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TV-Kritik/Review: "His Dark Materials": Kein neues "Game of Thrones", aber sehenswerte Pullman-Adaption
(25.11.2019)
Fans der Romantrilogie "His Dark Materials" von Sir Philip Pullman hatten sich schon einmal auf eine Verfilmung gefreut. Das war im Jahr 2007, als ganz Hollywood auf der Suche nach einem neuen Fantasy-Geldbringer à la
Im Jahr 2019 durften sie das nun doch wieder tun: Die Trilogie gibt's jetzt als Serie, gesendet von BBC One und HBO. Nach allem, was man bis jetzt sehen konnte, ist die Gewissheit groß, dass das Ergebnis diesmal erstens buchgetreuer daherkommt und zweitens auch die Chancen ziemlich gut stehen, dass diesmal alle drei Bände umgesetzt werden. Die erste Staffel umfasst acht Episoden und covert (wie damals der Kinofilm) das erste Buch ("Northern Lights", deutsch: "Der Goldene Kompass"), die Dreharbeiten für eine bereits bestellte zweite Staffel, die sich um den mittleren Trilogieteil ("The Subtle Knife", deutsch: "Das Magische Messer") kümmern soll, haben bereits begonnen. Inzwischen sucht niemand mehr das neue "Herr der Ringe", vielmehr wird nach einem neuen
Mit dem erzählerischen Weltenbau ist es nach den einleitenden Zeilen noch längst nicht getan, und wer mit den in den Romanen detailliert beschriebenen Regeln und Gesetzen dieser Welt nicht vertraut ist, kann beim nachlässigen Zuschauen durchaus aus der Kurve fliegen. Warum der jeweilige "Daemon" - in der Serie per verblüffend perfekter CGI als (sprechende) Digitrickfigur visualisiert - bei vorpubertären Kindern noch ständig die Gestalt wechseln kann (vom Nager zum Insekt zum Säugetier und zurück), ehe er sich mit dem Eintritt ins Erwachsenenleben in eine Form verstetigt; oder dass der Daemon immer das gegenteilige Geschlecht des menschlichen Wirtskörpers besitzt; oder dass Daemon und Mensch stets beisammen bleiben müssen: All dies wird durchaus gezeigt und erzählt, als Nichtkenner der Romane aber muss man gut aufpassen.
Das von den Hexen prophezeite Kind heißt Lyra Belacqua, wird zu Beginn während der "Großen Flut" (eine Klimakatastrophe hat es also auch gegeben) als vermeintliches Waisenkind in die Obhut des Jordan Colleges in Oxford gegeben. In der gezeigten alternativen Erzählwelt präsentiert sich Großbritannien als Mixtur aus Steampunk-Viktorianismus (mit überall herumschwebenden, metallisch glänzenden Zeppelinen), Fünfzigerjahre-Dekor und sehr heutigen Dialogfeuerwerken. Nach einem Zeitsprung ist Lyra zwölf Jahre alt und wird von der bereits im X-Men-Ableger
Alsbald betritt die spannendste Figur der Erzählung die Bühne: die glamouröse Society-Dame Mrs. Coulter, die sich als Lyras Mentorin andient und sie als Mündel mitnimmt nach London. Ruth Wilson (
Wie Lyra sich dann, mit ihrem Goldenen Kompass bewehrt, den flussfahrenden Gyptern um Ma Costa (Anne-Marie Duff,
Unterhaltsam und spannend sind diese ersten Episoden zweifellos. Und dennoch können sie ein etwas zwiespältiges Gefühl nicht ganz vertreiben: Vieles an "His Dark Materials" wirkt generisch, zu aufgeräumt und vor allem wie ein Wiederaufwärmen von Fantasy-Motiven, die aus anderen Zusammenhängen allzu bekannt sind. Die Mischung aus Coming-of-Age-Story mit Abenteuerplot erinnert eingangs an die "Harry Potter"-Filme, dann an Charles Dickens' "Oliver Twist" und sowieso ständig an klassische Steven-Spielberg-Filme. Die CGI-Effekte sind zwar hochklassig, können eine gewisse Künstlichkeit aber nicht verbergen, vor allem in den glitzernden Stadtansichten. Man hat derlei in diesem Genre einfach schon zu häufig gesehen, als dass das wirklich noch größeres Staunen auslösen könnte. Es wird also Autor Thorne und den sehenswerten Darstellern obliegen, ob das Interesse an "His Dark Materials" gerade auch für Nichtkenner der Buchvorlagen dauerhaft wachgehalten werden kann. Schon jetzt ist allerdings sicher, dass sich das freudige Warten der Pullman-Fans diesmal stärker ausgezahlt hat als noch vor zwölf Jahren im Kino.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden von "His Dark Materials".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: BBC One
Am 25. November um 21.15 Uhr wird bei Sky Atlantic mit der Ausstrahlung der achtteiligen Auftaktstaffel von "His Dark Materials" begonnen, für das in den USA und UK schon eine zweite Staffel bestellt ist.
Über den Autor
Leserkommentare
Aymalin schrieb am 28.11.2019, 11.53 Uhr:
Ich habe jetzt die erste Folge gesehen, kannte die Vorlage nicht und hatte trotzdem keine Schwierigkeiten, mich in dieser Welt zurechtzufinden. Ist nicht komplizierter als bei anderen Geschichten.Vritra schrieb am 26.11.2019, 00.26 Uhr:
Kein neues GoT? Puuuh, da bin ich echt froh!!! Denn das war von Anfang an total überbewertet und hat nach Staffel drei permanent abgebaut. Also hört doch bitte auf, jede neue Fantasy-Serie mit dieser Altlast zu vergleichen.
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