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Pumuckl-Comeback, "Wetten, dass..?"-Abschied, Sparkurs und Ende der Retrowelle: Das deutsche Fernsehjahr 2023 im Rückblick

(25.12.2023)
Aufreger des Jahres: Von Fakes und Warnhinweisen
In Zeiten von Desinformation und der Verbreitung alternativer Fakten sollten etablierte Fernsehsender im Sinne der Glaubwürdigkeit noch mehr darauf sensibilisiert sein, nur hieb- und stichfeste Informationen zu vermelden. In diesem Jahr gab es jedoch gleich mehrere unschöne Fälle, die auf unsaubere Arbeit zurückzuführen sind.
Nach Vorwürfen gegen Maurice Gajda: RTL beendet Zusammenarbeit mit "Explosiv"-Reporter

Ein Beitrag in der Ich glaube kein normaler Deutscher will einen rosa gefärbten Asiaten beim ESC sehen
, soll Petry geschrieben und inzwischen wieder gelöscht haben. Gezeigt wurde eine grafische Einblendung des angeblichen Tweets. Das Problem an der Sache: Frauke Petry bezeichnete diesen rassistischen Tweet als Fake:
Laut Petry wurde der Tweet nie gepostet. Die Aktion sei schlicht rechtswidrig und eine Abmahnung sei unterwegs, schrieb sie auf X. Nachdem RTL sich zunächst noch hinter Maurice Gajda stellte und in einem Statement auf X betonte, dass dieser sich für den Wahrheitsgehalt verbürge, änderte sich die Lage schon am nächsten Tag. Die Zusammenarbeit mit dem Reporter wurde zunächst ausgesetzt, bis die im Raum stehenden Vorwürfe geklärt seien. Doch es stellte sich bald heraus, dass die in Gajdas Statement verlinkte URL nicht zu dem zwischenzeitlich angeblich gelöschten Tweet führt - was noch mehr die Frage aufwarf, ob es diesen jemals gab. Zwei Tage nach dem Vorfall und einer intensiven Prüfung hat RTL schließlich die Zusammenarbeit mit Gajda fristlos beendet.
Wir entschuldigen uns bei Frau Dr. Petry. Wir haben Maurice Gajda als engagierten und leidenschaftlichen Reporter kennengelernt. In diesem Fall gibt es aber zahlreiche eklatante Verstöße gegen die journalistische Sorgfaltspflicht. Sie schaden der wichtigen und verantwortungsvollen Arbeit unserer rund 1.300 Journalistinnen und Journalisten. Die RTL NEWS stehen mit ihren Nachrichten und Magazinen tagtäglich für journalistische Glaubwürdigkeit, Wahrhaftigkeit und Sorgfalt
, lautete das Statement von Martin Gradl, Co-Geschäftsführer RTL NEWS.
"Saublöder Fehler": Discounter-Kundin war WDR-Mitarbeiterin
In einem Ende Juli gesendeten

Das Problem an der Sache: Es handelte sich hierbei um eine Mitarbeiterin des WDR - was den Zuschauern verschwiegen wurde, aber einem findigen User bei Twitter aufgefallen war. Versehen wurde die Frau mit dem Namen "Hanna Mertens" - doch in Wahrheit handelte es sich um Hannah Mertens, die Produktionsassistentin beim Hörfunksender WDR 5 ist.
Der Vorfall verbreitete sich wie ein Lauffeuer und die Medien sprangen darauf auf. Gegenüber der BILD räumte der WDR ein: Die gezeigte O-Ton-Sequenz im von uns produzierten Beitrag hätte so nicht gesendet werden dürfen. Kolleginnen oder Kollegen zu interviewen entspricht nicht den journalistischen Standards.
Der "Tagesschau"-Beitrag wurde kurz darauf gelöscht.
Auch WDR-Chefredakteur Stefan Brandenburg meldete sich via X zu Wort. Er räumte den Fehler ein - jedoch nicht ohne eine spöttische Bemerkung: Glaubt ernsthaft jemand, gestern hätte kein Penny-Kunde die 'Wahre Preise' Aktion gut gefunden, so dass wir eine Mitarbeiterin als Schauspielerin hätten einsetzen müssen? Passiert ist ein saublöder Fehler
, so Brandenburg. Er erläuterte auch, wie es zu dem Vorfall gekommen sei: Die Kollegin ist zufällig nach ihrer Frühschicht in der Umfrage angesprochen worden. Sie hat dem Reporter, der sie nicht kannte, sinngemäß gesagt: 'ich komme gerade vom WDR-Radio'. Der hat das in der Situation im Supermarkt mit vielen Nebengeräuschen falsch verstanden als 'ich habe es im WDR Radio mitgekriegt'. So banal, so ärgerlich und peinlich für uns. [...] Hätte der Reporter verstanden, dass er eine Kollegin vor sich hat, hätte er ihre kurze und spontane Reaktion niemals in den Beitrag aufgenommen. Ich bitte darum, das zu respektieren. Fehler passieren, zumal unter Zeitdruck in der aktuellen Berichterstattung.
Warnhinweise vor Wiederholungen von "Die Otto-Show" und "Schmidteinander"
Im Sommerprogramm hat das WDR Fernsehen am späten Montagabend mehrere Folgen der Comedy-Klassiker

