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ZDF kommt mit Iris-Berben-Drama im Bingezeitalter an
Wer beobachtet die Beobachterin? Iris Berben ist "Die Protokollantin"
ZDF/Alexander Fischerkoesen
TV-Kritik/Review: "Die Protokollantin": Diesen Krimi braucht Deutschland/ZDF/Alexander Fischerkoesen

Es ist eine Frage, die sich mittlerweile bei jedem öffentlich-rechtlichen Krimi-Neustart stellt: Braucht Deutschland noch eine weiteres Ermittler-Drama? Alleine bezogen auf das ZDF könnte man diese Frage bereits seit Jahren stellen. Nach  "Taunuskrimi",  "Nord Nord Mord", alten Haudegen wie  "Wilsberg" oder den jüngeren, die in  "Stralsund" oder in der  "SOKO Potsdam" ermitteln wäre "Schicht im Schacht" vielleicht nicht die schlechteste Devise. Skepsis ist durchaus angebracht, angesichts der Schwemme an austauschbaren Ermittlern, Fall-Szenarien und atmosphärisch beleuchteten Verhörräumen.

In einem dieser Räume sollte nun Iris Berben als  "Die Protokollantin" Platz nehmen - Berben, die eigentlich für den ZDF-Samstagskrimi bereits 20 Jahre lang als  "Rosa Roth" ihre Pflicht und Schuldigkeit getan hatte. Allerdings war es auch bereits "Rosa Roth"-Produzent Oliver Berben, der mit den Verfilmungen der Ferdinand von Schirach-Bücher "Verbrechen" und "Schuld" bereits gezeigt hat, dass es auch anders geht. Berben und Berben gelingt dies hier erneut, sodass nach den ersten drei Episoden der "Protokollantin" eine überraschende Antwort auf die eingangs genannte Frage steht: Ja, Deutschland braucht eine weitere Ermittler-Reihe. Zumindest, wenn sie so gut gemacht ist, wie diese in einer perfekten Verbindung von Samstagskrimi und Binge-Potential.

Dennoch verlangt "Die Protokollantin" dem stets mit einem Augenrollen bewaffneten Kritiker zunächst Einiges ab. Da sind sie wieder, der dunkle Verhörraum mit dem gefrusteten Beamten, die hölzernen Ermittler-Phrasen, die menschenverachtenden Reporter im Gerichtsgang und die Gruppen-Szenen mit einem Kripo-Ensemble, aus dem zunächst praktisch niemand heraussticht. Hat man diesen holprigen Start voller Krimi-Klischees aber erst einmal überstanden, wird man voll und ganz dafür belohnt. Denn um die Gruppe geht es nicht, genauso wenig, wie es um wöchentlich aufgeblätterte Verbrechen oder Verhöre mit Tipp-Begleitung gehen wird.

"Die Protokollantin" ist eine Geschichte über Schatten der Vergangenheit, die nie verschwinden, über Schuld und Sühne - vor allem aber über Einsamkeit, verlässlich brillant ausgefüllt von Iris Berben. Freya Becker hat vor elf Jahren ihre Tochter verloren, Marie ist seitdem spurlos verschwunden - ein Unglück, mit dem Freyas Mann nicht fertig wurde. So blieb sie alleine zurück und gab die Suche nach ihrer Tochter und nach den wahren Hintergründen ihres Verschwindens nie auf.

Tag für Tag arbeitet Freya an den Protokollen von Menschen, die ihre düstersten Momente schildern, all ihre Abgründe offenbaren. So entdeckt Freya Parallelen in ähnlich gelagerten Fällen, an denen sie dran bleibt. Niemand weiß, dass sie im Schlaf von ihrer Tochter besucht wird, die sie auffordert, aufzustehen und weiter zu machen. Und niemand ahnt, dass sie dies auf geradezu verhängnisvolle Art und Weise tut und hierfür in dem zwielichtigen Damir (Johannes Krisch) bereits seit Jahren einen Mitstreiter gefunden hat.

