Originalpremiere: 1986
19.06.1986
FSK 16
Max Müller, seines Zeichens Privatdetektiv in Wien, gerät in einen mörderischen Bandenkrieg, als ihn eine aufregende Blondine beauftragt, nach ihrem verschwundenen Verlobten zu suchen. Zusammen mit seinem Assistenten Larry trotzt er allen Tücken der Unterwelt. Privatdetektiv Max Müller, wie meistens ohne Arbeit und finanziell völlig abgebrannt, nimmt wieder einmal einen unwiderruflich letzten Schluck Whisky, als eine atemberaubende Blondine sein Büro betritt. Sie nennt sich Ingrid Bergman und tischt Müller eine reichlich verworrene Geschichte auf. Dann reicht sie ihm ein Bündel Banknoten und bittet ihn, ihren verschwundenen Verlobten aufzuspüren. Max Müller fackelt nicht lange und steigt mit seinem Assistenten Larry hinab in die Wiener Unterwelt. Natürlich bleibt ihm nicht lange verborgen, dass seine geheimnisvolle Klientin nicht nur einen falschen Namen benutzt, sondern auch seit 24 Stunden tot sein müsste. Das aber beflügelt ihn nur bei seiner aufregenden Odyssee durch schummrige Kneipen, glamouröse Nachtclubs und fremde Betten, vorbei an zahllosen Leichen und sehr lebendigen Gangstern. Regisseur Niki List (Jahrgang 1956) beweist hier mit Wiener Lust an der Anarchie, wie vergnüglich es sein kann, wenn man nicht nur die Genres, sondern auch die Epochen der Kinogeschichte durcheinanderwirbelt. Sein Detektiv Max Müller, ein ausgefallener Humphrey-Bogart-Nachfahre, ermittelt mit der Unbeholfenheit seines Wiener Fernsehkollegen Kottan. Amerikanischer "film noir" der Vierziger und Fünfziger Jahre wird dabei fröhlich mit Gesangsauftritten im Stil der deutschen und österreichischen Schlagerparaden jener Jahre gepaart. Die Gangsterwelt amüsiert und duelliert sich in neonfarbenen Kulissen neueren Zuschnitts, und wenn die Maschinenpistolen zum Finale rattern, wird vollends zweideutig, ob eher der historische "Scarface" oder der jüngere "Rambo" durch den Kakao gezogen wird.
(BR Fernsehen)