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Das internationale Fernsehjahr 2020 im Rückblick
(28.12.2020)
Das Jahr geht mit großen Schritten dem Ende entgegen. Zeit, einen Blick zurück auf das internationale Fernsehjahr 2020 zu werfen.
In diesem Jahr war und ist alles anders: Seit dem Frühjahr hat die Corona-Pandemie Deutschland, die USA und den Rest der Welt fest im Griff. Um eine Verbreitung des neuartigen Virus zu vermeiden, wurde das öffentliche und gesellschaftliche Leben weitgehend eingestellt und die Aktivitäten auf die eigenen vier Wände verlegt.
Die heimische Couch wird das neue Zentrum eines jeden. Was liegt da näher, als den Fernseher einzuschalten. Während ganze Wirtschaftszweige vor dem Abgrund stehen und um ihre Existenz kämpfen, erlebte die Flimmerkiste eine neue Popularität.
Gewinner und Verlierer der Corona-Krise: Streamingdienste vs. TV-Sender
Vor allem die großen Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime Video konnten von der Pandemie profitieren: Netflix verzeichnete allein im Frühjahr während des ersten Lockdowns weltweit einen Rekord-Zuwachs. Knapp 16 Millionen Neukunden konnte der Marktführer der VoD-Anbieter vorweisen, was einem Plus von rund 30 Prozent mehr Abonnenten entspricht. Insgesamt kommt Netflix derzeit auf über 195 Millionen zahlende Kunden weltweit. Damit übertrifft das Unternehmen nicht nur die eigenen Prognosen, sondern auch die Erwartungen der Analysten bei weitem. Das kalifornische Unternehmen plant bis 2021 mit mehr als 200 Millionen Abonnenten, was im Angesicht der aktuellen Entwicklung und der anhaltenden Corona-Krise sicherlich erreichbar ist (TV Wunschliste berichtete).
Neue Streamingdienste am Start: Disney+ und HBO Max
In diesem Jahr wurde der heißumkämpfte Markt der Streaminganbieter mit weiteren neuen Mitspielern befeuert, wie etwa den großen Neuzugängen Disney+, Peacock und HBO Max. Im Gegensatz zum damaligen Start von Netflix vor einigen Jahren können die neuen VoD-Dienste von The Walt Disney Company, NBCUniversal und WarnerMedia ihren Kunden gleich zu Beginn ein großes und umfangreiches Angebot an eigenproduzierten Filmen und Serien machen.
HBO Max etwa präsentiert den Kunden beispielsweise die
Der zu Universal gehörige Streamingdienst Peacock ging fast zeitgleich zu HBO Max an den Start und ist ebenfalls derzeit nur in den USA erhältlich (TV Wunschliste berichtete). Das Programm besteht aus einer Vielzahl an eigenproduzierten Kinofilmen des Studios Universal einschließlich den TV-Serien und -Formaten des hauseigenen Senders NBC. Dazu gehören beliebte Serien wie
Disney+ ist zwar schon im November 2019 in den USA gestartet, seit dem Frühjahr 2020 aber auch in weiteren Ländern erhältlich, wie etwa in Deutschland und dem Rest von Europa, Asien und darüber hinaus (TV Wunschliste berichtete). Den Kunden wird das umfangreiche Archiv an sämtlichen Disney-Produktionen geöffnet, einschließlich den hauseigenen großen Marken wie Marvel, Star Wars und der Animationsschmiede Pixar mit ihren Unmengen an Klassikern und neuen Produktionen. Zusätzlich werden auch hier eigens für die Abonnenten produzierte Filme und Serien angeboten, wie die neue
Der Start und das Aus von Quibi
Es gibt im Corona-Jahr aber auch Verlierer im hart umkämpften Markt der Streaminganbieter. Vor allem die kleineren Player konnten dem Erfolg der großen Konkurrenz nur wenig entgegensetzen. Dazu zählt auch Quibi, das erst im Frühjahr in den USA an den Start ging und mit seinen Eigenproduktionen eine völlig neue Strategie verfolgte: Serien, Dokus und Reality-Produktionen wurden exklusiv für Mobilgeräte wie Smartphones oder Tablets entwickelt. Die einzelnen Episoden sind weniger als zehn Minuten lang und für den schnellen Konsum unterwegs gedacht (Quick Bites). Trotz vieler namenhafter Produzenten und Schauspieler, wie Sam Raimi, Reese Witherspoon, Dakota Fanning, Idris Elba oder Will Arnett, kam das Konzept von Quibi bei den potentiellen Kunden nicht so an wie erhofft und führte schließlich dazu, dass der VoD-Dienst nach nur einem halben Jahr im Herbst 2020 den Service ersatzlos wieder einstellten musste (TV Wunschliste berichtete).
Verlierer der Corona-Pandemie: Die TV-Sender
Zu den Verlierern der Corona-Krise gehört auch das lineare Fernsehen. Während die VoD-Dienste den Kunden jederzeit eine Vielzahl an Filmen und Serien anbieten können und so Corona-bedingte Produktionsausfälle kompensieren, sieht das TV-Programm beispielsweise der großen US-Sender ABC, CBS und NBC während der Pandemie eher bescheiden aus. In erster Linie bestimmten tagesaktuelle Themen die Schlagzeilen, wie der schwere Verlauf der Corona-Pandemie oder die US-Wahl 2020, die sich zu einem regelrechten Krimi entwickelte und schließlich die Abwahl von Donald Trump zugunsten seines Widersachers brachte, dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden (TV Wunschliste berichtete).
Wenn ein TV-Sender jedoch über keinen eigenen VoD-Dienst oder eine Mediathek verfügte wie die großen Networks, ging diesem recht bald der Nachschub an neuen Serien und Filmen aus. Hinzu kommen Shows und Galaveranstaltungen, die größtenteils abgesagt oder verschoben wurden, um dann ohne Publikum aufgezeichnet zu werden, wie etwa die
Leserkommentare
User 853471 schrieb am 29.12.2020, 08.39 Uhr:
ich denke mir, im verlauf der nächsten jahre werden viele weitere neue streaming-anbieter wie pilze aus dem boden schießen und somit die herkömmlichen "free tv" sender immer mehr in den hintergrund stellen, was ja auch bei den dertzeitigenen sogenannten "highligts" und angebotenen programmen gar nicht verwunderlich ist, denn wie schon von dr. house vom 28.12.2020, erwähnt;
fader gehts bald gar nicht mehr, und ich freue mich drauf, wenn´s soweit ist, daß streaming-anbieter den größeren marktanteil ereichen.dr.house schrieb am 28.12.2020, 14.45 Uhr:
Weiß nicht, wie man die Leute in ihren Wohnungen oder Häusern mit diesem faden Fernsehprogramm halten will!
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