Kommissarin Anne Liebig (Katharina Schlothauer) scheitert an den hohen Erwartungen an ihren neuen Chef Henry Silowksi (Peter Kurth)
Kommissarin Anne Liebig (Katharina Schlothauer) scheitert an den hohen Erwartungen an ihren neuen Chef Henry Silowksi (Peter Kurth)

Iris Berbens Freya steht am Rand. Sie ist die einsame Beobachterin mit messerscharfem Verstand, düsterer Büro-Höhle und unheilbar verletztem Herz. Sie saugt alles auf, behält vom Spielfeldrand aus den Überblick. Doch wer beobachtet die Beobachterin? Die Szenen, in denen die Handlung hautnah an Freya dranbleibt und mit ihr diese Außenseiterposition einnimmt, sind bereits in der ersten Episode die absolut stärksten. Zwar kommen die genannten Krimi-Klischees hin und wieder um die Ecke, doch sie werden von Folge zu Folge weniger.

Episode zwei erweist sich in dieser Hinsicht als Durchbruch, zumal sie mit dem angenehm unaufgeregten, neuen Chefermittler Henry Silowski (Peter Kurth) und dem kurz vor der Haftentlassung stehenden Verbrecher Murat Nadarevic (Misel Maticevic) zwei weitere, äußerst charismatische Figuren einführt. Auch ihnen folgt die Serie oft hautnah, beobachtet sie beim Alleinsein, dabei, wie sie sich in ihrer Isoliertheit durch den eigentlich menschenüberfluteten Berliner Großstadtdschungel schlagen. Dabei kommen die Folgen oft minutenlang ohne Dialog aus.

In dieser Intimität und auch in leisen Zweiermomenten zwischen den Hauptfiguren ist "Die Protokollantin" absolut gelungen. Als angenehme Überraschung entpuppt sich auch Katharina Schlothauer als ambitionierte Ermittlerin Anne Liebig, die erst dann sympathisch wird, als sie aus dem Schatten ihrer Kollegen tritt - und als sie ihren viel zu hoch gesteckten Erwartungen grandios scheitert.

Tatsächlich ist "Die Protokollantin" vor allem auch eine Geschichte des Scheiterns. Freya begeht aktiv und passiv Selbstjustiz an Männern, die jungen Frauen Böses angetan haben, doch ihre Tochter bekommt sie dadurch nicht wieder. Ausgerechnet bei ihrem jüngsten Racheobjekt Thilo Menken (Andreas Lust) mehren sich schon bald die Zweifel, ob er tatsächlich für das Verschwinden eines weiteren Mädchens verantwortlich war. Zeitgleich scheitert Freyas Chef Silowski an seinem Sohn, der um sich herum die Mauer eines Berliner Luxus-Hipsters aufgebaut hat.

Stets um Schadensbegrenzung bemüht: Freyas Bruder Jo (Moritz Bleibtreu)
Stets um Schadensbegrenzung bemüht: Freyas Bruder Jo (Moritz Bleibtreu)

Und dann ist da noch Freyas Bruder Jo Jacobi (Moritz Bleibtreu), der an seiner Ehefrau Jasmin (Laura de Boer) verzweifelt. Die angehende Schauspielerin hinkt, bekommt kaum eine Rolle. Doch ehrliche Sorge ist bei Jo längst der automatisierten Schadensbegrenzung gewichen. Immer weitermachen, nicht Luftholen, einfach nur reparieren. Aber weder das moderne Luxus-Haus am Stadtrand, noch ein Hochglanz-Kindergeburtstag für Freyas Patenkind kann darüber hinwegtäuschen, dass Jasmin an ihrem Leben zerbricht und sich immer stärker dem Alkohol hingibt.

