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"Mich stört es enorm, wenn mit Kindern von oben herab gesprochen wird"
(21.04.2019)
TV Wunschliste: Welche Sendungen haben Sie eigentlich selbst als Kind gerne geguckt?
Clarissa Corrêa da Silva: Mein Medien- und Fernsehkonsum wurde als Kind stark reguliert. Mein Vater hat alles, was ich gucken wollte, vorher selbst angeschaut, um zu entscheiden, ob ich das gucken darf. Er hat ganz viel aufgenommen, damals noch auf VHS, und ich durfte abends vorm Schlafengehen noch etwas gucken.
Sie sind in mehreren Kulturen aufgewachsen und haben in Ihrer Kindheit in Sao Paolo und in Berlin gelebt. Besitzen Sie Eigenschaften und Charakterzüge, die typisch Deutsch oder typisch Brasilianisch sind?
Clarissa Corrêa da Silva: Ich habe auf jeden Fall beide Mentalitäten in mir. Meine Mutter sagt immer, ich hätte die guten Dinge aus beiden Kulturen - aber das würde ich nicht so unterschreiben! (lacht) Ich trage allerdings viele deutsche Eigenschaften in mir. Ich bin zum Beispiel pragmatisch und versuche immer, effizient zu sein. Ich habe allerdings einen wichtigen Lebensabschnitt in Brasilien gelebt und bin dort im Alter von 14 bis 19 Jahren zur Schule gegangen. In dieser Phase bildet sich ja noch sehr stark der Charakter aus, deshalb besitze ich brasilianisches Temperament und einen ausgeprägten Optimismus. Ich will immer das Beste aus einer Situation machen.
Wann sind Sie nach Deutschland zurückgegangen? Und reisen Sie noch regelmäßig nach Brasilien?
Clarissa Corrêa da Silva: Ja, ich bin auf jeden Fall einmal im Jahr dort, weil meine Eltern und meine restliche Familie immer noch dort leben. Ich bin mit 19 Jahren alleine nach Deutschland zurückgekehrt, um hier zu studieren.
Beeindruckend. Und wann wurde für Sie klar, dass Sie zum Fernsehen möchten?
Clarissa Corrêa da Silva: Ich habe in Stuttgart Kommunikationswissenschaften studiert, allerdings auf einen wirtschaftlichen Zweig ausgerichtet. Parallel zum Studium habe ich aber permanent im journalistischen Bereich gearbeitet. Auf mehrere Praktika beim Radio folgte eine Hospitanz beim ZDF-Auslandsstudio in Rio de Janeiro. Das war mein erster Kontakt mit dem Fernsehen und ich habe schnell gemerkt, dass mir die Arbeit mit Bewegtbild und journalistischen Inhalten sehr liegt. Nach dem Bachelor habe ich an der Bauhaus-Uni in Weimar Medienmanagement studiert und dort meinen Master gemacht. Währenddessen habe ich angefangen, als Studentin halbtags beim KiKA zu arbeiten.
Wann trafen Sie die Entscheidung, dass Sie sich aufs Kinderfernsehen konzentrieren möchten?
Clarissa Corrêa da Silva: Der Auslöser war interessanterweise während meiner zweimonatigen Ausslandsstudio-Hospitanz in Rio. Es gab eine Piranha-Attacke im Nordosten Brasiliens. Sowohl die Redaktion von
Ein Wechsel ins Erwachsenenfernsehen steht für Sie also in absehbarer Zeit nicht an?
Clarissa Corrêa da Silva: Einige Menschen glauben, dass Kinderfernsehen viel einfacher ist. Aber ich habe Erfahrungen in beiden Bereichen gemacht und kann sagen, dass es für mich eine größere Herausforderung ist, gute Sendungen für Kinder zu produzieren. Ich gehe darin total auf, deswegen habe ich mich darauf fokussiert. Ich mache mir keine Fünf- oder Zehn-Jahrespläne mehr. Meine Devise ist mittlerweile: Ich mache alles mit voller Leidenschaft und mit größtmöglicher Motivation. Wenn das irgendwann nicht mehr der Fall sein sollte, muss man eben etwas verändern. Ich gehe sehr nach Gefühl und mache das, was mir gefällt - so wie
Vielen Dank für das schöne Gespräch und alles Gute!
In der Osterwoche zeigt das WDR Fernsehen ab dem 22. April mehrere legendäre Folgen aus 18 Jahren "Wissen macht Ah!" mit Ralph Caspers, Clarissa Corrêa da Silva und Shary Reeves, täglich gegen 7.30 Uhr. Im KiKA ist die Sendung wie gewohnt montags bis freitags um 19.25 Uhr zu sehen.
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