Schauspieler und Synchronsprecher Elmar Wepper im Alter von 79 Jahren gestorben

Mit seinen zahlreichen Rollen in Filmen und Serien prägte er über ein halbes Jahrhundert die deutsche Fernsehlandschaft. Nun ist der Schauspieler und Synchronsprecher Elmar Wepper im Alter von 79 Jahren gestorben. Seine Agentin bestätigte entsprechende Medienberichte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Nach Angaben der BILD, die sich auf den Freundes- und Familienkreis beruft, sei Wepper am Dienstagmorgen in München an plötzlichem Herzversagen gestorben.

Elmar Wepper wurde am 16. April 1944 in Augsburg als jüngerer Bruder von Fritz Wepper geboren. Seinen ersten kleinen Filmauftritt hatte er schon im Alter von 13 Jahren. Nur ein Jahr später absolvierte er im Theater Die Kleine Freiheit seine ersten Bühnenauftritte und sammelte zudem erste Synchron-Erfahrungen bei der deutschen Fassung der US-Kinderserie  "Fury". Nach dem Abitur und dem Wehrdienst wollte er eigentlich Medizin studieren, doch inspiriert durch seinen Bruder entschied er sich um und studierte stattdessen Theaterwissenschaft und Germanistik.

Die Theaterbühne war in den ersten Jahren Weppers Wirkungsstätte, parallel begann er als Synchronsprecher zu arbeiten. Seine erste größere Rolle im Fernsehen erlangte er im Jahr 1974 in der legendären Krimiserie  "Der Kommissar", in der er Nachfolger seines Bruders Fritz Wepper wurde und bis zum Ende der Serie an der Seite von Erik Ode den Kriminalhauptmeister Erwin Klein verkörperte. Prägende Rollen übernahm er anschließend in den Serienklassikern  "Polizeiinspektion 1" (als Helmut Heinl),  "Der Millionenbauer" (als Andreas Hartinger),  "Unsere schönsten Jahre" (als Raimund Sommer) und  "Irgendwie und sowieso" (als Josef "Sepp" Gruber).

An der Seite von Uschi Glas spielte Elmar Wepper von 1989 bis 1993 die männliche Hauptrolle Dr. Ralf-Maria Sagerer in der beliebten ZDF-Familienserie  "Zwei Münchner in Hamburg", die es auf drei Staffeln und 38 Folgen brachte. Glas und Wepper wurden 1990 mit dem  Bambi als "beliebtestes und sympathischstes Paar im deutschen Fernsehen" ausgezeichnet. Anschließend spielte er zusammen mit seinem Bruder Fritz Wepper eine Hauptrolle in der ZDF-Krimireihe  "Zwei Brüder", die von 1994 bis 2001 produziert wurde. Parallel wirkte er ab 1997 in Alfons Schuhbecks BR-Kochsendung  "Schuhbecks" mit.

Eine herausragende Rolle, für die Elmar Wepper viel Kritikerlob erhielt, war die des Krebskranken Rudi Angermeier in Doris Dörrie Filmdrama  "Kirschblüten - Hanami" aus dem Jahr 2008. Für diese Rolle wurde Wepper mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem  Bayerischen Filmpreis und dem  Deutschen Filmpreis. Darüber hinaus erhielt er eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis.

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler war Elmar Wepper auch als Synchronsprecher gefragt und lieh zahlreichen namhaften internationalen Stars seine Stimme. So sprach er Mel Gibson in Filmen wie  "Mad Max",  "Lethal Weapon" und  "Braveheart". Darüber hinaus war Wepper die deutsche Stimme von Hollywoodgrößen wie Walter Koenig (Chekov in  "Raumschiff Enterprise"), Dudley Moore, Gene Wilder und Ryan O'Neal. Auch Christopher Timothy in der Rolle des Tierarztes James Herriot in  "Der Doktor und das liebe Vieh" zählte zu Weppers Synchronarbeiten.

Elmar Wepper war sozial engagiert und im Stiftungsbeirat der Tabaluga-Kinderstiftung für Kinder in Not. Außerdem war er ernannter Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung und ab 2019 zusammen mit Michaela May Schirmherr beim gemeinnützigen Verein Retla e. V., der sich um Senioren kümmert. In diesem Zusammenhang engagierte sich Wepper bei der Aktion "Telefon-Engel" gegen die Einsamkeit älterer Menschen während der Corona-Krise.

2019 wurden die Brüder Elmar und Fritz mit dem Bayerischen Filmpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Natürlich ist es mir klar, und das spüre ich ja auch, dass jetzt irgendwo hier die letzte Kurve kommt. Und dann geht's noch a Stückerl geradeaus und dann ist irgendwann für jeden das Zielband erreicht. Aber ich blende es nicht aus, sagte Elmar Wepper damals.