Zeitgleich sucht Jo beinahe unterbewusst Zuflucht in dem, was ihn an seine schillernde Vergangenheit erinnert, als er noch eine Größe im Berliner Rotlichtmilieu war. Dies äußert sich vor allem in seiner Faszination für das Call Girl Paulina (Tinka Fürst), das regelmäßig Kunden mit in Jos Luxus-Restaurant bringt. Seine Versuche der konstanten Schadensbegrenzung treffen auch seine Schwester, egal ob er Freya zum gefühlt 99. Mal dazu rät, die Vergangenheit ruhen zu lassen oder ob er sie beim Kindergeburtstag mit einem anderen Party-Gast verkuppeln will.

Jos Reparier-Künste können erst dann nichts mehr übertünchen, als seine und Freyas Mutter in Bayern überraschend stirbt. In den bislang stärksten Sequenzen der Serie wird "Die Protokollantin" in ihrer alten Heimat mit weiteren traumatischen Facetten ihrer Vergangenheit konfrontiert - und mit einem letzten Appell der Mutter an ihre Tochter. Die von Friedrich Ani und Nina Gosse kreierte Serie läuft von da an zu einer Höchstform auf, von der es hoffentlich kein Zurück mehr gibt.

Freya hat ihre vermisste Tochter Marie (Zoe Moore) stets vor Augen
Freya hat ihre vermisste Tochter Marie (Zoe Moore) stets vor Augen

So entpuppt sich "Die Protokollantin" als ein Drama, das nicht im Geringsten an den jüngsten "SOKO"-Aufguss erinnert, sondern viel eher an nordische oder britische Krimiware, aber auch an gelungene ZDF-Experimente wie  "KDD" oder den Polit-Thriller  "Lobbyistin". Besonders angenehm ist dabei auch, dass sich das Drama voll und ganz dem episodenübergreifenden und sehr persönlichen Erzählen verschreibt. Während solche Storylines in den meisten ZDF-Krimis inzwischen zwar wenigstens als B- oder C-Handlung vorhanden sind, ist die Selbstverständlichkeit, mit der "Die Protokollantin" in wunderschöner Langsamkeit ihr Handlungsgeflecht aufblättert, eine ihrer größten Stärken.

Was das Zweite im Presse-Deutsch als "High End Crime Drama" beschreibt, bedeutet letztendlich nur, dass Iris Berben im Bingewatching-Zeitalter angekommen ist - und das mit einer Serie, die zum großen Glück auch die dafür notwendige Qualität mitbringt. So stellt das ZDF alle fünf Episoden der ersten und hoffentlich nicht einzigen Staffel bereits am Freitag, den 19. Oktober in der Mediathek online, einen Tag vor Beginn der wöchentlichen Ausstrahlung am Samstagabend um 21.45 Uhr.

Wer beobachtet die Beobachterin? Wir sollten es tun. Vor allem die unter uns, die von öffentlich-rechtlichen Krimis eigentlich die Nase voll haben.

Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten drei Episoden der Serie "Die Protokollantin".

Meine Wertung: 4/5

Ralf Döbele
© Alle Bilder: ZDF/Alexander Fischerkoesen

Die zunächst fünfteilige Serie "Die Protokollantin" wird in der Mediathek des ZDF am Freitag, dem 19. Oktober 2018 veröffentlicht. Die lineare Ausstrahlung im ZDF erfolgt ab Samstag, den 20. Oktober um 21.45 Uhr.

 

Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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Leserkommentare

  • User 1341677 schrieb am 19.11.2018, 10.18 Uhr:
    Ich bin mit Iris Berben "alt" geworden. Auf die Protokollantin hatte ich mich sehr gefreut. Die Anfänge versprachen auch eine tolle Oliver-Berben-Produktion. Alle Akteure waren wirklich super. Das Ende war aber letztendlich so zusammengeschustert, man hatte das Gefühl, keiner wusste eigentlich wie man zum Schluß kommen sollte. Der Zuschauer stand letztendlich im Regen. War die Tochter nun tot und wie ist sie zu Tode gekommen? Was war überhaupt passiert? Eigentlich ziemlich unverschämt, wie da mit uns "Zuguckern" da umgegangen ist. Ich bin absoluter Krimi-Fan, vor allen Dingen beim ZDF, aber so etwas war über alle Maßen konstruiert und ein sehr schlechter Abgang.
    Mfg Irene Vierkötter
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 14.25 Uhr:
    so, dank Mediathek habe ich mir jetzt die gesamte Serie reingepfiffen (der Zeitaufwand dafür hielt sich ja im Vergleich zu The Team II und Babylon Berlin in überschaubaren Grenzen).
    Und ich muss sagen, dass die Reihe in meinen Augen kein unbedingtes must ist.
    ab hier Spoilergefahr!!!

