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Interviews mit den Darstellern vom "Club der roten Bänder"
(04.11.2016)
Leo Roland lebt bereits seit vielen Monaten im Krankenhaus. Wegen einer Krebserkrankung musste ihm ein Bein amputiert werden. Zuletzt musste er erneut einer Chemotherapie zustimmen. Die heimtückische Krankheit hatte sich auch in seiner Lunge festgesetzt. Doch Leo ist stark. Als "erster Anführer" und mit der Unterstützung seiner Freunde aus dem "Club der roten Bänder" stellt er sich der Krankheit, auch wenn die Angst, dass der Krebs noch nicht besiegt ist, sein ständiger Begleiter ist. Aber der charismatische Jugendliche lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Er ist es, der den Plan für den "Club der roten Bänder" entwickelt. Mit seiner unbändigen Energie und seinem Optimismus gelingt es ihm schnell, aus unterschiedlichsten Persönlichkeiten wahre Freunde zu machen. Seine Rolle als Anführer wird in den neuen Folgen gefragter denn je, denn der Zusammenhalt des Clubs wird auf eine harte Probe gestellt.
Schauspieler und Produzent Tim Oliver Schultz (28) porträtiert Leo und verleiht ihm eine einzigartige Persönlichkeit. Bereits mit zwölf Jahren stand er für die Comedyserie
Die Themen der Serie sind sehr intensiv und emotional - es geht um das Leben und auch um den Tod. Hat die Serie dich auch persönlich verändert?
Tim Oliver Schultz: Die Arbeit an der Serie hat mir extreme Wertschätzung und Dankbarkeit beigebracht. Oft vergessen wir, dass das Leben nicht selbstverständlich ist. Es ist absurd, über was für Lächerlichkeiten wir uns ärgern! Seitdem ich mich mit den roten Bändern beschäftige, treffe ich immer wieder Menschen, die selbst Krebs hatten oder viel mit der Krankheit zu tun hatten. Menschen, die sich intensiv mit dem Tod auseinandersetzen mussten. Auch während meiner Gestaltung des Leo - was sind seine Ängste, was sind seine Sorgen und worum geht es einem ums Leben kämpfenden jungen Mann? - wurde mir immer klarer, worauf ich mich in meinem Leben fokussieren möchte: intensiv und so bewusst wie möglich leben! Auf keinen Fall will ich irgendwann auf die Vergangenheit zurückblicken und mir eingestehen, es nicht ganz ausgekostet zu haben! Albert Espinosa hat dazu mal gesagt: "Es ist nicht traurig, früh zu sterben. Es ist traurig, nicht intensiv gelebt zu haben."
Wie war es, nach dem unglaublichen Erfolg der ersten Staffel, wieder am Set zu sein?
TOS: Es ist wahnsinnig schön, die Geschichte weitererzählen zu dürfen, nachdem so viele Menschen unsere Arbeit so sehr honoriert haben. Auch wenn niemand eingeschaltet hätte, wären wir stolz auf unsere Arbeit gewesen und hätten die Drehzeit als unglaubliche Erfahrung niemals vergessen. Aber von Kritikern, Kollegen und so vielen Fernsehzuschauern ausgezeichnet zu werden, ist etwas Einzigartiges! Jetzt mit dem Team wieder zusammen zu sein und die Geschichte weiter erarbeiten zu können, fühlt sich für uns alle sehr richtig an. Figuren über eine so lange Zeit, in so einem professionellen Rahmen zu erzählen, ist ein Geschenk! Dazu kommt die persönliche und emotionale Ebene, die überwältigend ist: Ich habe Leo so stark verinnerlicht und jetzt kämpft er endlich weiter! Auch die anderen Figuren entwickeln sich und wir folgen ihnen in ihrem Leben. Natürlich ist der Druck nach dem Erfolg groß, aber wir geben einfach unser Bestes und können uns auf sehr starke Drehbücher verlassen. Ich bin mir sicher, dass die Zuschauer der ersten Staffel nicht enttäuscht sein werden.
Kannst du schon etwas zu deiner Rolle "Leo" in Staffel zwei verraten? Wie ergeht es ihm?
TOS: In der ersten Staffel hat man Leo als einen Kämpfer kennengelernt. Und genau darauf kann man sich auch wieder freuen. Er kämpft. Er durchlebt eine emotionale Achterbahnfahrt. Leo hat allen Grund zur Freude, genauso widerfahren ihm aber auch schlimme Schicksalsschläge. Irgendwann muss es aber natürlich so sein, dass die Kräfte auch bei einem Leo dem Ende zugehen und der Zeitpunkt kommt, an dem er es satt hat zu kämpfen und vielleicht die Kraft fehlt, um der Krankheit weiterhin die Stirn zu bieten.
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