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1995-1997: Klarschiff im "Käpt'n Blaubär Club" - Die Bärchen sind zurück

1995 sollte dem  "Club" ein neuer Anstrich verpasst werden. Sybille Waury hatte sich neben den beiden Puppen nie so recht profilieren können, weshalb fortan auf sie bzw. Menschen generell wieder verzichtet wurde. Moers höchstpersönlich entwickelte ein neues Konzept, das vor allem die Rückkehr der Bärchen vorsah. Diese hatten von ihrer Weltreise zudem zwei Spielgefährten mitgebracht: Karin, eine ziemlich vorlaute Topfpflanze und gleichzeitig die einzige Vegetarierin unter den fleischfressenden Pflanzen, und ein seltsames pinkfarbenes Geschöpf aus dem Amazonas-Urwald, das sich nur mit Flötgeräuschen verständigen konnte und somit schlicht "Flöt" genannt wurde.

Die Stars der zweiten Ära des "Käpt'n Blaubär Club": (hinten v. l. n. r.) Käpt'n Blaubär, das Flöt, Hein Blöd, (vorne v. l. n. r.) die Bärchen und Karin
Die Stars der zweiten Ära des "Käpt'n Blaubär Club": (hinten v. l. n. r.) Käpt'n Blaubär, das Flöt, Hein Blöd, (vorne v. l. n. r.) die Bärchen und KarinWDR/Michael Fehlauer

Sie alle traten in eigens für sie von Moers erdachten Rubriken auf: Hein Blöd experimentierte in seiner "wundervollen Welt der Wissenschaft" und präsentierte Erfindungen wie die Runtersteigleiter, das Nasentelefon oder den Reimschleim. Käpt'n Blaubär bereitete in seiner "kuriosen Kombüsenküche" Gerichte wie Ekelburger, Nebelsuppe oder Meteoritenpudding zu. In seinen "magischen Minimärchen" erzählte er seinen Enkeln von seinem berühmten Vorfahren Leberwurst Billy, verrückten Hühnern und der Wahl zum König des Waldes. Doch nicht nur das, er versuchte sich sogar als Nachrichtensprecher und berichtete in seinen "unglaublichen Nachrichten" über die Mützenpest oder eine Fischstäbcheninvasion. Auch die zänkische Topfpflanze Karin bekam ihren großen Auftritt: In "Karins Plauderecke" führte sie seltsame Telefongespräche mit dem Ungeheuer von Loch Ness, Hans im Glück oder einem viel zu undeutlich sprechenden Mann. Der Startschuss sollte ursprünglich bereits am 30. September 1995 fallen - letztendlich wurde es der 23. Dezember. Bis dahin behalf man sich ab dem Sommer mit Wiederholungen von Rahmenhandlungen auf dem Kutter, die teilweise mit neuen Serienfolgen angereichert wurden.

Natürlich blieben diese auch beim neuen Konzept weiterhin fester Bestandteil des "Käpt'n Blaubär Club". Zunächst zeigte man noch ein paar letzte neue Folgen der  "DuckTales", danach waren  "Oskar, der fliegende Flügel",  "Blinky Bill" und  "Urmel" in deutscher Erstausstrahlung zu sehen. Ebenfalls ihre Premiere feierten die  "Insektors", eine französische Animationsserie, die zu den ersten 3D-Produktionen überhaupt zählte. Ab Mitte 1996 kamen auch kurze  "Looney Tunes"-Cartoons und die eigentlich bei Nickelodeon beheimatete Zeichentrickserie  "Aaahh!!! Monster" hinzu. Mit an Bord blieb darüber hinaus, wenn auch nur noch sporadisch, Vampir Ernest. Für die Zuschauer gab es das neue Quiz "Wahr oder gelogen?", bei dem wie zuvor diverse Sachpreise gewonnen werden konnten.

Da nun mit sieben statt bisher zwei Puppen gearbeitet wurde, bedeutete dies auch einen erheblich höheren Produktionsaufwand samt größerem Team. Zudem erschloss man wieder die aus den  "Seemannsgarn"-Geschichten bekannte Welt unter Deck mit Salon und Kombüse, weshalb der WDR dem Format eine eigene Produktionshalle auf dem Studiogelände in Köln-Bocklemünd spendierte - in unmittelbarer Nachbarschaft der Sets von  "Verbotene Liebe" und der  "Lindenstraße".

