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TV Wunschliste: Die #MeToo-Bewegung ging vor etwa zwei Jahren los. Haben Sie das Gefühl, dass die Debatte etwas gebracht hat und die Menschen inzwischen sensibler für dieses Thema geworden sind?
Katrin Bauerfeind: Naja, Männer und Frauen verdienen meines Wissens immer noch nicht das Gleiche für denselben Job. Ich sehe nicht, dass strukturelle Dinge jetzt komplett anders sind als vorher. In Hollywood wurden 2018 immer noch nur 30 Prozent der Rollen mit Text von Frauen gespielt. In Deutschland natürlich dasselbe. Ich hab das Gefühl, bevor die Debatte richtig in Gang kam, war man irgendwie froh, dass man schon zum Klima weiterziehen konnte.
So manche Filme von früher wirken aus heutiger Sicht befremdlich, gerade im Hinblick auf das Verständnis der Rolle der Frau. Fragen Sie sich auch manchmal, wie man die entsprechenden Filme mal gut finden konnte?
Sieht es im Sport besser aus? Frauenfußball erfreut sich zum Beispiel immer größerer Beliebtheit.
Katrin Bauerfeind: Im Zuge der Serie hab ich nochmal gelesen, dass der DFB in den 50ern Frauenfußball verboten und unter Strafe gestellt hat - mit der Begründung, dass Frauen dadurch O-Beine und Brustkrebs bekommen und die Gebärmutter rausfällt! Ein Hertha-Spieler sagte damals: "Wenn meine Frau spielt: Scheidung! Jetzt machen sie unseren Sport zum Zirkus!" Und noch 1989, als die deutsche Frauen-Mannschaft den Europapokal gewann, erhielt sie ein Kaffeeservice als hausfrauenfreundliche Prämie! Das ist alles noch gar nicht so lange her, insofern freu ich mich sehr, dass es bei den Mädels jetzt umso besser läuft.
Anfang des Jahres haben Sie eine neue TV-Sendung bei One und im MDR präsentiert,
Katrin Bauerfeind: Ja, Ende September zeichnen wir die nächsten Folgen auf.
Welche Erkenntnisse haben Sie aus der ersten Staffel gewonnen? Anders gefragt: Wird es Veränderungen geben?
Katrin Bauerfeind: Ich will ja immer ein Thema mit Unterhaltung kombinieren. Zu mir kommen prominente Gäste, die mit unterhaltsamen Geschichten zur Diskussion des Themas beitragen. Diesmal sprechen wir über neue Familienbilder, Streitkultur im Netz oder Umweltschutz. Die Kombination aus Thema und unterhaltsamen Anekdoten der Gäste hat in der ersten Staffel gut funktioniert. Ich will das in Staffel 2 weiter ausbauen.
Sie machen ja auch noch einen Podcast. "Frau Bauerfeind hat Fragen" geht schon in die dritte Staffel. Darin begrüßen Sie pro Folge zwei Gäste und gehen mit ihnen Fragebögen durch, die diese vorher ausgefüllt haben. Wer wird in der neuen Staffel dabei sein?
Katrin Bauerfeind: In der ersten Folge kommen Christian Ulmen und Frank Schätzing. In der zweiten Folge dann Mark Forster und Inga Humpe, worauf ich mich sehr freue! Und Sophie Passmann und Max Mutzke haben auch zugesagt. Im Podcast füllt man vorab einen Fragebogen aus und wir reden in einem Theater vor Publikum über die Antworten. Das ist wahnsinnig lustig und trotzdem nicht belanglos. Gute Kombi. Ich versuche die nach wie vor ins Fernsehen zu kriegen.
In Ihrem aktuellen Buch "Alles kann, Liebe muss" widmen Sie sich wiederum einem anderen großen Thema: der Liebe. Aber auf eine andere Art und Weise, als man es sich im ersten Moment vorstellt. Was war der Anlass für dieses Buch und warum haben Sie sich für dieses Thema entschieden?
