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TV-Kritik/Review: Nikita
(06.10.2010)

Die Welt von
Doch eines der größten Probleme hier ist Hauptdarstellerin Maggie Q selbst. Die Frau ist nicht umsonst ein Action-Star in Asien. In allen Szenen, in denen es hoch hergeht macht sie eine unglaublich gute Figur, kämpft sich mit Leidenschaft durch den Kugelhagel. Genau jene Leidenschaft und Glaubwürdigkeit fehlt ihr aber, sobald es um die Spielszenen geht. Auf den Punkt gebracht ist sie einfach keine besonders gute Schauspielerin und nicht stark genug um die Serie zu tragen. Sorgsam eingesetzte Portionen von Wärme, Ironie und Spielfreude wie bei ihrer Vorgängerin Peta Wilson sucht man hier vergebens.
Noch schlimmer sieht es bei Lyndsy Fonseca alias Alex aus, bei der man sich einfach nur verdutzt wundern kann, wie sie überhaupt an diese Rolle gekommen ist. Nicht nur ist sie als Schauspielerin mangelhaft, auch auf die Vorgeschichte ihrer Figur bezogen ist sie komplett fehlbesetzt. Schließlich soll es sich bei Alex um eine junge Frau aus dem Ostblock handeln, die durch Versprechungen auf ein besseres Leben in die Staaten gelockt wurde. Schließlich wurde sie zur Prostitution gezwungen, bevor sie sich befreien konnte. Fonseca könnte aber nicht weniger diesem osteuropäischen Bild entsprechen, wirkt eher wie das typische, kalifornische Girlie, wie ein Gaststar der Woche bei

Der Rest der Besetzung ist zwar hochkarätig, doch auch sie schafft es nicht die holzschnittartigen Schablonen ihrer Figuren zum Leben zu erwecken. Shane West trägt stets einen Hauch zu dick auf, wodurch Michael weder bedrohlich, noch verführerisch wirkt. Auch hier ist die Chemie mit Maggie Q quasi nicht vorhanden. Ashton Holmes als Rekrut Thom und seine Kollegin Jaden, gespielt von Tiffany Hines, sind da um einiges interessanter. Doch sie sind eigentlich nur Gaststars, haben kaum etwas zu tun. Trotzdem drängt sich der Wunsch auf, man hätte das Figurenprofil von Alex geändert und die Rolle einfach Hines gegeben. Der Serie hätte es gut getan.
Xander Berkeley ist eigentlich die Idealbesetzung für den Chef der Division, doch seine Figur leidet unter einer schleichenden Entzauberung. Nachdem wir in diversen Inkarnationen von "Nikita" vor der Macht der jeweiligen Geheimorganisation erzitterten, muss sich hier die Division auf Galadinners sehen lassen um ihre Finanzierung zu sichern. Zwar ist die Frage nach Kontrolle wichtig, doch sollte man das Gefüge einer Organisation erst in Frage stellen, nachdem es fest etabliert wurde. Hundertprozentig überzeugen können so nur die wunderbare Melinda Clarke als Amanda und der hervorragende Aaron Stanford als Computer-Genie Birkhoff. Aber auch sie haben zunächst nicht viel zu tun, was sich hoffentlich noch ändern wird.
Wie gesagt, Action gibt es viel und sie ist stets überzeugend. Doch findet sie in einem nicht unbedingt einladenden Ambiente statt. Auch das Hauptquartier der Division kommt meist recht einfallslos daher, gibt sich in Weiß- und Grautönen, von denen man nach vier Jahren

Daneben glänzt die Konstruktion der Pilotfolge außerdem durch einige Ungeschicklichkeiten. Neben monoton von Maggie Q vorgetragenen Monologen über Nikitas Ursprungsgeschichte kommen wir auch in den Genuss ähnlicher Erklärungsszenen mit einem früheren Pflegevater Nikitas und in den Szenen mit Birkhoff. Dabei ist es selbstverständlich nicht schlimm, dass versucht wird dem Publikum Nikitas Schicksal näher zu bringen. Wenn sich die daraus resultierenden Dialoge aber anfühlen, als stammten sie aus einer Pressemitteilung, dann ist doch etwas schiefgelaufen.
Nach dem momentanen Stand der Dinge ist "Nikita" recht oberflächliche, anspruchslose Action-Unterhaltung ohne Ecken und Kanten - einmal gesehen, schnell vergessen. Doch eigentlich kann das Franchise mehr, muss es mehr erreichen, als einfach nur das. Nikitas Legende bietet so viel Potential um in die menschliche Seele zu blicken: Angst, Hass, Verlorenheit, die Suche nach einem Zuhause und nach Liebe, sowie die immer wieder aufkommende Fragen nach der Moral des eigenen Lebens. All diese Punkte verarbeiteten die anderen Versionen auf teils brillante Weise. "Nikita" 2010 tut dies nicht - zumindest noch nicht. Weniger 08/15-Optik, mehr Zeit für die Charaktere und etwas mehr Mut zu Ungewöhnlichem bitte, McG! Das Franchise und die Fans haben es verdient.
Autor: Ralf Döbele
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