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Thomas Gottschalk, einer der letzten großen Showmaster des deutschen Fernsehens, wird am 18. Mai 2020 70 Jahre alt. Aufgrund der Corona-Krise feiert er heute Abend um 22.15 Uhr im ZDF in
Jugend
Thomas Gottschalk wurde am 18. Mai 1950 im oberfränkischen Bamberg geboren und wuchs in Kulmbach auf, nachdem die Familie aus Oberschlesien vertrieben wurde. Wie viele heute im Showbusiness tätige Talente sammelte Gottschalk erste Erfahrungen vor "Publikum" als Ministrant. Zudem jobbte er als DJ in einem Kulmbacher Tanzlokal und arbeitete als Jugendbetreuer der katholischen Pfarrgemeinde. 1971 machte er sein Abitur und konnte dank eines Stipendiums Germanistik und Geschichte auf Lehramt an der Ludwig-Maximilians-Universität München studieren - und das, obwohl Gottschalk von sich sagt, ein lausiger Schüler gewesen zu sein, der bis zum Abitur zwei Mal sitzen blieb.
Anfänge beim Radio

Man merkt es Euren Diskjockeys an, dass Ihr sie per Fragebogen sucht!
So frech bewarb sich der damals 20-jährige Thomas Gottschalk im Sommer 1970 beim Bayerischen Rundfunk. Mit Erfolg: 1971, im Jahr seines Schulabschlusses, fing er beim BR an. Zunächst arbeitete er als freier Mitarbeiter und Stationssprecher beim Jugendfunk des BR - mit der klaren Vorgabe seines Chefs, nicht zu plaudern, sondern zu moderieren. Verkneifen konnte er sich das natürlich nicht. "Autobahn München-Nürnberg, fünf Kilometer Stau vor der Abfahrt Eching. Wegen Ikea dort. Wird bald Elching heißen", feixte er etwa während einer Verkehrsmeldung. Dank solcher Sprüche wurde Bayern 2 auf ihn aufmerksam - und ließ ihn ans Mikrofon: In Sendungen, die "Frisch aus der Presse" und "Disco 2" hießen, durfte Gottschalk erstmals Platten im Radio auflegen.
Zwei Jahre später wurde er Sprecher der "Abendschau"-Nachrichten, bevor er 1976 nach einem kurzen Abstecher zur Zeitung Münchner Merkur eine Festanstellung beim BR erhielt. Als Gottschalk das Angebot erhielt, die tägliche Sendung "Pop nach acht" auf Bayern 3 am Abend zu moderieren, sei das einer der größten Momente seines Lebens gewesen. Von montags bis freitags kam er mit einem Stapel Platten ins Studio oder empfing dort Musiker. Zwischen 1977 und 1980 erlangte er durch die Sendung größere regionale Bekanntheit. Er brauchte kein Manuskript, sondern plauderte fröhlich vor sich hin - so wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Die Radiosendung war Kult unter Hörfunkfans. Anfang der 1980er wurde Moderatorenlegende Frank Elstner auf ihn aufmerksam und erkannte dessen Potenzial. Er warb Gottschalk für Radio Luxemburg ab, wo er unter anderem als "Mister Morning" auf Sendung ging und die "RTL-Hitparade" präsentierte.
Drei Jahre später ging Gottschalk jedoch wieder zurück zu Bayern 3 und moderierte zur Mittagszeit "Thommys Radio-Show", in der er sich über Prominente ausließ und außerdem die aktuellen Folgen der damaligen Straßenfeger Ich mach die Betreuung der schlichteren Gemüter. Dann lasst ihr den Jauch einmarschieren für die politisch Interessierten.
Doch Jauch tauchte stets etwas früher im Studio auf, was zum Schlagabtausch mit Gottschalk führte. Die vom gegenseitigen Triezen geprägten Moderationsübergaben zwischen den beiden sind bis heute legendär - und gelten als Keimzelle für ihre bis heute andauernde Freundschaft. 1986 wurde Gottschalk auch Musik-Koordinator bei Bayern 3 und blieb dem Sender als Moderator bis 1989 erhalten, bevor er sich auf seine TV-Karriere konzentrierte.
Szene

Fernsehluft schnupperte Gottschalk erstmals im Jahr 1976, als er die Moderation des vom BR produzierten ARD-Jugendmagazins
Telespiele
1977 übernahm Gottschalk die Moderation der Show
Na sowas!
1982 wechselte Thomas Gottschalk zum ZDF, um "Na sowas!" zu präsentieren. Am Samstagvorabend moderierte er alle zwei Wochen die 45-minütige Variety-Show. Geboten wurde eine bunte Mischung aus Musik, Talk und Unterhaltung. Gottschalk fiel durch seine - für damalige Verhältnisse - lockere Gesprächsführung und extravagante Kleidung auf. So trug er gerne mal ein Micky-Maus-T-Shirt oder auch Shorts und Schlappen. Er sprach mit Prominenten, aber auch mit Menschen aus den Schlagzeilen. So machten Menschen auf Gießkannen Musik, präsentierten lebensechte Puppen - oder nahmen per Tonband Kontakt mit dem Jenseits auf.
Für einen Skandal sorgte Gottschalk, als er einer Rentnerin, die gerade artistische Kunststücke in leichter Bekleidung vollführt hatte, hinterher rief, sie solle aufpassen, in dem Alter könne man sich leicht die Eierstöcke erkälten. Aufsehen erregte auch Klaus Kinskis Auftritt, der partout nicht auf Gottschalks Fragen eingehen wollte. Später beschrieb Gottschalk das Prinzip der Sendung so: Da haben die Redakteure irgendeinen Menschen eingeladen, der behauptet hatte, seine Vögel könnten sprechen. Dann kam ein freundlicher, älterer Langweiler, der vier Piepmätze dabeihatte, die überhaupt nichts konnten. Der eine hat mir auf den Finger geschissen, das war der Höhepunkt der Sendung. Aber damit habe ich zwölf Minuten Programm gemacht und unglaubliche Quoten.
Bis 1987 moderierte Gottschalk insgesamt 70 reguläre Ausgaben und 5 Specials - bevor sein Kollege Günther Jauch die Nachfolgesendung
Thommys Pop-Show
Ende 1982 erhielt Gottschalk eine weitere Sendung im ZDF:
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Leserkommentare
User 195149 schrieb am 15.10.2021, 22.32 Uhr:
Schönen runden 70. Thomas! =) :)Nick799 schrieb am 18.05.2020, 00.41 Uhr:
Wow, ich ziehe meinen Hut, was Thomas Gottschalk im Laufe seines Lebens schon alles gemacht hat.
An das meiste davon kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Sei mal dahingestellt ob gut oder sinnvoll, bzw. unterhaltend, aber das is schon ne Leistung!Alles Gute Thommy, bis zum 80.Blitzbirne schrieb via tvforen.de am 17.05.2020, 14.24 Uhr:
"Servus TV Deutschland" hat heute Abend aber zu Ehren von Thomas Gottschalk sogar seine Primetime um 20:15 Uhr geändert. Stand zumindest gestern im Teletext.Sentinel2003 schrieb am 17.05.2020, 14.00 Uhr:
Ja, die legendären LIVE Pop - Show's!! Was saß ich dann immer diese Nächte vor unserer Glotze und habe mit meinen Kassetten Recorder aufgenommen!! :-)
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