Katrin Bauerfeind: Der Anlass war damals die aktuelle gesamtpolitische Weltlage. Von Amerika über Nordkorea bis hin zu Dresden ging es gerade wild zu, die Leute waren angespannt und die Stimmung aggressiv. Hass und Wut werden immer wahnsinnig ernst genommen und Liebe gilt sofort als kitschig. Deswegen hab ich das Sprichwort erfunden: Man kann sich leichter am Hintern kratzen, als am Herzen. Damit gleich mal alle wissen: Es wird nicht kitschig, nur weil's um Liebe geht, aber man muss dem Hass was entgegensetzen. Von Nächstenliebe, Elternliebe, Heimatliebe, Liebe für Freunde und andere Mitbewohner wird da Tacheles geredet.
Sie sind mit "Liebe - Die Tour zum Gefühl" auch auf den Bühnen Deutschlands zu sehen. Als Sie vor einigen Jahren Ihr erstes Buch "Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag" veröffentlicht haben, waren Sie damit auf Lesetour. Ihre aktuelle Tour ist allerdings keine Lesung, richtig?
Katrin Bauerfeind: Ja, ich kann einfach nicht lange ruhig sitzen (lacht). Bei der aktuellen Tour ist es jetzt letztlich ein Comedy-Programm und da wird auch nichts mehr vorgelesen.
Wenn Sie zwischendurch Zeit haben: Was schauen Sie sich selbst gerne im Fernsehen an?
Katrin Bauerfeind: Ich guck alles!
Und wie sieht es mit Serien aus?
Katrin Bauerfeind: Grade schaue ich
Gibt es auch eine Sendung, die Ihrer Meinung nach neu aufgelegt werden sollte?
Katrin Bauerfeind: Nee, ich bin sehr für die Zukunft. Es war eine schöne Zeit mit den Rosenthals und Frankenfelds, aber es gibt genügend aktuelle Showmaster und vor allem auch Showmasterinnen, die man in neuen Formaten nach vorne bringen könnte.
Vielen Dank für das sympathische Interview und viel Erfolg für alle Ihre Projekte!
Die erste Staffel von "Frau Jordan stellt gleich" besteht aus zehn rund 25-minütigen Folgen und liegt ab dem 23. September beim Streamingdienst Joyn kostenlos auf Abruf bereit. Im kommenden Jahr wird die Serie auch im linearen Fernsehen bei ProSieben ausgestrahlt.
Über den Autor
Schon seit frühester Kindheit war der 1985 geborene Münchner vom Fernsehen fasziniert. Am Wochenende stand er freiwillig früh auf, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. "Bim Bam Bino", "Vampy" und der "Li-La-Launebär" waren ständige Begleiter zwischen den "Schlümpfen", "Familie Feuerstein" und "Bugs Bunny". Seine Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben. Darüber hinaus begeistert er sich für Gameshows wie "Ruck Zuck" oder "Kaum zu glauben!" und ist mit hoher Expertise gleichzeitig Fan und kritischer Beobachter der deutschen Schlagerwelt. Auch für Realityformate wie "Big Brother" und "Die Verräter" hat er eine Ader - auf rein krawalliges Trash-TV kann er dagegen verzichten. Im Comedy-Bereich begeistert er sich vor allem für Sitcoms, Stand-up-Comedy und Late-Night und hält diesbezüglich auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den USA offen.
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Leserkommentare
OlafDerSchneemann schrieb am 04.01.2020, 03.58 Uhr:
Zitat: "In unserer Serie behandeln wir auch den Bechdel-Test, in dem es darum geht, wie frauenfeindlich Filme sind".
Von wem auch immer diese Aussage ist? Aber der sogenannte Bechdel-Test ist nicht geeignet, um einen Film als frauenfeindlich zu deklarieren oder nicht, sondern: Er soll stereotype Darstellung von Frauenrollen aufzeigen. Nicht mehr! Aber auch nicht weniger!
Einen Film, wie der "Herr der Ringe" oder gar "Findet Nemo" als frauenfeindlich zu diffamieren ist einfach nur Unsinn!Wer sich für mehr interessiert sollte evtl. mal diesen Artikel lesen:
https://www.telegraph.co.uk/culture/film/10450463/Bechdel-test-is-damaging-to-the-way-we-think-about-film.html
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