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TV-Kritik/Review: "Der Pass": Feines Frösteln mit Julia Jentsch
(01.12.2019/ursprünglich erschienen am 25.01.2019)
Der Oberkörper liegt in Österreich, die Beine in Deutschland: Hoch droben auf einem verschneiten Gebirgspass wird eine Leiche gefunden, genau auf einem Grenzstein. "Der aane kriegt den Kopf, der andre den Oasch", kommentiert das der widerwillig herangekarrte Inspektor Gedeon Winter, dessen Nachname nicht nur die Spielzeit der Handlung, sondern auch seine niedrigtemperierte Lebenseinstellung und vielleicht auch seine Sicht auf die Welt widerspiegelt, die dem Zuschauer aus dieser neuen Sky-Deutschland-Produktion entgegenfröstelt. Die bayrische Beamtin Ellie Stocker, die dem fetthaarig-korpulenten Österreicher da in roter Funktionsjacke übermotiviert entgegentritt, blond und zierlich und freundlich, ist sein genaues Gegenteil. Beide werden zusammenarbeiten müssen in den kommenden Wochen.
Grenzüberschreitene Ermittler sind in Krimiserien kein originelles Ding mehr, von den seligen
Besonders der Wiener Theaterstar Nicholas Ofczarek (
Julia Jentsch (
Der grantige, bräsige Ösi mit den "Bist du deppert?"-Sprüchen auf den Lippen, im Clinch mit der eifrigen deutschen Zwangskollegin - das ist natürlich ebensowenig wirklich neu wie der Fall selbst, der gängige Krimi- und Psychothriller-Motive aufgreift und mit zeitdiagnostischen Themen anreichert, von der Flüchtlingskrise zum Rechtspopulismus, von den Oberflächlichkeiten des Internet-Influencertums zum reißerischen Tun der Presse. Es gibt falsche Fährten hin zu einem unheimlichen Weltuntergangspropheten (Lukas Miko), der fanatische Jünger und viele Kinder um sich schart, es gibt eine Affäre Ellies mit ihrem Chef Wallinger (Hanno Koffler,
Was "Der Pass" aber abhebt von der Masse ist die herausragende Inszenierung, besorgt von den Autoren Cyrill Boss und Philipp Stennert höchstselbst. Das eingespielte Kreativduo (
Dass einige Dialoge etwas hölzern wirken - geschenkt, in der Regel liegt das auch an der in deutschen Produktionen offenbar unvermeidlichen Angewohnheit, die meisten Außenszenen nachzusynchronisieren. Davon abgesehen aber überzeugt auch die Erzählweise. Wenn Szenen oder ganze Sequenzen hintereinander aus wechselnden Perspektiven beleuchtet werden, ist dies nie bloßer Selbstzweck oder narratives Gimmick, stattdessen hilft es ungemein dabei, die Charaktere mit ihren unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen zu beleuchten. Auch dabei beeindruckt die flüssige Montage in Bild und Audio: Es ist erfreulich viel Sorgfalt in die ästhetische Gestaltung dieser für eine Pay-TV-Produktion angemessen langsam voranschreitenden Serie geflossen. An der skandinavischen Vorlage kann sie sich locker messen lassen.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten drei Episoden von "Der Pass".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder:
"Der Pass" wird ab dem 1. Dezember in vier Teilen sonntags und montags um 22.15 Uhr als Free-TV-Premiere im ZDF ausgestrahlt.
Über den Autor
Leserkommentare
User_389305 schrieb am 07.12.2019, 08.47 Uhr:
Ich habe "Der Pass" in der Mediathek zu Ende geschaut, weil ich die Spannung kaum ausgehalten habe. Was die Spannung betrifft, finde ich die Serie auch wirklich richtig gut. Auch die beiden Hauptdarsteller finde ich sehr gelungen in ihrem Zusammenspiel. Allerdings gab es einige Ausreißer der Handlung in irreführende Richtungen, die ich bis heute nicht vertstanden habe.Mork-vom-Ork schrieb am 02.12.2019, 00.26 Uhr:
Mag ja sein, dass diese Serie gut ist. Da ich den österreichischen Hauptdarsteller allerdings nicht verstanden habe, habe ich nach einer halben Stunde ausgemacht.zynicus schrieb am 25.03.2019, 20.44 Uhr:
Erfreulich, dass hier doch einige Klischees nicht erfüllt werden.
Es gibt immer wieder einige andere Verläufe als sonst.Die Aufnahmen sind professionell, wie man sie aus Amerikanischen Filmen bzw Serien kennt.
Die Musik auch sehr professionell, passend und düster.Und das Zusammenspiel der beiden Protagonisten paßt auch.
Vor allem der österreichische (Wiener) Humor (Schmäh), sticht halt, wie so oft, die bierernsten Deutschen aus. Auf jeden Fall ein nettes Gegenspiel und doch nicht so platt, wie sonst gewohnt. Ein bisserl a Schmäh da, ein bisserl etwas morbides dort.Einzig die Länge ist zu bemängeln. 6 Folgen hätte es wohl auch getan.Auf jeden Fall eine gelungene (Mord-)Serie auf allerhöchsten professionellen Niveau produziert. Da braucht man sich vor Netflix, HBO & Co nicht verstecken.Elcheline schrieb am 04.02.2019, 17.44 Uhr:
Leider nicht meins.. Wie alle anderen serien von sky. Ich habe immer das gefühl das ich was nicht verstehe. Dann sind 30 sekunden spannung und dann nur noch dialoge die ich manchmal nicht verstehe. Ich wünsche der serie aberviel erfolg.Sentinel2003 schrieb am 30.01.2019, 21.26 Uhr:
Ich kann psterreichischen, nicht verstehbaren Akzent in deutschen Filmen NICHT ab, wenn man da null was versteht!!Außerdem ist für mich weiterhin das ORIGINAL, daß jetzt als zum zigsten male ein Reboot bekommen hat: "Die Brücke - Transit in den Tod" mit Sofia Helin NICHT zu toppen!!eumel schrieb am 28.01.2019, 09.11 Uhr:
Leider nicht meins! Viel Düsterkeit, rituelle Morde, drogenabhängige Polizisten, österreichisches Genuschel und eine große Packung Klischees haben mich über die erste Folge nicht hinausschauen lassen.ragner65 schrieb am 27.01.2019, 15.37 Uhr:
Kann obige Bewertung von Gian-Philip nur beipflichten. Endlich kommen aus deutschen und österreichischen Landen wirklich gute und unterhaltsame Serien. z.b.auch: Das Boot, Babylon Berlin, The Dark....Werner111 schrieb via tvforen.de am 25.01.2019, 18.04 Uhr:
Da freu ich mich schon drauf. Sicher wieder eine Paraderolle für den großartigen Charakterdarsteller Nicolas Ofcarek.heute geht's los....anhalt1 schrieb via tvforen.de am 03.02.2019, 13.13 Uhr:
habe jetzt die erste Folge gesehen und ich fand es richtig gut.
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