    Schon am Ende der ersten Folge ist ein Gutteil der Spannung weg, weil man weiß, wer der einsame bzw. zweisame Rächer ist. Und ab dann dreht sich ziemlich viel im Kreis. Für mich ist es auch ein Logikfehler, die Geliebtes des verschwundenen Mordverdächtigen aus den Ermittlungen auszuklammern (sie war es tatsächlich ja nicht), mit dem Argument, dann hätte sie ihm ja kein Alibi zu geben brauchen und ihn aus dem Weg räumen können, indem sie ihn ins Gefängnis hätte gehen lassen. Denn auch im Gefängnis kann man durchaus reden, die beiden hatten sich doch bis zum Freispruch anscheinend gegenseitig in der Hand.
    Und was meiner Meinung nach so ein bisschen der Eitelkeit der Hauptdarstellerin geschuldet ist, die auch eine um einiges jüngere Rolle verkörpert: In Zeugenaussagen wurde immer wieder deutlich betont, dass die gesehene Frau "schmal" war.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 31.10.2018, 19.46 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Vielleicht gibt es noch eine zweite Staffel - "Die
    Tochter der Protokollantin" ... ;-)

    Das könnte schon sein; dann könnte Staffel 2 auch vor der 1. Staffel spielen.
    Da spielen die Quoten eine wichtige Rolle.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 22.49 Uhr:
    Drehbuch Iny Lorentz und Philipp Gurt :-D
  • Nachdenker schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 22.02 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    Vielleicht gibt es noch eine zweite Staffel - "Die
    Tochter der Protokollantin" ... ;-)
    Die Idee hat was - lach -
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 20.58 Uhr:
    Vielleicht gibt es noch eine zweite Staffel - "Die Tochter der Protokollantin" ... ;-)
  • Nachdenker schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 20.51 Uhr:
    faxe61 schrieb:
    Nachdenker
    >Was mir jetzt nicht klar ist - was ist nun
    eigentlich mit der Tochter ?
    Ist sie tot oder lebt sie ?>
    Das wurde nicht so genau geklärt. Sie ist
    wahrscheinlich tot; meine Vermutung.
    Jo -Danke
  • Nachdenker schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 20.50 Uhr:
    Sveta schrieb:
    Nachdenker schrieb:
    --------------------------------------------------
    -----
    > Ich habe mir alles im Schnelldurchlauf angesehen
    .
    > Möchte die Serie aber noch mal in Ruhe
    anschauen.
    > [...]
    Das ist wieder so eine Aussage wo ich in die Luft
    gehen könnte!
    Was bitte heißt im "Schnelldurchlauf"
    angesehen??? Mit 4facher Geschwindigkeit oder was?
    Damit du sagen kannst: "Ja ja, hab ich alles
    gesehen, war Mist / war Super"?
    Erinnert mich sehr stark an meinen Sohn der auch
    immer behauptet einen Film "gesehen" zu haben und
    will man dann mit ihm darüber diskutieren kommt
    heraus das er es nur so nebenbei hat laufen lassen
    beim zocken. Dann weiß er vielleicht grob worum
    es ging aber über Details reden ist praktisch
    unmöglich... aber er hat es gesehen!
    Also entweder ich sehe mir etwas an, dann brauche
    ich es später nicht noch einmal "in Ruhe"
    anschauen, oder ich sehe etwas nebenbei weil ich
    kein Interesse oder keine Zeit habe. Aber dann
    diskutiere ich nicht darüber. So sehe ich das.
    Du mußt jetzt ganz tapfer sein !!!!!!!!!!!!
    Ich bin Krimifan und lese grundsätzlich immer das Ende zuerst !
    Ich muss eigentlich auch keine Stellung zu deinen Unterstellungen nehmen und du kannst das sehen wie du möchtest .
    Deswegen änder ich noch lange nicht meine Sehgewohnheiten.
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 19.53 Uhr:
    hm, das kann doch jeder selber machen, wie er möchte
  • Sveta schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 18.23 Uhr:
    Nachdenker schrieb:
    Ich habe mir alles im Schnelldurchlauf angesehen .
    Möchte die Serie aber noch mal in Ruhe anschauen.
    [...]

