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Originelles Spielprinzip, aber zu wenig Abwechslung
100 Kandidaten auf 100 Feldern
Sat.1/Willi Weber
TV-Kritik/Review: "The Floor": Ist die neue Sat.1-Gameshow ein Straßenfeger?/Sat.1/Willi Weber

In den vergangenen Wochen und Monaten hat Sat.1 mit dem  "1% Quiz" anhaltend gute Quoten am Donnerstag eingefahren. Heute startet auf diesem Sendeplatz mit  "The Floor" das nächste Quiz-Format, das derzeit auf dem internationalen Fernsehmarkt die Runde macht. Matthias Opdenhövel moderiert in den kommenden sechs Wochen die erste Staffel der deutschen Adaption einer niederländischen Showidee aus dem Hause John de Mol und seiner Firma Talpa Studios. Sie kommt mit einigen interessanten Kniffen daher. Doch reichen diese aus, um den nächsten Quiz-Erfolg zu garantieren?

Das Konzept: Zu Beginn stellen sich insgesamt 100 Kandidaten auf einen riesigen LED-Boden, der anfangs in 100 gleich große, quadratische Flächen aufgeteilt ist. Ein von einem Zufallsgenerator ausgewählter Kandidat kann einen benachbarten Gegner zu einem Quizduell herausfordern. Jeder Teilnehmer steht auf einem eigenen Feld mit einer zugehörigen Kategorie. Der Herausforderer hat also die Wahl zwischen mindestens vier möglichen Gegnern und somit auch vier möglichen Wissensgebieten, die sich um ihn herum befinden. Wer am Rand oder an einer Ecke steht, hat lediglich die Wahl zwischen drei bzw. zwei benachbarten Feldern. Ist die Wahl getroffen, verlassen die beiden Duellanten ihre Felder und stehen sich an einem Ratepult gegenüber.

Moderator Matthias Opdenhövel am Pult
Moderator Matthias Opdenhövel am PultSat.1/Willi Weber

Die Kandidaten erhalten nun jeweils 45 Sekunden auf ihr Zeitkonto und müssen so wenig wie möglich davon verbrauchen, um richtige Antworten auf eine Aufgabenstellung zu geben. Eine Aufgabe lautet beispielsweise: Welche deutsche Sängerin oder welcher deutscher Sänger ist hier zu sehen? Es werden nacheinander Bilder der Personen eingeblendet, zu denen die Kandidaten die korrekten Namen nennen müssen. Gespielt wird dabei im Ping-Pong-Modus: Wird eine richtige Antwort gegeben, stoppt der eigene Countdown und der Gegner ist an der Reihe. Wird eine falsche Antwort gegeben, läuft die Uhr weiter ab. Indem man "Weiter" sagt, folgt das nächste Bild, allerdings werden zuvor drei Strafsekunden abgezogen. Der Kandidat ist so lange an der Reihe, bis er die nächste korrekte Antwort geben kann. Läuft seine Zeit ab, hat er die Spielrunde verloren und muss das Ratepult verlassen.

In anderen Spielrunden gilt es beispielsweise, die zugehörigen Unternehmen zu eingeblendeten Firmenlogos zu nennen, anhand von eingespielten Songs die jeweilige Band zu erkennen oder zu erraten, aus welchem Film ein eingeblendetes Zitat stammt. Es gibt aber auch klassische Multiple-Choice-Fragen, etwa in der Kategorie Religion. Wer das jeweilige Quizduell gewinnt, übernimmt das Feld bzw. die bereits gewonnenen Felder des Gegners und vergrößert dadurch sein eigenes Territorium. Das übergreifende Ziel besteht also darin, auf der LED-Fläche im wahrsten Sinne des Worten immer mehr an Boden zu gewinnen. Es gibt keine Pflicht, nach einem gewonnenen Duell weiterzuspielen. Stattdessen kann man auf Nummer Sicher gehen und sich mit den gewonnenen Feldern auf den "Floor" zurückbegeben. Anschließend wird der nächste Herausforderer per Zufallsgenerator aus dem Spielfeld ausgewählt.

