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Prosit, Twin Peaks!
(10.09.2011)
Mit

Lynch und Frost präsentieren eine Soap, die sich selbst parodiert, bei der eine Übermaß an Pathos und absurdem Humor einander überlagern, einen Thriller, der kein Interesse an Whodunnit-Rätseln hat und immer stärker ins Mystische abdriftet, letztlich de facto eine Parallelwelt etabliert. Die Autoren entwerfen ein stimmiges und zugleich vollkommen überzeichnetes Bild einer nordamerikanischen Kleinstadt an der Grenze zu Kanada, deren Einwohner alle ein Geheimnis hüten oder äußerst fragwürdige Ziele verfolgen. Nach und nach entfaltet sich ein Universum, an dessen Ausgestaltung die Serienschöpfer mehr Interesse hatten, als an der Lösung des Mordfalls Laura Palmer, der wie ein Katalysator die mysteriösen Ereignisse in "Twin Peaks" auslöst. Heute, 20 Jahre nach seiner TV-Premiere hat "Twin Peaks" nichts von seiner Einzigartigkeit eingebüßt, auch wenn die Frisuren und die Mode unverkennbar auf die frühen Neunziger verweisen.
Nachdem die Leiche der im Ort bekannten Teenagerin Laura Palmer aufgefunden und ein weiteres unter Schock stehendes Mädchen von der Polizei aufgegriffen wurde, schickt das FBI mit Dale Cooper (Kyle MacLachlan) einen seiner fähigsten Ermittler, um den tüchtigen, aber in der Bearbeitung von Kapitalverbrechen unbedarften Sheriff Harry S. Truman (Michael Ontkean) zu unterstützen. Der scheinbar naive und mit recht unorthodoxen kriminaltechnischen Methoden operierende Agent spricht alle neu gewonnenen Erkenntnisse, adressiert an eine gewisse Diane, auf sein Diktiergerät und kann sich neben dem "verdammt guten Kaffee", auch für den im Diner servierten Kirschkuchen und die allgegenwärtigen Douglas-Tannen begeistern. Nach anfänglicher Skepsis fügt sich der gutmütige Kleinstadtsheriff in seine Rolle als "Dr. Watson". Bei der Befragung der Personen, die Laura nahe standen oder geschäftlich mit ihr zu tun hatten, kristallisiert sich schnell heraus, dass die Verstorbene ein geheimes Doppelleben führte und mit vielen scheinbar achtbaren Bürgern eine wie auch immer geartete Beziehung unterhielt. Cooper stößt bei seinen Ermittlungen immer tiefer in das Herz der Finsternis vor. Während die Identität des Mörders bereits in der Mitte der zweiten Staffel feststeht, plätschern die vielen Nebenstränge zunächst vor sich hin und gewinnen schließlich zusehends an Bedeutung. Die Legende will es, dass Lynch und Frost erst von den Produzenten dazu gezwungenen werden mussten, den Fall Palmer zu einem Abschluss zu bringen, um die Erwartungen des Publikums nicht zu enttäuschen.
Bei der deutschen TV-Ausstrahlung übernahm der Konkurrenzsender SAT.1 die Rolle des Spielverderbers. Bereits einige Zeit bevor der wahre Mörder on Screen überführt wurde, teilte man im hauseigenen Videotext mit, wer Lauras Leben ein zu frühes und gewaltsames Ende bereitet hatte. Wie in den USA sanken die Einschaltquoten, nachdem die Identität des Mörders feststand, sodass die letzten Folgen der mit Preisen überhäuften und zum Teil mit euphorischen Kritiken bedachten Serie schließlich erst bei der Wiederholung auf Tele 5 zu sehen waren. Obwohl Lynch und Frost noch von (meist surrealen) Ideen strotzten, waren nur wenige Zuschauer bereit, Agent Cooper auf dem eingeschlagenen Weg ins Innere der Schwarzen Hütte zu folgen.
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