    Das ist wieder so eine Aussage wo ich in die Luft gehen könnte!
    Was bitte heißt im "Schnelldurchlauf" angesehen??? Mit 4facher Geschwindigkeit oder was? Damit du sagen kannst: "Ja ja, hab ich alles gesehen, war Mist / war Super"?
    Erinnert mich sehr stark an meinen Sohn der auch immer behauptet einen Film "gesehen" zu haben und will man dann mit ihm darüber diskutieren kommt heraus das er es nur so nebenbei hat laufen lassen beim zocken. Dann weiß er vielleicht grob worum es ging aber über Details reden ist praktisch unmöglich... aber er hat es gesehen!
    Also entweder ich sehe mir etwas an, dann brauche ich es später nicht noch einmal "in Ruhe" anschauen, oder ich sehe etwas nebenbei weil ich kein Interesse oder keine Zeit habe. Aber dann diskutiere ich nicht darüber. So sehe ich das.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 17.22 Uhr:
    Nachdenker
    Was mir jetzt nicht klar ist - was ist nun eigentlich mit der Tochter ?
    Ist sie tot oder lebt sie ?

    Das wurde nicht so genau geklärt. Sie ist wahrscheinlich tot; meine Vermutung.
  • Nachdenker schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 14.45 Uhr:
    chrisquito schrieb:
    so, dank Mediathek habe ich mir jetzt die gesamte
    Serie reingepfiffen (der Zeitaufwand dafür hielt
    sich ja im Vergleich zu The Team II und Babylon
    Berlin in überschaubaren Grenzen).
    Und ich muss sagen, dass die Reihe in meinen Augen
    kein unbedingtes must ist.
    ab hier Spoilergefahr!!!
    Schon am Ende der ersten Folge ist ein Gutteil der
    Spannung weg, weil man weiß, wer der einsame bzw.
    zweisame Rächer ist. Und ab dann dreht sich
    ziemlich viel im Kreis. Für mich ist es auch ein
    Logikfehler, die Geliebtes des verschwundenen
    Mordverdächtigen aus den Ermittlungen
    auszuklammern (sie war es tatsächlich ja nicht),
    mit dem Argument, dann hätte sie ihm ja kein
    Alibi zu geben brauchen und ihn aus dem Weg
    räumen können, indem sie ihn ins Gefängnis
    hätte gehen lassen. Denn auch im Gefängnis kann
    man durchaus reden, die beiden hatten sich doch
    bis zum Freispruch anscheinend gegenseitig in der
    Hand.
    Und was meiner Meinung nach so ein bisschen der
    Eitelkeit der Hauptdarstellerin geschuldet ist,
    die auch eine um einiges jüngere Rolle
    verkörpert: In Zeugenaussagen wurde immer wieder
    deutlich betont, dass die gesehene Frau "schmal"
    war.
    Ich habe mir alles im Schnelldurchlauf angesehen . Möchte die Serie aber noch mal in Ruhe anschauen .
    Was mir jetzt nicht klar ist - was ist nun eigentlich mit der Tochter ?
    Ist sie tot oder lebt sie ?
  • GerneGucker schrieb via tvforen.de am 27.10.2018, 12.44 Uhr:
    Wie bei so ziemlich allen deutsche TV-Produktionen mit ernstem Thema kommt mir auch hier wieder der Humor viel zu kurz. Es ist, als würde in der dt. TV-Industrie geradezu eine Ideologie herrschen "ernstes Thema =
    es darf an keiner Stelle Lacher geben."* Das ist einer der zentralen Gründe, weswegen die komplette deutsche Krimiproduktion, obwohl man davon jährlich n Millionen Stunden produziert, vollkommen dröge und nur äußerst selten wirklich die Zeit des Zusehers wert ist. Dabei ist Humor ein Element, das überhaupt kein großes Budget benötigt. Serien wie "Breaking Bad" oder "Orphan Black" zeigen sehr gut, wie viel intelligenter Humor auch bei ernsthafter Themenführung drin ist. Und es macht das Produkt jedesmal besser!

