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TV-Kritik/Review: The Odd Couple
(09.03.2015)

Wer gerne schimpft über die Ideenlosigkeit der großen amerikanischen Networks, wer sich darüber beklagt, dass diese Networks es Hollywood immer mehr nachtun mit ihrer Recyclitis und ihrer steten Neuverwurstung des Bekannten und Bewährten, der bekommt jetzt von CBS brandneues Argumentationsmaterial geliefert:
Kurze Rekapitulation: "The Odd Couple" ist zunächst einmal ein (1965 uraufgeführtes) Theaterstück von Neil Simon. Auch heute noch wird es gern und oft in den Boulevardtheatern dieser Welt gezeigt. Auf diesem Stück basiert der oscarnominierte Kinofilm "Ein seltsames Paar" von 1968, ein Klassiker der Filmkomödie mit Jack Lemmonund Walter Matthau. Ab 1970 gab es dann fünf Staffeln
Wenn man also einen Stoff als ausgelutscht bezeichnen kann, dann es ist es wohl dieser. Dennoch belegt diese Versionsgeschichte eben auch, dass die Grundprämisse von Stück, Film und Serie unkaputtbar zu sein scheint: Zwei charakterlich entgegengesetzte Mittvierziger, ein Pedant und ein Chaot, werden in eine (Zwangs-)WG gesteckt, der Rest kommt von allein. Im Grunde steckt dieses Prinzip, leicht abgewandelt, als Kern in zahlreichen Sitcoms, auch der CBS-Hit "The Big Bang Theory" basiert - mit der Wohngemeinschaft von Leonard Hofstatter und Sheldon Cooper - darauf. Das macht die Frage nur noch dringlicher: Weshalb jetzt ein weiteres Remake des Originals?
Die ersten Folgen des neuen "Odd Couple" geben leider keine überzeugende Antwort darauf. Matthew Perry entwickelte die Neuversion gemeinsam mit Joe Keenan (
Matthew Perry kann dem wenig entgegensetzen. Er spielt den an simpler Bedürfnisbefriedigung interessierten Schlunz Oscar Madison mit einer wenig variablen Plärr-Stimme und fast permanent weit aufgerissenen Augen, so als stünde vor jeder seiner Textzeilen die Regieanweisung "entgeistert starren". Das passt zu einigen Pointen, aber eben längst nicht zu allen. Stattdessen sieht er die meiste Zeit über schlicht erschrocken aus - ein befremdlicher Effekt. Auch das Timing beim Abfeuern seiner Pointen sitzt nicht immer, manchmal wirkt er dagegen so, als sei er sich nicht ganz sicher, welche Kamera im Sitcom-typischen Multi-Camera-Setup gerade auf ihn gerichtet ist. Man möge mich nicht missverstehen: Perry ist ein sympathischer Typ, und als Oscar kann man ihn sich eigentlich sehr gut vorstellen, doch so ganz scheint er sich in dieser Rolle (noch?) nicht gefunden zu haben. Konsequenz: Das für das Gelingen eines "Odd Couple" zwingend erforderliche Pingpong aus giftigen, bisweilen auch scharfen Retourkutschen, das gegenseitige Sich-in-den-Wahnsinn-Treiben, das Lemmon und Matthau in den Filmen ebenso gut draufhatten wie Randall und Klugman in der ABC-Serie, das trägt in den ersten drei Episoden eher die Züge einer lauwarmen Bromance. Es zündet nicht recht zwischen den beiden Hauptdarstellern. Es scheint eher so, als spiele da jemand die Originalserie nach, ohne einen eigenen Zugang zum Stoff gefunden zu haben, ja, auch ohne diesen finden zu wollen.
Um sie herum mühen sich diverse andere Darsteller um pointenreiche Ablenkung: Leslie Bibb ("Gesetz der Rache") spielt die langbeinige, blonde Model-Nachbarin Casey, der Oscar hinterherstalkt, Lindsay Sloane (
Auf der Plot-Ebene gibt es wenig Überraschendes. Die Pilot-Episode hält sich eng an die Vorläufer und bezieht ihren Humor einzig aus dem bewährten Zusammenprall der beiden konträren Charaktere. Schon in den nächsten beiden Episoden geht den Autoren der Saft aus: Da mischt sich Felix eher halb-lustig in einen Auftrag Oscars ein, der als Ghostwriter die Autobiografie eines Baseballspielers schreiben soll, und Oscar organisiert eine lieblose Überraschungs-Geburtstagsparty für den Neu-Mitbewohner. Letztere Folge beginnt mit einem verklemmten Sexwitz, manövriert sich dann mit vielen Rohrkrepierer-Gags (und immerhin einem schön brachialen optischen Witz) durch die improvisierte Party hindurch, fügt ein bisschen lauen Slapstick auf der Rollschuhbahn hinzu... und endet mit einem weiteren verklemmten Sexwitz. Bei aller noch nicht gestorbenen Hoffnung auf bessere Episoden: Das ist dann doch etwas dürftig.
So kann dieses letztlich überflüssige neue "Odd Couple" nur in einem ganz anderen Punkt auftrumpfen: In keiner mir bekannten Sitcom ist in jüngster Zeit ein derart penetranter "Laugh Track" verwendet worden. Nach wirklich jedem Satz wird geradezu hysterisches Gelächter eingespielt. Das geht schnell auf die Nerven - und wirkt ziemlich verzweifelt.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden der Serie.
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: CBS Television Studios
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