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Das internationale Fernsehjahr 2018 im Rückblick: Quotenkönige, Köpferollen und jede Menge Wiederbelebungen
von Bernd Krannich(28.12.2018)
Konsolidierung

Auch angesichts der zunehmenden Bedeutung des Streaming-Markts wurden Besitzverhältnisse in der US-amerikanischen Medienbranche neu geordnet. Lange in Arbeit war der Aufkauf von Warner Media (mit HBO, den Turner-Sendern wie TNT und CNN) durch AT&T, der schließlich vollzogen werden konnte - auch wenn US-Präsident Trump als Erzfeind des zu Warner gehörenden Nachrichtensenders CNN seine Medienaufsicht mit einem nachträglichem Einspruch drohen lässt. Wie NBCUniversal-Besitzer Comcast ist auch AT&T ein Kabelnetzbetreiber (ursprünglich "American Telephone & Telegraph"), der nun in den Besitz von Medienproduzenten drängt.
Mit leichtem Hickhack endete der Aufkauf von weiten Teilen von 21st Century Fox durch Disney: Kabelbetreiber Comcast grätschte mit einem Gegenangebot rein und trieb den Preis in die Höhe. Im Gegenzug zahlte Comcast dann für Sky - und auch die FOX'schen Sky-Anteile - in Europa mehr, als viele Branchenbeobachter für gerechtfertigt hielten. Somit senkte Comcast den Betrag wieder, den Disney zahlen muss.
Zwischenzeitlich gescheitert war der Verkauf von Tribune Media - dem Besitzer von mehr als 40 US-amerikanischen Lokalsendern (bei knapp 200 lokalen Fernsehmärkten) sowie des Kabelsenders WGA America - an Sinclair. Sinclair klagt mittlerweile, weil man in Fehlern von Tribune im Umgang mit der Medienaufsicht das Problem für das Platzen des Verkaufs sieht. Wenige Monate später gelang für die Eigner von Sinclair allerdings der Verkauf ihrer Sender an Nexstar - das seinerseits bereits 170 Stationen besitzt.
Köpferollen

Prominentester Fall ist sicherlich Leslie Moonves von CBS Corp. Er galt über eine lange Karriere als cleverer, besonnener Geschäftsmann (mit Betonung auf "Geschäfts-"), der sich mit einer Gruppe von Vertrauten umgab und bei der Neubesetzung von Posten stets auf solche Kräfte setzte. Doch dann wurde die Spitze seines jahrelangen Machtmissbrauchs durch ein Zeitungs-Exposé enthüllt und bald folgte der unehrenhafte Abgang aus seinem kleinen Imperium. Immer wieder hatte Moonves demnach seine Position ausgenutzt, um Frauen sexuell zu bedrängen und anschließend mundtot zu machen. Auch wurde bekannt, dass er manche weibliche Karriere aus einer Laune heraus aufs Abstellgleis schob. Vermutlich wird es noch lange dauern, bis auch nur die Hälfte seiner Taten aufgearbeitet worden ist.
ABC und FOX verloren ihre jeweiligen Chefs im Zug des Aufkaufs weiter Teile von 21th Century Fox TV durch Disney. Bei FOX entstand ein Problem, weil Network und Produktionsstudio bisher unter einer gemeinsamen Führung liefen, und beide Unternehmensteile in Zukunft bei unterschiedlichen Mutterfirmen zu Hause sein werden. So wechselt auch Dana Walden zu Disney und wird dort eine neu geschaffene Aufsichtsposition bei den Disney-Sendern übernehmen. Dadurch erhielt die bisherige ABC-Chefin Channing Dungey in der Hierarchie eine neue Chefin vor die Nase gesetzt - und entschied, dass es Zeit für einen Abschied vom Sender sei. Sie landete allerdings auf den Füßen und wird bei Netflix in hoher Position für Eigenproduktionen zuständig sein. Das vereint sie erneut mit Erfolgsproduzentin Shonda Rhimes, die Dungey schon in ihrer Zeit vor der Beförderung an die ABC-Spitze als Produzentin "betreute".
Ganz freiwillig seinen Abschied nahm der NBC Chef Robert Greenblatt, der für Mutterfirma Comcast acht Jahre lang den Neuaufbau des seinerzeit maroden Senders geleitet hatte und ihn schließlich wieder zur Nummer eins unter den US-Sendern gemacht hat (was die jungen Zuschauer anbelangt). Der Entschluss von Greenblatt soll dem überraschenden Tod seines engen Freundes und Kollegen, des Musical-Produzenten Craig Zadan, geschuldet sein - demnach soll sich Greenblatt entschieden haben, sich in einem neuen Lebensabschnitt wieder "Herzensprojekten" zuwenden zu wollen.
Und immer wieder: Peak-TV

Vor einigen Jahren monierte der FX-Chef John Landgraf, bekannt als gewissenhafter Geschäftsmann und doch ein Patron innovativ gemachten Fernsehens, die Überflutung des Markts mit neuen Formaten. Schnell geprägt wurde das Schlagwort vom Peak-TV - einem Höhepunkt in Sachen Serienangebot, von dem es zahlenmäßig eigentlich nur noch (wie bei einem Berggipfel/Mountain Peak) nach unten gehen kann. Denn über einen einzelnen Zuschauer kann nur ein begrenzter Umsatz erzielt werden, und irgendwann kann der Fernsehmarkt als solcher die Produktionskosten nicht mehr erwirtschaften. Im Gegensatz zu neuen Marktkräften wie dem immer neue Schulden aufnehmenden Netflix muss Landgraf mit seinem Budget wirtschaften.
Seitdem veröffentlicht die Marktforschung von Landgrafs Sender FX jährlich eine Übersicht der fiktionalen Serien, die in den einzelnen Marktsegmenten Streaming, Networks, Basic Cable und Premium Cable (reines Pay-TV) im ablaufenden Jahr veröffentlicht wurden.
2018 wurden demnach 495 neue Serien in den USA veröffentlicht. Deutlich gewachsen ist dabei der Anteil der Streaming-Dienste, die 160 Formate präsentierten. Die fünf Broadcast-Networks brachten es auf 146 Serienstaffeln, während die Pay-TV-Sender HBO, Showtime, Starz und Epix vor allem dank des recht neuen Engagements der beiden letztgenannten in den letzten Jahren bis auf 45 Serienstaffeln zulegten. Bei den sogenannten Basic-Cable-Sendern macht sich bemerkbar, dass die ersten Sender wieder ausgestiegen sind.
Durch den bereits erwähnten Markteinstieg neuer Streamingdienste wie den von Disney dürfte im Kalenderjahr 2019 die 500er-Grenze fallen.
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