Matthias Opdenhövel im Gespräch mit einer Kandidatin auf dem großen LED-Boden
Matthias Opdenhövel im Gespräch mit einer Kandidatin auf dem großen LED-Boden Sat.1/Willi Weber

Die Runden selbst sind aufgrund der begrenzten Spielzeit sehr temporeich, allerdings wird das Tempo der Sendung durch die ständigen Wechsel der Kandidaten immer wieder ausgebremst. Denn bevor die nächste Runde gespielt wird, plaudert Matthias Opdenhövel mit dem jeweils neuen Kandidaten zunächst einmal. Er führt gewohnt souverän durch die Sendung, hat aber abgesehen vom Smalltalk und der Erläuterung vor jedem Duell relativ wenig zu tun. Während der Duelle verlässt Opdenhövel seinen Posten und die Kandidaten spielen ihre Runde ohne jegliche Moderation. Im Hintergrund ist währenddessen eine bedrohlich wirkende, mystische Musik mit Violinenklang zu hören.

"The Floor" ist eine jener Shows, die zu Beginn durchaus originell und erfrischend wirken und zum Mitraten einladen. Doch sobald man das grundlegende Spielprinzip verstanden hat, stellt sich spätestens nach der Hälfte der Sendezeit allmählich ein Sättigungsgefühl ein. Das Konzept erschöpft sich relativ schnell, denn unterm Strich sind die Aufgaben zu wenig abwechslungsreich und zu redundant. Egal, ob die Antworten nun anhand von eingeblendeten Bildern, Tönen oder Hinweisen gegeben werden müssen - es bleibt beim immergleichen Ablauf des Ping-Pong-Antwortens in 45 Sekunden. Ähnliche Spiele hat man schon in Formaten wie  "Schlag den Star" oder  "Wer stiehlt mir die Show?" gesehen. Dort machten sie aber lediglich eine Spielrunde aus - hier muss das eine Spielprinzip eine komplette Show mit einer Bruttolänge von rund zwei Stunden tragen. Es wäre sinnvoll gewesen, die Episodenlänge auf eine Stunde zu beschränken, so wie es übrigens in der niederländischen Vorlage und auch in der US-Adaption der Fall ist. Die deutsche Version wird dagegen wieder mal unnötig in die Länge gezogen.

Matthias Opdenhövel auf dem "Floor"
Matthias Opdenhövel auf dem "Floor" Sat.1/Willi Weber

Die Tatsache, dass es in den einzelnen Spielrunden noch nicht um Geld geht, sondern nur um den "Gewinn" von Boden, trägt ebenfalls wenig zum Spannungsbogen bei. Zudem ist der Schwierigkeitsgrad bei manchen Duellen haarsträubend simpel - etwa wenn die Bezeichnungen von Haushaltsgegenständen oder Kleidungsstücken genannt werden müssen und allen Ernstes die Aufgabe darin besteht, eingeblendete Socken als Socken zu identifizieren oder ein Bügeleisen als Bügeleisen zu erkennen.

Ein Finale gibt es nicht. Eine Folge endet schlichtweg dann, wenn die Sendezeit vorbei ist - und wer bis dahin die meisten Felder für sich entscheiden konnte, wird zum Tagessieger gekürt und erhält als Gewinn 5.000 Euro. Weitere 5.000 Euro gehen in Zusammenarbeit mit der Deutschen Postcode Lotterie an einen guten Zweck. Das gesamte Spiel mit den 100 Kandidaten erstreckt sich über die ganze sechsteilige Staffel. Wer nach sechs Ausgaben als Letztes auf dem "Floor" übrig ist und die meisten Felder für sich gewinnen konnte, kassiert den Hauptgewinn von 100.000 Euro. Ob das Konzept ausreichend unterhaltsam ist, um sechs Wochen lang die Zuschauer in den Bann zu ziehen, wird sich zeigen.

Sat.1 zeigt "The Floor" ab dem 29. Februar immer donnerstags um 20.15 Uhr.


