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TV-Kritik/Review: "Tom Clancy's Jack Ryan": Terroristenhatz mit Rückenschmerzen

(30.08.2018)

Jack Ryan ist fraglos eine der populärsten Agentenfiguren in der amerikanischen Unterhaltungsliteratur der 1980er Jahre und definitiv die bekannteste Figur, die Bestseller-Autor Tom Clancy ersonnen hat. Hollywood ist es dennoch nie so richtig gelungen, aus den Büchern eine ähnlich ikonische Filmreihe zu machen. Die fünf Ryan-Einzelfilme, die zwischen 1990 und 2014 entstanden, waren für sich genommen durchaus erfolgreich, doch ein vergleichbares Profil wie die Reihen um James Bond, Jason Bourne oder Ethan Hunt konnte sie nie gewinnen. Was vielleicht vor allem an der Figur Jack Ryan selbst liegen mag, die in den Romanen mehr Platzhalter für die abenteuerlich-heroischen Fantasien der Leser war als ein literarisch unverwechselbar ausgestalteter Protagonist.
Kein Wunder also, dass die Jack Ryans im Kino kamen und gingen: Alec Baldwin spielte ihn im oscarprämierten
In der Titelrolle besetzt wurde wieder mal ein Neuer. Der 38-jährige John Krasinski wurde als linkischer Jim in
Das Spannendste an den ersten beiden Episoden ist denn auch das interne Duell zwischen Jack Ryan, der Greer von einem neuen Verdacht überzeugen will, und Greer, der als Mentor wider Willen Ryan zunächst keinen Glauben schenkt. Krasinkis und Pierces gemeinsame Szenen sind frühe Highlights der Serie. Ryan stolpert über merkwürdige Finanztransaktionen und kommt einem Islamisten namens Suleiman (charismatisch gespielt von Ali Suliman) auf die Spur, den er für den "nächsten Osama Bin Laden" hält, also für einen Terrorfürsten, der ein fatales Attentat auf die USA planen könnte. Als Greer von anderer Seite Indizien erhält, dass Ryan Recht haben könnte, steckt er den Untergebenen kurzerhand in ein Flugzeug in den Jemen, um mit ihm dort in einem geheimen US-Armeekomplex Verdächtige zu verhören/foltern. Ryan, der Schreibtischtäter, der ständig betont, er sei Analyst und schreibe "bloß Berichte", muss plötzlich mitten rein ins Gefecht: Für die Glaubwürdigkeit der Fallhöhe, die in diesem Moduswechsel liegt, erweist sich die Besetzung mit dem ebenso intelligenten wie athletischen John Krasinski als Glücksfall. Dessen (an Martin Freeman erinnernde) lausbübische Verschmitztheit, seine in "The Office" erprobten verwirrten Blicke und die dezent-ironischen Intonationen passen tatsächlich perfekt zu dieser Rolle.
Episode für Episode kommen Ryan und die T-Fad dem gesuchten Suleiman weiter auf die Schliche. Dazwischen knallt es gehörig. Bei der Befreiung des Terroristen aus dem jemenitischen Camp durch Suleimans Bruder Ali (Haaz Sleiman,
Natürlich gibt es auch hier wieder die für US-Agentenstories, die im Mittleren Osten spielen, die bekannten Stereotypen um glutäugige, "Jalla! Jalla!" brüllende und mit Kalaschnikows auf Jeeps sitzenden Islamisten. Parallel aber wird überraschend ausgedehnt und detailliert die Geschichte Suleimans erzählt, der (wie die stark inszenierte Rahmenhandlung der Pilotepisode zeigt) als Kind durch einen Luftangriff im Libanonkrieg verletzt und traumatisiert wurde. In der Jetztzeit ist es dann vor allem seine Frau Hanin (stark: Dina Shihabi), der die geheimen Terrortaten ihres Mannes zusehends unheimlicher werden, und die daher plant, mit ihren Kindern die Flucht zu ergreifen. Sie ist die mutige Frau in einer Welt versehrter Männer: Suleiman und sein Bruder sind von Brandwunden verunziert, Jack Ryan leidet seit seinem Afghanistan-Einsatz an chronischen Rückenschmerzen, Greer hadert mit seinem Glauben und CIA-Abteilungsleiter Singer (
Vieles bleibt eingangs indes noch sehr unterbelichtet, etwa die sich anbahnende Romanze Ryans zur Ärztin Cathy (Abbie Cornish,
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Episoden der Serie "Tom Clancy's Jack Ryan".
Gian-Philip Andreas
© Alle Bilder: Paramount Studios/Prime Video
Die achtteilige erste Staffel von "Tom Clancy's Jack Ryan" wird auf dem Streaming-Service Prime Video am Freitag, den 31. August 2018 in englischer und deutscher Sprache veröffentlicht. Eine zweite Staffel ist bereits in Produktion.
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