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Pumuckl-Comeback, "Wetten, dass..?"-Abschied, Sparkurs und Ende der Retrowelle: Das deutsche Fernsehjahr 2023 im Rückblick

Sky Deutschland zieht sich komplett aus fiktionalen Produktionen zurück: Ende des Serienbooms eingeläutet?

"Babylon Berlin"
"Babylon Berlin" Frédéric Batier/X Filme Creative Pool/SKY/ARD Degeto

Ende Juni schlug eine Meldung ein wie eine Bombe, die insbesondere am Produktionsstandort Deutschland für düstere Zukunftsaussichten sorgt: Der Pay-TV-Gigant Sky hat angekündigt, auf die Produktion weiterer fiktionaler Serien in Deutschland komplett zu verzichten und sich aus dem Markt zurückzuziehen. Selbst die Produktion einer potenziellen fünften Staffel des Serien-Aushängeschilds  "Babylon Berlin" kommt für den Anbieter nicht mehr infrage. Die gute Nachricht für Fans speziell dieser Serie: Nur wenige Stunden nach Bekanntwerden der Sky-Pläne hat die ARD als verbliebener Auftraggeber bestärkt, dass man die Serie auch ohne Beteiligung von Sky fortsetzen wolle.

Die zum Zeitpunkt der Bekanntgabe von Sky bereits in Produktion befindlichen Serienprojekte werden noch abgeschlossen, wie die neue Dystopie  "Helgoland 513" und die Polit-Dramedy  "Public Affairs". Mit einer vierten Staffel ging im September das Serien-Reboot von  "Das Boot" zu Ende. Nicht mehr realisiert werden (zumindest bei Sky) andere angekündigte Projekte, wie etwa "Frankenstein Untold", das Historiendrama "Huntsville AL" oder das Familiendrama  "Garten Eden". Die von Sky in Auftrag gegebene Klinikserie  "KraNK" wurde zwischenzeitlich von ZDFneo übernommen.

Sky

Für Serien wie "Babylon Berlin",  "Der Pass" und "Das Boot" hat Sky in den vergangenen Jahren sowohl von Kritikern als auch von Zuschauern viel Lob erhalten und auch einige Preise eingeheimst. Weshalb nun also der plötzliche und unerwartete Schlussstrich? In einem internen Schreiben hatte sich Sky-Deutschland-Chef Devesh Raj an die Belegschaft gewandt und begründete den Schritt damit, dass sich die Unterhaltungsbranche, die Inhalte-Landschaft und das Zuschauerverhalten rasant entwickelt habe, seitdem Sky im Jahr 2015 in die Serienproduktion eingestiegen ist.

Gestiegene Kosten und wachsende Konkurrenz hätten dafür gesorgt, dass es insbesondere für Drama-Serien schwieriger geworden sei, sich durchzusetzen. Da wir uns weiterhin auf den Aufbau eines nachhaltigen Geschäfts in der DACH-Region konzentrieren, müssen wir harte Entscheidungen darüber treffen, wo wir unsere Investitionen einsetzen, um sicherzustellen, dass wir einen Mehrwert für das Unternehmen und unsere Kunden schaffen, so der Sky-Chef. Diese Investitionen dürften sich künftig vorrangig wieder auf Sportrechte beziehen - und auf die Produktion von Reality-Doku-Soaps wie  "Diese Ochsenknechts", mit denen Sky zuletzt geworben hat.

Sky

Kürzung der Film- und Serienförderung durch den Bundestag

Für den Serienstandort Deutschland ist diese Entwicklung ein schwerer Schlag. Hinzu kommen noch weitere Probleme wie steigende Kosten und die Haushaltssperre. Die Produzentenallianz hat in ihrer Herbstumfrage eine pessimistische Zukunftsprognose veröffentlicht. So bewerten mehr als die Hälfte der befragten Produktionsunternehmen die aktuelle wirtschaftliche Lage als "schlecht" oder "sehr schlecht" - und befürchten dies auch für das kommende Jahr. Der Bundestag hat nämlich eine deutliche Kürzung der Film- und Serienförderung in Form des DFFF I, DFFF II und des German Motion Picture Funds (GMPF) angekündigt. Wurden zuletzt Projekte noch mit rund 160 Millionen Euro gefördert, sollen im kommenden Jahr nur noch 133 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Produzentenallianz-Geschäftsführer Björn Böhning bestätigte im Dezember, dass viele Unternehmen aufgrund der sinkenden Film- und Serienförderung nicht wissen, wie sie ihre geplanten Projekte finanzieren sollen. Böhning fordert deshalb ein neues Modell der Rechteteilung zwischen Produzenten und Auftraggebern. Diese fatale Entscheidung des Bundestages erhöht die Dringlichkeit einer strukturellen Reform. Das bevorstehende "Krisenjahr 2024" könne man nur bewältigen, wenn man Dinge verändere.