Um welche Passagen genau es sich dabei handeln soll, ließ der WDR völlig offen. Doch allein die Tatsache, dass es der Sender für nötig erachtet, diesen Hinweis vor die beiden jahrzehntealten Comedyhows zu setzen, erhitzte die Gemüter. Viele Menschen sehen darin eine Bevormundung und Belehrung des Publikums. Ad absurdum geführt wurde dies im Falle der "Otto-Show" noch dadurch, dass parallel in der Beschreibung in der Mediathek damit geworben wurde, dass man die Sendung "ungekürzt und friesisch-derb" zeige.
Gegenüber der BILD gab Otto Waalkes dieses Statement ab: Das ist nun ein halbes Jahrhundert her. Die Moralvorstellungen haben sich seit 1970 gewandelt, jede Zeit hat ihre eigenen Tabus. Komik habe immer etwas Anstößiges, weil sie alltägliche Regeln verletze. Ich war damals Student und habe Scherze gemacht, von denen sich vor allem Autoritäten verletzt fühlten. Andere Leute haben gelacht, ungefähr 30 oder 40 Millionen Zuschauer
, so der Komiker, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag gefeiert hat. Einen Seitenhieb konnte sich Waalkes aber nicht verkneifen: Vor Komik kann also gar nicht genug gewarnt werden. Vor allem die 'Otto-Show' kann bei Konsumenten zu unkontrollierbaren Heiterkeitsausbrüchen und Lachmuskelkater führen.
Er schloss mit den Worten: Als ob es keine anderen Probleme gäbe als alte Otto-Scherze.

