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TV-Kritik/Review: "Lisey's Story": Stephen-King-Adaption verliert sich in Klischees und Langatmigkeit
von Marcus Kirzynowski(03.06.2021)

Es heißt ja, Künstler sollten immer über das schreiben, was sie am besten kennen. Bestsellerautor Stephen King hält sich offenbar an diese Regel und macht deshalb immer mal wieder Schriftsteller zu Hauptfiguren seiner Romane. Wie schon in
So wird sie immer wieder nachts aus schrecklichen Albträumen gerissen oder verliert sich unterwegs in Tagträumen, in denen sie traumatisierende Erlebnisse noch einmal durchlebt, allerdings in immer neuen Variationen. Darunter der Tag, als ihr Ehemann Scott (Clive Owen,
In der Gegenwart hat Lisey zudem noch mit allerlei ganz handfesten Problemen zu kämpfen. Da ist zum einen ihre ältere Schwester Amanda (Joan Allen), die Patientin in einer psychiatrischen Klinik ist und sich in einem katatonischen Zustand befindet, wenn sie nicht gerade in fremden Zungen spricht. Zum anderen ist das Verhältnis zu ihrer jüngeren Schwester Darla (Jennifer Jason Leigh,

So weit, so Stephen King. Um es gleich vorwegzunehmen: Die achtteilige Miniserie verkörpert geradezu paradigmatisch, was im High-End-Sektor der US-amerikanischen Serienproduktion, also bei den sogenannten Qualitätsserien, zurzeit schief läuft. Zum Beispiel den Glauben der Produzenten und Auftraggeber, eine ausgefeilte Bildgestaltung (Darius Khondji,
Dabei waren die ja vor allem wegen ihrer Originalität, ihres so zuvor im Fernsehen noch nie gesehenen inhaltlichen Konzepts erfolgreich. In "Lisey's Story" findet sich hingegen kein einziger origineller Einfall, vielmehr hat man durchgehend das Gefühl, das alles schon in Hunderten anderer Serien oder Filme gesehen zu haben. Vielleicht auch kein Wunder, wenn man meint, ausgerechnet einen weiteren Stoff von Stephen King verfilmen zu müssen, der sich seit mehreren Jahrzehnten immer wieder selbst zitiert.

Dazu kommt ein bierernster Ansatz und ein unangenehmer "Kunstwille", also der bemüht wirkende Versuch, mit jedem Bild, jeder Szene etwas künstlerisch Wertvolles machen zu wollen. Es ist aber eben noch keine große Kunst, wenn gefühlt ein Drittel aller Szenen nachts in unbeleuchteten Räumen oder im Wald spielt und deshalb kaum zu erkennen ist, wer und was gerade zu sehen sein soll. Insbesondere heute, wo viele Zuschauer Serien auf Laptops, Tablets oder sogar Handys gucken, während sie im Zug, im Bus oder im Park sitzen, ergibt das noch weniger Sinn als zu den Zeiten von Rainer Werner Fassbinders
Und natürlich ist das Erzähltempo sehr getragen, um nicht zu sagen viel zu langsam. Das haben sich die Macher - neben King, der selbst für die Drehbuchadaption zuständig war, der chilenische Regisseur Pablo Larraín (als Produzent Oscarpreisträger für

King und Larraín zeigen hingegen immer nur das Erwartbare, das Klischeehafte: die geistig weggetretene Frau, die hellseherische Fähigkeiten zeigt, den toten Vogel als Boten der Lebensgefahr, die Welt hinter der Welt, die dann doch wieder aussieht wie ein Gemälde von Hieronymus Bosch mit blutdurchtränktem Sonnenuntergang überm Meer und Frauen in Brautkleidern, die massenhaft stumm starrend auf amphitheaterhaften Stufen sitzen. Ab und zu wird die träge Handlung von kurzen Splatter- oder Schockeffekten durchbrochen, die aber so 08/15 sind, dass sie wohl keinen Horrorfan mehr aufschrecken lassen dürften. Insgesamt wirkt das Ganze so, als käme es ungefähr zwanzig Jahre zu spät.
Das Einzige, was die Miniserie aus dem Mittelmaß hervorhebt, sind die unbestreitbaren Leistungen der DarstellerInnen. Julianne Moore und Clive Owen (die zusammen bereits 2006 für
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden Episoden der Miniserie.
Die Miniserie startet im deutschsprachigen Raum am 4. Juni mit zwei Folgen auf Apple TV+, die weiteren sechs Episoden folgen dann wöchentlich freitags.
Über den Autor
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Leserkommentare
Ursus schrieb am 07.08.2021, 18.27 Uhr:
Man sollte halt vielleicht auch das Buch lesen, damit man mitreden kann…..!Glitzergoldie schrieb am 06.06.2021, 11.26 Uhr:
Klasse Kritik. Ich hab nur eine Episode geschafft.Sentinel2003 schrieb am 03.06.2021, 22.36 Uhr:
@Ein Leser: das stimmt null!! Was wurden hier schon für Serrien kritisiert und ferade mal 2 oder 2,5 Sterne vergeben!Ein Leser schrieb am 03.06.2021, 21.57 Uhr:
Schöne Kritik. Ich bin allerdings der Meinung, dass Ihr euer Wertungsschema überdenken solltet. 3/5 Sternen ist rein rechnerisch über dem Durchschnitt und sollte damit auch nur für eine Serie vergeben werden, die oberhalb des Durchschnitts ist. Das lässt sich bei dieser Serie aber aus der Kritik nicht herauslesen. Ich habe das Gefühl, dass sich eure Bewertungen meist im Bereich von 3-4 Sternen bewegen. Hier könnt Ihr ruhig etwas mutiger sein.
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