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TV-Kritik/Review: "Arctic Circle": Maximilian Brückner und Clemens Schick frösteln am Polarkreis
(16.02.2020)
Am heutigen Sonntagabend startet im ZDF die neue Serie
Er ist schon einer, der Maximilian Brückner - nachdem er 2016 in der wohlwollend aufgenommenen deutsch-österreichischen Miniserie
Die Handlung beginnt in Lappland, wo die Polizistin Nina Kautsalo (Iina Kuustonen,
Abrupt wird das Geschehen jedoch nach Helsinki verlegt, wo ein Experte für sexuell übertragbare Viren, Thomas Lorenz (Brückner), gerade in der Schulklasse seiner zwölfjährigen Tochter von seinem Beruf erzählt. Der Zuschauer muss nicht lange warten, bis sich der Kreis schließt und Thomas die Blutprobe der Komapatientin aus Lappland auf ein nicht zu identifizierendes Virus untersuchen soll. Er hält dieses für die Mutation eines vormals im Jemen ausgebrochenen Erregers, welcher dort bei schwangeren Frauen und deren Kindern schwere Schäden angerichtet hat. Da die Gesundheitsbehörde nur aufgrund eines Verdachts keine Panik auslösen will, wird Thomas selbst nach Ivalo geschickt, um die Verbreitung des sogenannten Jemenvirus zu untersuchen.
Die üblichen Mechanismen in mannigfaltigen Katastrophenfilmen und -serien werden auch in "Arctic Circle" in Gang gesetzt: Die sympathischen Protagonisten richten all ihr Handeln darauf aus, den sich in Gefahr befindlichen Menschen zu helfen, werden aber dabei fortwährend von Regierung und Pharmaunternehmen gehindert, die ihre eigenen Interessen verfolgen - welche selbstredend nicht notwendigerweise mit denen der Bevölkerung vereinbar sind. Und so müssen Nina und Thomas nicht nur gegen einen mutmaßlichen Mörder und ein mörderisches Virus ankommen, sondern auch gegen ihre eigenen Vorgesetzten.
Wie üblich, bewegt sich das Geschehen natürlich nicht nur auf professioneller, sondern auch auf privater Ebene: Als Thomas bei einer Frau das Virus nachweisen kann, erfährt er, dass es sich dabei um Ninas Schwester Marita (Pihla Viitala,
Als parallele Handlungsstränge dienen unter anderem die Suche nach dem Eigentümer des Hauses, in dem die Frauen gefunden wurden, und der als der mutmaßliche Mörder gilt; ein Wilder(er), der eine weitere junge Frau gefangen hält; sowie Clemens Schick (
Die Autoren haben sich viel vorgenommen, doch leider vermag das Potpourri zumindest auf den ersten Blick nicht vollständig zu überzeugen. Recht zerfasert wirken die verschiedenen Handlungsorte und -stränge; Nina ist abwechselnd damit beschäftigt, auf ihrem Motorschlitten durch die Weiten Lapplands zu fahren, um den flüchtigen Hauptverdächtigen zu finden, aber andererseits eben auch, Thomas dabei zu unterstützen, eine weltweite Pandemie zu verhindern. Somit steht die Geschichte auf zwei sehr ungleichen Beinen. Streckenweise erinnert die Thematik Virus im Eis an die erste Staffel der US-Produktion
Es macht immer wieder Spaß, Brückner im Einsatz zu sehen - und Kuustonen vermag in ihrer Rolle als Nina ebenfalls zu überzeugen. Und doch will der Funke bei "Arctic Circle" nicht so recht überzuspringen, vielleicht wegen der uneindeutigen Ausrichtung auf ein bestimmtes Genre - für Anhänger des Nordic Noir ist die Handlung vielleicht immer noch nicht düster genug, Krimifans vermissen möglicherweise den Whodunit-Faktor. Und wer wegen der Virus-Outbreak-Geschichte einschaltet, dem wird dieser Handlungsaspekt möglicherweise nicht konkret genug voranschreiten, um gespannt am Bildschirm kleben zu bleiben.
Was aber nicht bedeuten soll, dass gar nichts funktioniert: der Schauplatz in Schnee und Eis könnte vor allem Krimifans eine willkommene Abwechslung zu den deutschen Groß- und Kleinstädten des
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Folgen der zehnteiligen Serie "Arctic Circle".
Das ZDF zeigt "Arctic Circle" als TV-Premiere ab dem 16. Februar immer sonntags um 22.15 Uhr in 90-minütigen Doppelfolgen. Parallel dazu wird die Serie in der ZDFmediathek in zehn 45-minütigen Episoden veröffentlicht.
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