Kaiser Franz Joseph (
Kaiser Franz Joseph (Jannik Schümann) und Sisi (Dominique Devenport) RTL

Wichtigste Auftraggeber für fiktionale deutsche Produktionen sind mit großem Abstand ARD und ZDF. Darauf folgen Streamingdienste wie Netflix und Prime Video, während Privatsender nur eine untergeordnete Rolle spielen. RTL produziert vorrangig für seinen Streamingdienst RTL+ regelmäßig aufwendige Serien wie  "Sisi" oder  "Der König von Palma" und hat jüngst auch die Krimireihen für sich entdeckt. Seven.One hat sich hingegen fast komplett aus der Produktion fiktionaler Inhalte verabschiedet. Während Sat.1 mit  "Die Landarztpraxis" und  "Das Küstenrevier" immerhin für Nachschub am Vorabend sorgt, haben ProSieben oder Joyn gar keine eigenproduzierten Filme oder Serien mehr in der Planung.



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Leserkommentare

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    Beitrag redaktionell entfernt.
  • DerLanghaarige schrieb am 27.12.2023, 07.15 Uhr:
    Bitte ziehen sie Hans Clarin nicht in ihre perversen Sexualfantasien über sich erbrechende Leichen hinein. Danke.
  • Johannes Braun schrieb am 27.12.2023, 01.47 Uhr:
    Was auch immer du für Substanzen konsumierst... bitte nimm weniger davon. Ohne Worte.
  • Julius W schrieb am 25.12.2023, 15.48 Uhr:
    Eine sehr gute und durchaus 😉 informative Zusammenstellung mit interessanten Kommentierungen und Analysen. 
    Gerade die Sendung „Die Verräter – Vertraue Niemandem!“ (RTL) habe ich aus den genannten Gründen, also wegen meiner Erwartungshaltung zu den "RTL-üblichen Realityshows", gemieden.
    Die Kritik an den wenig "experimentierfreudigen" Sendern kann ich einerseits nachvollziehen. Anderseits sollten die Sender eben darauf achten, dass sie eine gute, aufeinander abgestimmte Mischung aus "Bewährtem" und "Neuem" bieten, um die Zuschauer des jeweiligen Senders weder nicht zu vertreiben. Und nicht jedes Format passt (sofort) zu jedem Sender.
    Zudem frage ich mich, warum z. B. RTL die Formate "DSDS" und "Das Supertalent" inhaltlich nicht verändert / reformiert hat. Warum muss es den immer nur einen Sieger" geben? Warum hat man nicht z. B. zwei oder drei "Sieger-Rubriken" eingeführt? Oder weshalb beschränkt man sich beim "Supertalent" nicht auf besondere Fähigkeiten OHNE Gesang?
    Zur guten Idee muss noch das richtige Händchen für die Moderation und für eine eventuelle Jury-Besetzung hinzukommen, die unterschiedliche Emotionen und eventuell auch "Weltanschauungen" transportiert. Beim "Supertalent" und bei "DSDS" stimmte die emotionale Chemie zw. Dieter und Bruce und Dieter und Pietro. Deshalb konnten sich Bruce und Pietro mit ihrer z. T. anderen sachlichen und emotionalen Art auch in Szene setzen, ohne von Dieter dominiert zu werden.
    Das gute Händchen für die Besetzung ist aus meiner Sicht z. B. auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei „Wer stiehlt mir die Show?", beim "1 % Quiz" mit Pilawa und bei "Wer weiß denn sowas" mit Pflaume, Höcker und Elton.
  • Bingo2018 schrieb am 27.12.2023, 13.48 Uhr:
    Und das Retro/Reboots meistens nicht dauerhaft funktioniert ist doch klar! Die Zuschauer gucken aus Interesse rein und dann verlieren sie meisten das Interesse! Man kann halt auch nicht alles aufwärmen! Es gibt wenig Neuauflagen die dauerhaft funktionieren, wie jetzt z.B. die Gerichtsshows bei RTL!
