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TV-Kritik/Review: Alpha House
(12.12.2013)
2013 wird vermutlich in die Geschichte eingehen als das Jahr, in dem sich die Serie endgültig vom Medium Fernsehen losgelöst hat. Mit seiner ersten vollständig eigenproduzierten Serie
Damit enden die Gemeinsamkeiten dann aber auch (fast), denn in "Alpha House" geht es nicht um einen bösartigen Politiker und seine Intrigen, sondern mehr oder weniger um "Menschen wie du und ich", die eben zufällig auch noch Mitglieder des US-Senats sind. Die vier höchst unterschiedlichen Charaktere bilden während der Sitzungswochen eine Zweck-WG in Washington, D.C. Unter einem Dach in eben jenem titelgebenden Alpha House finden sich zusammen: Gil John Biggs (John Goodman), ein lethargisch und desillusioniert wirkender, aber sturer Hundefreund, der smarte Afro-Amerikaner Robert Bettencourt (Clark Johnson), ebenfalls ein Veteran im Senat, der linkisch wirkende Louis Laffer (Matt Malloy) sowie als Neuzugang der junge Frauenheld Andy Guzman (Mark Consuelos), der kubanische Wurzeln hat. Letzterer zieht in der Pilotfolge in die Hausgemeinschaft, nachdem der bisherige Mitbewohner (Bill Murray mit einem Kurzauftritt) verhaftet wird. Alle Senatoren sind Republikaner, allerdings eher vom traditionellen Flügel - Tea-Party-Fanatiker sind vorerst nicht in Sicht.
Die ersten Folgen begleiten die vier Politprofis nun bei ihrem Tagesgeschäft zwischen Büro, Sitzungen und öffentlichen Auftritten, und natürlich bei gemeinsam auf dem Sofa vor dem Fernseher verbrachten Feierabenden. Dabei stehen weniger politische Debatten im eigentlichen Sinn im Mittelpunkt, sondern hauptsächlich das alltägliche "Klein-Klein" des parlamentarischen Betriebs. Schaut man einmal hinter die glänzende Fassade, ist Politiker halt auch nur ein Job wie jeder andere, mit dem Unterschied, dass man sich alle paar Jahre beim Wähler wieder auf die gleiche Stelle bewerben muss.
Entwickelt hat die Serie Garry Trudeau, der seit 1970 in zahlreichen US-Zeitungen in seinem Comicstrip "Doonesbury" das politische Tagesgeschehen satirisch kommentiert und dafür als erster Comickünstler überhaupt 1975 den renommierten 'Pulitzer'-Preis gewann. In Deutschland ist der Comic hingegen überwiegend unveröffentlicht und entsprechend nur wenigen Insidern bekannt. 1988 schrieb Trudeau für Robert Altman die HBO-Miniserie
Inhaltlich schafft Trudeau den Spagat zwischen angenehm intelligentem Witz und leichten Dramaelementen recht gut, auch wenn die Dialoge von der Brillanz eines Aaron Sorkin in dessen ersten "West Wing"-Staffeln weit entfernt sind. Wer diesen modernen Klassiker unter den Politserien kennt, wird übrigens den Vorteil haben, die Abkürzungen und Fachbegriffe zu verstehen, die für deutsche Zuschauer sonst sicher etwas ungewohnt wirken könnten. Den Spaß würde das aber kaum mindern. Sind die ersten Folgen auch noch weit entfernt davon, wirklich herausragend zu sein, ist "Alpha House" doch sicher einer der stärksten Neustarts der eher schwachen TV-Comedy-Saison - auch wenn es sich streng genommen gar nicht um klassisches Fernsehen handelt.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Folgen von "Alpha House".
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: Amazon
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