierenden Künstleragenten inspiriert). Rührend ist auch der letzte Auftritt von Schauspielveteran John Amos (

Und doch kommt "Suits L.A." nur sehr schwer in die Gänge. Das liegt einerseits an den überraschend steifen, ungelenken Dialogen, mit denen sich die Darsteller teilweise regelrecht abmühen müssen, um sie smart und locker wirken zu lassen, und andererseits an den sehr generischen, scheinbar wahllos aus Soaps, Krimis und Anwaltsserienrestmülllagern zusammengeklaubten Story-Versatzstücken. Am schlimmsten ist dabei der Background von Ted Black, der sich um den Preis für die klischeehaftesten Vater-Sohn-Probleme der Seriengeschichte bewirbt. So wie sein skrupelloser Daddy, der ihn und seinen Bruder (mit Down-Syndrom) stets für den beruflichen Erfolg vernachlässigte, wollte Ted nie werden - und er droht es natürlich trotzdem zu tun, wie ihm auch überdeutlich ausbuchstabiert wird. Jetzt liegt der Vater im Sterben, damit Ted am Totenbett noch einmal abrechnen kann. Wer sich die Pilotfolge über wunderte, warum der Bruder, der auch in Teds Wohnung lebt, immer noch so aussieht wie damals als Kind, wird den ausnehmend bescheuerten Twist, mit dem die Episode endet, fast achselzuckend zur Kenntnis nehmen.
Überhaupt wirkt die von Victoria Mahoney inszenierte erste Folge wie ein "Was-bisher-geschah"-Zusammenschnitt, so rasch wechseln die Stimmungen und Szenen; quasi im Minutentakt muss Stephen Amell zwischen überheblich-jovial, depressiv-traumatisiert, sexy-flirty und unwirsch-wütend hin- und herschalten. Zwischendurch wird intrigiert, gebuhlt und gestritten, Firmen implodieren und werden neu gegründet, all das in 44 Minuten. Was in dieser Dreiviertelstunde passiert, hätte in
Die Rasanz des Geschehens sorgt selbstverständlich für eine gewisse Grund-Unterhaltsamkeit, und was man jetzt als Zuschauer mit "Suits L.A." veranstalten möchte, liegt ausschließlich an dem, was man sich davon verspricht. Einfach ein paar schönen Menschen beim mehr oder minder gewitzten Dialog-Pingpong der Eitelkeiten zusehen? Da wird man schon halbwegs bedient. Tatsächlich weist die zweite, von "Suits"-Veteran Anton Cropper inszenierte Episode zaghaft in eine Richtung, in der Teds bleierne Familientraumata vielleicht weniger Gewicht haben werden. Tatsächlich sind die Dialoge zwischen Erica und Rick oder auch Erica und Ted bislang rare Highlights. Ein paar Ansätze dafür, dass man sich auf Dauer als Zuseher in dieses Figurengeflecht hineinarbeiten könnte, gibt es nach diesen zwei Episoden also schon - die Frage ist nur, wie lange man darauf am Ende warten möchte.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "Suits LA".
Die Auftaktstaffel von "Suits L.A." wird aktuell in den USA beim Sender NBC ausgestrahlt. Ob, wann und wo die Serie in Deutschland laufen wird, ist noch nicht bekannt.
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