    Ich bin mir auch nicht so sicher, ob das wirklich ein Punkt ist, z.B. bei Shows wie Geh aufs Ganze, das wirklich die lange Sendezeit und das etwas veränderte Konzept eine wirkliche Ursache dafür ist das es dann nicht funktioniert hat! Es liegt eher meiner Meinung nach an dem Retro Phänomen, Interesse aus Nostalgie Gründen, aber dann ist es auch wieder gut! Kenne ich doch auch von Wh., wie oft wünschte man sich, gerade vor der Zeit der ganzen Plattformen, das etwas wiederholt wird und dann wenn es mal passiert ist, wird es recht oft schnell uninteressant! Nicht bei allen Formaten, zugegeben! Es ist eben etwas altes und Vergangenheit! Das kann man doch auch auf Retro übertragen!?
    Aber auch ich schaue trotzdem gerne Neuauflagen/Reboots, aber eben viele auch nicht!
  • Bingo2018 schrieb am 27.12.2023, 13.43 Uhr:
    RTL macht z.B. meiner Meinung nach es zur Zeit richtig: Sie zeigen das Programm was die Zuschauer auch sehen wollen: U.a. die Rückkehr von Bohlen, das Supertalent! Und nebenbei kann man ja auch neue Formate ausprobieren, wie z.B. die Verräter! Vielleicht machen die Verantwortlichen eine zweite Staffel!? Es bringt doch nichts ein Programm zu versuchen aufzubauen, das völlig an den Wünschen der Zuschauer vorbei sendet, wie RTL noch vor ein paar Jahren versucht hat, mit neuen News Formaten und dem Rauswurf von Bohlen!
    Das Problem liegt doch schon einige Jahren zurück! Die Sender haben es irgendwann verpasst rechtzeitig neue Inhalte zu präsentieren! Bleiben wir mal bei RTL: RTL war immer ein Sender der die neusten Hits im Programm hatte! In den 90er waren es im Mittagsprogramm die Talkshow, danach kamen die Gerichtsshows! Im Abendprogramm am Wochenende gab es die großem Samstagsabendshows wie Traumhochzeit, Die 100.000. Mark Show, die wurden dann mit Beginn der 2000er abgelöst von DSDS und Das Supertalent, danach begann man dann aber irgendwie keinen neuen Hit mehr zu entwickeln, der sich dauerhaft am Nachmittag, noch am Abend, am Wochenende hätte platzieren können! Vielleicht hat man sich dann zu lange auf seinem Erfolg ausgeruht! Die Konkurrenz durch Streaming ist größer geworden! Die Marktanteile sind runter gegangen! Vielleicht hatte man durch die Konkurrenz und den Verlust dann auch Angst die Zuschauer zu verlieren, wenn man altbewährtes absetzt!
    Heute kann man sich das auch nicht mehr so leisten, einfach Sendungen die noch gut laufen, die damals wahrscheinlich schon längst abgesetzt worden wären, jetzt ab zu setzen, man hat aus den Gründen die ich gerade genannt habe, nicht mehr den Hintergrund sich das erlauben zu können, man braucht ja noch seine Zuschauer!
    Ich schaue auch gerne weiterhin DSDS und das Supertalent, aber ich bin eben nur ein Zuschauer von ganz vielen!
  • Redaktion Glenn Riedmeier schrieb am 26.12.2023, 00.05 Uhr:
    Eine sehr gute und durchaus 😉 informative Zusammenstellung mit interessanten Kommentierungen und Analysen.
    Vielen Dank für das nette Feedback, genau das war das Ziel. :) Ich kann deine Ausführungen auch gut nachvollziehen - die richtige Besetzung für Formate ist wirklich elementar wichtig.