1996, so ziemlich auf dem Zenit des Blaubär-Hypes, wurde die Merchandise-Maschine so richtig angeworfen. Die Rechte lagen nun wieder bei der WDR mediagroup, die sie etwa an den Verlag Ravensburger lizenzierte. So wurden in dieser Zeit sämtliche Artikel wie Tassen, Postkarten, Plüschtiere, Zeitschriften, Kassetten, Spardosen, Puzzle, Rucksäcke oder Wärmflaschen mit den Konterfeis von Käpt'n Blaubär und Hein Blöd herausgegeben. Am bemerkenswertesten war allerdings die CD "Käpt'n Blaubärs Party", die nicht nur das Titellied "Alles im Lot auf'm Boot" durch den Techno-Fleischwolf drehte, sondern auch viele weitere Songs mit ordentlich bpm (beats per minute) enthielt. Für die Vertonung der Texte wurden extra die Originalsprecher engagiert, während für die Produktion das Projekt Dolls United verantwortlich zeichnete - das sich zuvor mit Eurodance-Versionen der Augsburger Puppenkiste ("Eine Insel mit zwei Bergen") einen Namen gemacht hatte. Vertrieben wurde das Album von der Warner Music Group, die wiederum auch die noch viel fragwürdigere CD "Bugs Bunny und seine Techno-Freunde" auf den Markt gebracht hatte. Es waren halt die 90er...

Im gleichen Jahr vergab die Zeitschrift Gong erstmals ihren Fernsehpreis "Telix" - einer der drei Gewinner war der "Käpt'n Blaubär Club". In der Folge vom 29. März 1997 kam es zu einer Sternstunde für Hein Blöd: Der deutsche Astronaut und bekennende Blaubär-Fan Reinhold Ewald nahm die döspaddelige Schiffsratte als Maskottchen mit auf die russische Raumstation MIR. Da Hein jedoch seinen Proviant auf dem Schiff vergessen hatte, eilte der Käpt'n schnurstracks zur Raumfahrtbehörde, wo er auf Leutnant Völz traf - seinen eigenen Synchronsprecher. Auf Blaubärs Frage Haben wir uns nicht schon mal irgendwo gesehen? antwortete dieser ganz trocken: Nicht, dass ich wüsste. Vielleicht kommt Ihnen bloß meine Stimme bekannt vor...

Eine Woche später lief nach fast genau dreieinhalb Jahren die vorerst letzte Ausgabe des "Käpt'n Blaubär Club". Das umfangreiche Material seit dem Relaunch 1995 wurde allerdings in der Folge in einigen halbstündigen Specials sowie im zehnminütigen  "Käpt'n Blaubär Mini-Club" wiederverwertet, der ab Herbst 1997 mehrere Jahre lang als Lückenfüller im Kinderkanal sowie in einigen Dritten Programmen zu sehen war.


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Leserkommentare

  • WilliWinzig schrieb via tvforen.de am 11.10.2021, 13.48 Uhr:
    Ich kenne den Spruch etwas abgeändert:
    Es wird nirgends so viel gelogen, wie auf einer Beerdigung.
  • orinoco schrieb via tvforen.de am 06.10.2021, 21.25 Uhr:
    Das große Lügenrätsel zum Jubiläum:
    Nie wird soviel gelogen
    wie nach einer Jagd, im Krieg und vor Wahlen
    Wer hat's gesagt?
    A) Käpt'n Blaubär
    B) Baron Münchhausen
    C) Pinocchio
    D) Fürst Otto v. Bismarck
  • chrisquito schrieb via tvforen.de am 09.10.2021, 13.04 Uhr:
    orinoco schrieb:
    Das große Lügenrätsel zum Jubiläum:
    Nie wird soviel gelogen
    wie nach einer Jagd, im Krieg und vor Wahlen
    Wer hat's gesagt?
    A) Käpt'n Blaubär
    B) Baron Münchhausen
    C) Pinocchio
    D) Fürst Otto v. Bismarck
    Die einzig sinnvolle Antwort ist zwar Otto von Bismarck, aber ihm wird das Zitat wohl nur fälschlicherweise zugeschrieben.
  • kleinbibo schrieb via tvforen.de am 09.10.2021, 12.09 Uhr:
    orinoco schrieb:
    Das große Lügenrätsel zum Jubiläum:

    Was hat denn Pinocchio so an bedeutenden Sprüchen hinterlassen?
  • Phantomias schrieb am 07.10.2021, 12.29 Uhr:
    D)
  • FamSchroeter99 schrieb via tvforen.de am 06.10.2021, 15.43 Uhr:
    Alles, alles gute zu deinem 30. Ehrentag. Freiere schön mit deinen 3 Bären und Hein Blöd.
    Ich habe Käpt´n Blaubär sehr gemocht. Das war die beste Sendung bei der "Sendung mit der Maus".
    Ich habe seine Lügengeschichten sehr gemocht. Diese kann man auch gut und gerne als Gute-Nacht-Geschichten anhören oder ansehen.