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Das deutsche Fernsehjahr 2021 im Rückblick: Retrofieber, Seriositätsoffensive und Wahl-TV XXL

(25.12.2021)
ProSieben und RTL starten Seriositätsoffensive

Wie üblich schickten die Privatsender pünktlich zur neuen TV-Saison im Herbst zahlreiche neue Formate an den Start, in der Hoffnung, bei den Zuschauern damit zu punkten. In diesem Jahr gab es allerdings einen besonderen Trend zu beobachten: RTL und ProSieben haben sich parallel auf die Fahne geschrieben, ihr Programm und Senderverständnis neu auszurichten. Informativer, relevanter und familienfreundlicher wollte man werden. Die Bilanz fällt bislang eher durchwachsen aus.
Als großer Personal-Coup von ProSieben galt die Abwerbung von Linda Zervakis von der ARD. Zwei Tage nach ihrem Abschied als

Für ProSieben ist das zweifelsohne ein Desaster. "Zervakis & Opdenhövel. Live." stellt ein Prestigeprojekt dar, mit dem der Münchner Sender seinen eingeschlagenen Weg, "Unterhaltung mit Haltung" zu bieten, betonen will. Inhaltlich hat die Sendung durchaus ihren Reiz, wie Kollege Ralf Döbele in seiner Kritik zur Premierenfolge beschrieb, doch sie ist offenbar einfach nicht massentauglich. Trotz der verheerenden Zahlen hat ProSieben versprochen, die Sendung im Programm zu behalten und einen langen Atem zu beweisen - ausdrücklich über das Jahr 2021 hinaus in der Primetime. Es brauche Zeit, um ein solches Format zu entwickeln. Ein löbliches und insgesamt in der aktuellen TV-Branche viel zu selten angewandtes Credo. Doch man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Mit "Zervakis & Opdenhövel. Live." sendet ProSieben derzeit völlig am Geschmack seiner Zielgruppe vorbei, die offenbar abends keine Lust auf ernste Themen wie Diskriminierung, Rassismus oder Abtreibung hat. Völlig überschätzt hat der Sender offenbar auch die Strahlkraft und Starpower der Namen Zervakis und Opdenhövel. Nur weil Linda Zervakis eine beliebte "Tagesschau"-Sprecherin war und Matthias Opdenhövel als Moderator von

Eine ähnliche Erfahrung wie ProSieben musste RTL machen: Unter großer medialer Aufmerksamkeit wurde die Verpflichtung des früheren "Tagesschau"-Chefsprechers Jan Hofer verkündet. Quasi als Galionsfigur sollte er dabei helfen, die Marke RTL "positiv neu aufzuladen". In Verbindung mit der Einführung eines neuen Logos wollte die Kölner Sendergruppe RTL Deutschland in ein neues Zeitalter starten. Es stellte sich heraus: Nicht nur das neue Logo, das trotz unzähliger Farbkombinationen erschreckend kalt wirkt, kam bei den Zuschauern überhaupt nicht gut an. Seit dem 16. August ist montags bis donnerstags um 22.15 Uhr in direkter Konkurrenz zu den ARD-
Der Auftakt blieb mit 1,87 Millionen Zuschauern und knapp über zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe blass - und schon am zweiten Tag sackte die Sendung auf 5,4 Prozent ab. Im Vorfeld kündigte man an, dass "RTL Direkt" eine noch nie dagewesene Form eines Nachrichtenmagazins sein werde. In der Tat hat man sich für 20 Minuten Sendezeit viel vorgenommen: Mit Kurz-Nachrichtenblock, Studiogast, Beiträgen eines Reporterteams, Fragen von Zuschauern und einem satirischen Abschluss wirkte die Sendung ziemlich überladen - zudem entpuppte sich Jan Hofer nicht als geborener Interviewer (zur ausführlichen Kritik der ersten Sendung).

Doch im Gegensatz zu ProSieben gibt es für RTL inzwischen einen Lichtblick: Mittlerweile hat man etwas am Format gefeilt, der unpassende Satireteil wurde gestrichen und Pinar Atalay feierte als weiteres ehemaliges ARD-Nachrichtengesicht ihren Einstand als Moderatorin von "RTL Direkt". Die Einschaltquoten sind gestiegen, da der Sender immer öfter den Trick anwendet, eine quotenträchtige 20.15-Uhr-Sendung wie
"RTL Direkt" ist beileibe nicht die einzige Bemühung des Senders, seinem Programm einen seriöseren Anstrich zu verpassen. Doch die Änderungen kamen bei den Zuschauern bislang überhaupt nicht gut an:
ProSieben machte zum Start in die TV-Saison ebenfalls eine bemerkenswerte Schwächephase durch. Hier waren es vor allem zahlreiche gefloppte Neustarts, die dem Münchner Sender mit nur 7,5 Prozent den schwächsten Monatsmarktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen seit mehr als 20 Jahren einbrachten. Neben "Zervakis & Opdenhövel. Live." und den

Dass es dennoch funktionieren kann, auf Privatsendern ernste, gesellschaftspolitische Themen zu behandeln, zeigen zwei Gegenbeispiele, die beide Eventcharakter besaßen: Sehr kurzfristig nahm ProSieben die Reportage "Rechts. Deutsch. Radikal." von Thilo Mischke ins Programm und räumte dafür die Primetime frei. Noch beeindruckender war die siebenstündige Doku "#nichtselbstverständlich" über den Pflegenotstand in Deutschland, die im Rahmen von "Joko & Klaas Live" gezeigt wurde und die ProSieben ohne Vorankündigung sieben Stunden werbefrei zur Primetime ausstrahlte und dafür mit dem
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Leserkommentare
Mitschi01 schrieb am 25.12.2021, 21.41 Uhr:
Kurz zur Person Christine Strobl, der jetzigen ARD-Programmdirektorin:
Sie ist die Tochter von Wolfgang Schäuble ( CDU - u.a. ehemaliger Innenminister ) und Ehefrau von Thomas Strobl ( CDU - u.a. Innenminister von Baden-Württemberg ).
Soviel zu den angeblich freien und unabhängigen Medien, wo TV, Partei und Politik so eng miteinander verknüpft sind. Da kann man manche Menschen schon etwas verstehen, wenn diese von " Staatsfernsehen " reden.Marcus Cyron schrieb am 25.12.2021, 13.12 Uhr:
In Anbetracht des wirklich schlechten „Hape und die 7 Zwergstaaten“ wäre Kerkeling wohl besser weg geblieben. Und bei den ganzen Abschieden 2021 ist nur wenig dabei, was wirklich fehlen wird. Ich sehe (dennoch) keine Zukunft für das klassische, lineare Fernsehen.
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