 

Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang '85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!". Auch für Realityshows wie den Klassiker "Big Brother" hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie "Die Harald Schmidt Show" und "PussyTerror TV", hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie "Eine schrecklich nette Familie" und "Roseanne", aber auch schräge Mysteryserien wie "Twin Peaks" und "Orphan Black". Seit Anfang 2013 ist er bei TV Wunschliste vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

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Leserkommentare

  • Hans18 schrieb am 04.03.2024, 17.13 Uhr:
    Mir hats sehr gefallen. Ich fand auch das Grundprinzip einer Raterunde spannend: Da kann einer auf 1 Sekunde unten sein gegen 30 Sekunden und trotzdem gewinnen, wenn der andere nichts mehr weiß.
  • Vektor schrieb am 02.03.2024, 09.42 Uhr:
    Die beste Taktik Richtung Hauptgewinn ist abwarten und möglichst wenig spielen. Im Idealfall wird man nur am Ende vom 99-Felder-Inhaber herausgefordert (in seiner eigenen Kategorie). Auch daher ist die US-Folgenlänge (45 Min) besser für die Show, weil es mehr Tagessiege gibt und somit mehr Anreize, frühzeitig Felder zu gewinnen.Ideal wäre sogar, wenn das Erobern eines Feldes direkt eine kleine Belohnung gäbe (100 Euro o.ä.- müsste man nur durchkalkulieren, da Felder ja da öfter erobert werden).
  • Timo schrieb am 04.03.2024, 09.18 Uhr:
    Genau das dachte ich mir auch. entweder x-Mal spielen und bei jedem Spiel auch mal Pech haben und fliegen, oder niemals spielen, bis man zu zweit auf dem Feld ist und das dann mit 50% Chance gewinnen.... Also immer nur einmal angreifen, aber das zerstört das Format, daher schon komisch das sich jemand sowas ausdenkt... 500€ je Feld wäre da die Lösung, denn Spielen ohne was davon zu haben???
  • SCVe-andy schrieb via tvforen.de am 01.03.2024, 08.51 Uhr:
    Ich fand die Show sehr kurzweilig, man konnte super mitraten. Dazu eine ruhige Spielshow ohne viel Firlefanz und vor allen Dingen ohne völlig aufgedrehte Promis wie bei "Wer isses" auf ProSieben.
  • SAMMALONE schrieb am 01.03.2024, 06.25 Uhr:
    Also ich fand die erste Folge unterhaltsam. Und auch nach der hälfte weiterhin „spannend“… dadurch das unterschiedliche Spiele kommen (Audio/bilder/zitate/multiple Choice) und das bei „Disneyfilme“ dann nach den Songs gesucht wurde kann es auch weiterhin spannend sein.
    Ob etwas leicht ist oder nicht (Fußballvereine war für mich ZU leicht, Kräuter waren dafür schwerer, Weltkarte war für MICH leicht, andere hatten da wahrscheinlich mehr Mühe usw) hängt vom Kandidaten ab. Kritisch wurde es nur bei den Kleidungsstücken, als eine Kandidatin zweimal mit Mütze weiter kam, die andere aber explizit „Baskenmütze“ nennen musste …
    Im Artikel ist übrigens ein Fehler, der gleich in der ersten Sendung vorkam:
    Wenn ein einzelnes Eckfeld herausfordert, hat er nur 2 mögliche Gegner. Ein einzelnes Randfeld hätte 3 mögliche Gegner. Ergo hat der Kandidat nicht minimal 4 mögliche Gegner. 😉
  • Redaktion Glenn Riedmeier schrieb am 01.03.2024, 16.40 Uhr:
    Danke für den Hinweis mit den Feldern - das hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Ich habe einen entsprechenden Satz ergänzt.
  • Besserwisserin schrieb via tvforen.de am 29.02.2024, 22.17 Uhr:
    Eindeutig: Straßen gespenstisch leer. Kinos und Theater mangels Zuschauern geschlossen. Kneipen nur noch geöffnet, wenn sie die Möglichkeit anbieten, das ultrabeliebte, megaerfolgreiche Premiumqualitätsprogramm von Sat 1 zu sehen. Ich glaube, auch Busse und Bahnen fahren nicht.
  • RonSky schrieb am 01.03.2024, 06.32 Uhr:
    Das mit den Bussen und Bahnen liegt aber nicht am Quiz, sondern am Streik. Sorry.