    (*Genau wie dt. Animations-Produktionen ausschließlich für ganz ganz kleine Kinder sein dürfen. Was für starre ideologische Korsetts hierzulande herrschen, es fuchst mich immer wieder...)
  • macabros schrieb via tvforen.de am 30.10.2018, 15.55 Uhr:
    "ernstes Thema => es darf an keiner Stelle Lacher
    geben."* Das ist einer der zentralen Gründe,
    weswegen die komplette deutsche Krimiproduktion,
    obwohl man davon jährlich n Millionen Stunden
    produziert, vollkommen dröge und nur äußerst
    selten wirklich die Zeit des Zusehers wert ist.
    Das ist mir eine Aussage, die zu sehr pauschalisiert.
    Mir fallen ohne groß nachzudenken bei den privaten Sendern "Der letzte Bulle", "Good Cop, Bad Cop" oder um bei den öffentlichen Sendern zu bleiben "Morgen hör ich auf", "Der Tatortreiniger", "Rentnercops" oder "Heldt" ein, die sowohl sensible Themen aufgreifen, diese aber humorvoll unterstreichen und und z. T. auch romantische Aspekte einbringen.
  • Thinkerbelle schrieb via tvforen.de am 27.10.2018, 14.30 Uhr:
    GerneGucker schrieb:
    Wie bei so ziemlich allen deutsche TV-Produktionen
    mit ernstem Thema kommt mir auch hier wieder der
    Humor viel zu kurz. Es ist, als würde in der dt.
    TV-Industrie geradezu eine Ideologie herrschen
    "ernstes Thema => es darf an keiner Stelle Lacher
    geben."* Das ist einer der zentralen Gründe,
    weswegen die komplette deutsche Krimiproduktion,
    obwohl man davon jährlich n Millionen Stunden
    produziert, vollkommen dröge und nur äußerst
    selten wirklich die Zeit des Zusehers wert ist.

    Im Münsteraner Tatort ist viel Humor drin. Und wahrscheinlich ist er auch deswegen so beliebt.
    Es gibt schon Ausnahmen, aber im Prinzip gebe ich dir recht, es sind nicht besonders viele.
    Was mich an deutschen Dramen auch oft stört: Es wird entweder herum gebrüllt, oder bestimmte Aussagen werden in so nem bedeutungsschwangeren und dramatischen Tonfall gesagt. Vor allem das rumbrüllen stört mich immer ziemlich. Als ob man Dramatik nur dadurch zeigen könnte, dass die Protagonisten sich gegenseitig anschreien.
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 26.10.2018, 20.38 Uhr:
    Man kann sie sich gut ansehen, aber sie hat kein "Binge-Potential".
    Mir ist zu viel Beziehungsdrama dabei; nicht so mein Fall.
    Und spannend ist sie auch nicht wirklich.
    Mehr Drama als Krimi.
    Ich bezweifle stark, dass eine Protokollantin alleine mit dem Verhörenden im Raum bleibt.
  • FFrank schrieb am 26.10.2018, 07.51 Uhr:
    @Silverwolf : Sinnloser Kommentar - Unterirdisch !!!
  • Silverwolf schrieb am 23.10.2018, 19.30 Uhr:
    Sinnlose Serie.Unterirdisch !!!