Auch Harald Schmidt erläuterte gegenüber der BILD, was er von den Warnhinweisen vor den "Schmidteinander"-Wiederholungen hält. In der für den ehemaligen Late-Night-Host typischen Weise brachte er es satirisch auf den Punkt: Weltklasse! Ein echter Schmidteinander-Gag. Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat.
Der WDR selbst äußerte sich auf Anfrage der BILD nur recht allgemein und sprach von Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden. Mit der Einblendung zu Beginn machen wir das deutlich und ordnen das Format dementsprechend ein.
Offen blieb, ob der Sender damit den Zuschauern ins Gewissen reden und sie dazu anregen wollte, zu hinterfragen, worüber sie da eigentlich lachen - oder ob es sich vielmehr um eine Vorsichtsmaßnahme handelte, um einem eventuellen Shitstorm vorzubeugen, falls sich tatsächlich Leute finden, die sich von den Inhalten diskriminiert fühlen und dies lautstark bei Twitter bzw. X kundtun könnten.
Im Detail nahm der WDR übrigens nach der Aufregung eine kleine, aber nicht unbedeutende Veränderung im Text vor. War anfangs zu lesen, dass manche Passagen aufgrund von Sprache und Haltung aus heutiger Sicht als diskriminierend betrachtet werden
, wurde dies in den Folgewochen in diskriminierend wirken können
umformuliert.
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Leserkommentare
Beitrag entfernt
Beitrag redaktionell entfernt.
DerLanghaarige schrieb am 27.12.2023, 07.15 Uhr:
Bitte ziehen sie Hans Clarin nicht in ihre perversen Sexualfantasien über sich erbrechende Leichen hinein. Danke.
Johannes Braun schrieb am 27.12.2023, 01.47 Uhr:
Was auch immer du für Substanzen konsumierst... bitte nimm weniger davon. Ohne Worte.
Julius W schrieb am 25.12.2023, 15.48 Uhr:
Eine sehr gute und durchaus 😉 informative Zusammenstellung mit interessanten Kommentierungen und Analysen.
Gerade die Sendung „Die Verräter – Vertraue Niemandem!“ (RTL) habe ich aus den genannten Gründen, also wegen meiner Erwartungshaltung zu den "RTL-üblichen Realityshows", gemieden.
Die Kritik an den wenig "experimentierfreudigen" Sendern kann ich einerseits nachvollziehen. Anderseits sollten die Sender eben darauf achten, dass sie eine gute, aufeinander abgestimmte Mischung aus "Bewährtem" und "Neuem" bieten, um die Zuschauer des jeweiligen Senders weder nicht zu vertreiben. Und nicht jedes Format passt (sofort) zu jedem Sender. Zudem frage ich mich, warum z. B. RTL die Formate "DSDS" und "Das Supertalent" inhaltlich nicht verändert / reformiert hat. Warum muss es den immer nur einen Sieger" geben? Warum hat man nicht z. B. zwei oder drei "Sieger-Rubriken" eingeführt? Oder weshalb beschränkt man sich beim "Supertalent" nicht auf besondere Fähigkeiten OHNE Gesang?
Zur guten Idee muss noch das richtige Händchen für die Moderation und für eine eventuelle Jury-Besetzung hinzukommen, die unterschiedliche Emotionen und eventuell auch "Weltanschauungen" transportiert. Beim "Supertalent" und bei "DSDS" stimmte die emotionale Chemie zw. Dieter und Bruce und Dieter und Pietro. Deshalb konnten sich Bruce und Pietro mit ihrer z. T. anderen sachlichen und emotionalen Art auch in Szene setzen, ohne von Dieter dominiert zu werden.
Das gute Händchen für die Besetzung ist aus meiner Sicht z. B. auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei „Wer stiehlt mir die Show?", beim "1 % Quiz" mit Pilawa und bei "Wer weiß denn sowas" mit Pflaume, Höcker und Elton.Bingo2018 schrieb am 27.12.2023, 13.48 Uhr:
Und das Retro/Reboots meistens nicht dauerhaft funktioniert ist doch klar! Die Zuschauer gucken aus Interesse rein und dann verlieren sie meisten das Interesse! Man kann halt auch nicht alles aufwärmen! Es gibt wenig Neuauflagen die dauerhaft funktionieren, wie jetzt z.B. die Gerichtsshows bei RTL! Ich bin mir auch nicht so sicher, ob das wirklich ein Punkt ist, z.B. bei Shows wie Geh aufs Ganze, das wirklich die lange Sendezeit und das etwas veränderte Konzept eine wirkliche Ursache dafür ist das es dann nicht funktioniert hat! Es liegt eher meiner Meinung nach an dem Retro Phänomen, Interesse aus Nostalgie Gründen, aber dann ist es auch wieder gut! Kenne ich doch auch von Wh., wie oft wünschte man sich, gerade vor der Zeit der ganzen Plattformen, das etwas wiederholt wird und dann wenn es mal passiert ist, wird es recht oft schnell uninteressant! Nicht bei allen Formaten, zugegeben! Es ist eben etwas altes und Vergangenheit! Das kann man doch auch auf Retro übertragen!?Aber auch ich schaue trotzdem gerne Neuauflagen/Reboots, aber eben viele auch nicht!
Bingo2018 schrieb am 27.12.2023, 13.43 Uhr:
RTL macht z.B. meiner Meinung nach es zur Zeit richtig: Sie zeigen das Programm was die Zuschauer auch sehen wollen: U.a. die Rückkehr von Bohlen, das Supertalent! Und nebenbei kann man ja auch neue Formate ausprobieren, wie z.B. die Verräter! Vielleicht machen die Verantwortlichen eine zweite Staffel!? Es bringt doch nichts ein Programm zu versuchen aufzubauen, das völlig an den Wünschen der Zuschauer vorbei sendet, wie RTL noch vor ein paar Jahren versucht hat, mit neuen News Formaten und dem Rauswurf von Bohlen! Das Problem liegt doch schon einige Jahren zurück! Die Sender haben es irgendwann verpasst rechtzeitig neue Inhalte zu präsentieren! Bleiben wir mal bei RTL: RTL war immer ein Sender der die neusten Hits im Programm hatte! In den 90er waren es im Mittagsprogramm die Talkshow, danach kamen die Gerichtsshows! Im Abendprogramm am Wochenende gab es die großem Samstagsabendshows wie Traumhochzeit, Die 100.000. Mark Show, die wurden dann mit Beginn der 2000er abgelöst von DSDS und Das Supertalent, danach begann man dann aber irgendwie keinen neuen Hit mehr zu entwickeln, der sich dauerhaft am Nachmittag, noch am Abend, am Wochenende hätte platzieren können! Vielleicht hat man sich dann zu lange auf seinem Erfolg ausgeruht! Die Konkurrenz durch Streaming ist größer geworden! Die Marktanteile sind runter gegangen! Vielleicht hatte man durch die Konkurrenz und den Verlust dann auch Angst die Zuschauer zu verlieren, wenn man altbewährtes absetzt! Heute kann man sich das auch nicht mehr so leisten, einfach Sendungen die noch gut laufen, die damals wahrscheinlich schon längst abgesetzt worden wären, jetzt ab zu setzen, man hat aus den Gründen die ich gerade genannt habe, nicht mehr den Hintergrund sich das erlauben zu können, man braucht ja noch seine Zuschauer! Ich schaue auch gerne weiterhin DSDS und das Supertalent, aber ich bin eben nur ein Zuschauer von ganz vielen!
Glenn Riedmeier schrieb am 26.12.2023, 00.05 Uhr:
Vielen Dank für das nette Feedback, genau das war das Ziel. :) Ich kann deine Ausführungen auch gut nachvollziehen - die richtige Besetzung für Formate ist wirklich elementar wichtig.Eine sehr gute und durchaus 😉 informative Zusammenstellung mit interessanten Kommentierungen und Analysen.
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