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TV-Kritik/Review: "Die Läusemutter": Das finden wir nicht komisch, das ist nur ganz besonders

(07.02.2020)

Bereits seit einem guten halben Jahr ist die deutsche Comedyserie
Im neuen Sat.1-Format, das die Adaption einer niederländischen Serie ist, geht es um die frisch geschiedene Hannah (Pina Kühr), die ihre Tochter an der neuen "Glücksbaum-Grundschule" abliefert und schnell erkennen muss, dass sie als "die neue Mutter" in der Hierarchie erst einmal ganz unten anfangen muss - als die titelgebende "Läusemutter", die die Schulkinder auf Läuse zu untersuchen hat. Sie teilt sich diese Aufgabe mit dem hingebungsvollen Vater Stefan, gespielt von "Pastewka"-Veteran Michael Kessler. Weitere Mütter sind unter anderem Mel (Tanya Erartsin) und Kim (Nadja Zwanziger), die jedoch zu jung sind, um Hannahs Anspielung auf das gleichnamige Popduo verstehen zu können; die zu verbalen Wutausbrüchen neigende Ursula (Isabella Schmid); sowie die unglückliche Doris (Petra Nadolny,

Die "Läusemutter" ist im Mockumentary-Stil gedreht, wirkt also wie eine Parodie auf Dokumentationen, insbesondere wenn sich die Protagonisten in zwischengeschnittenen Interviewsequenzen direkt an die Kamera richten. Bekanntestes Beispiel für dieses Konzept ist in Deutschland nach wie vor
Show Stealer ist zweifellos Antje Widdra als sehr spezielle Lehrkraft Anke - ihre Verzweiflung angesichts der Helikoptereltern ist nachvollziehbar, ihr Umgang mit Minderheiten ebenso gut gemeint wie fehlgeleitet: Das finden wir nicht komisch, das ist nur ganz besonders.
Das bekommt unter anderem das schwule Väterpaar Walter (Andreas Birkner, komische besondere Folge. Am vernünftigsten sind die wahren Leidtragenden des alltäglichen Wahnsinns - die Kinder. Sie sind Spielball und Versuchskaninchen verschiedener Erziehungskonzepte, diverser Seil- und Feindschaften der Eltern unter- und miteinander, und redlich bemüht, nicht noch mehr Drama in den Schulalltag zu bringen als ohnehin bereits vorhanden. Und davon gibt es reichlich:

Anton und Doris hatten laut Flurfunk ein Stelldichein im Schuppen der Schule - Doris möchte anscheinend daran anknüpfen, weshalb ihr Anton fortwährend aus dem Weg geht. Dieser sieht seine vermeintliche Rolle als Platzhirsch gefährdet, als der traumatisierte Ex-Soldat Volker (Tobias van Dieken,
Im Vergleich zu den genannten eher schrillen Charakteren wirken "Läusemutter" Hannah und "Läusevater" Stefan zumindest in den ersten Folgen relativ blass, ebenso wie Lehrerin Inge. Kessler und Hailer haben ihr komödiantisches Talent in der Vergangenheit hinlänglich unter Beweis gestellt, sodass zu hoffen bleibt, dass sie dieses auch hier noch zum Einsatz bringen können. Gelegenheiten hierzu sollten genug vorhanden sein: Welch vortrefflicheres Setting als eine Grundschule kann man sich vorstellen, in der - aufgrund des Einzugsgebiets - Personen verschiedener Herkunft und Lebensmodelle zusammengewürfelt werden und dann - im Interesse ihrer Kinder, aber auch ihrer selbst - versuchen müssen, sich einerseits zu behaupten und andererseits auch mit den anderen auszukommen? Wo Schule und Lehrer den Anforderungen an Inklusion gerecht werden sollen und dabei zwangsläufig die Eltern ihrer Schützlinge aufgrund entgegenstehender Vorstellungen auch mal vor den Kopf stoßen müssen? Und wo all diese Aufgaben von leidlich perfekten und teilweise auch sehr unperfekten Personen wahrgenommen werden (müssen)?

Schule ist ein Minenfeld, das macht die Serie mehr als deutlich - und transportiert diese Message vortrefflich in Form einer Komödie. Neu sind derlei Beobachtungen freilich nicht - man denke an die Folge von
Dieser Text basiert auf Sichtung von zwei Folgen der zehnteiligen ersten Staffel von "Die Läusemutter".
Sat.1 zeigt "Die Läusemutter" als Free-TV-Premiere ab dem 7. Februar immer freitags um 21.20 Uhr. Die erste Staffel wurde zuvor schon bei Joyn veröffentlicht und umfasst zehn Episoden.
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