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Der Super-Hit und die "Operation Kitsch"

Speerspitze der Kritik: Der "Spiegel" und die "Operation Kitsch"
Speerspitze der Kritik: Der "Spiegel" und die "Operation Kitsch"

Kein Herz für die  "Schwarzwaldklinik" hatten zunächst die Kritiker. Ein Rückfall in das Heile-Welt-Getue der 50er Jahre sei die Serie, oberflächlich, seicht und inhaltlich unbedeutend. Für die Junge Union war sie eine "wüste Schmalzorgie" und sogar der "Spiegel" titelte "Operation Kitsch". All dies konnte nichts daran ändern, dass die ZDF-Serie einschlug wie eine Bombe. Einschaltquoten bis zu 28 Millionen, 60 Prozent Marktanteil und eine Regenbogenpresse die wie nach einem Urknall plötzlich nur noch ein Thema hatte: die Brinkmanns! Plötzlich hatten Larry Hagman und Linda Evans deutsche Konkurrenz auf den Titelseiten der "Freizeit Revue" oder der "Neuen Post" bekommen.

Tatsächlich ist die "Schwarzwaldklinik" das deutsche Äquivalent zu  "Dallas" und  "Denver": ein Super-Hit der 80er Jahre mit großen, übergreifenden und spannenden Storylines, herausragenden Hauptfiguren und Darstellern, die Fernsehgeschichte schrieben und eine Beliebtheit beim Publikum erreichten, die praktisch alles andere, was es bis dahin gegeben hatte, übertraf. Und genau wie bei jenen Super-Soaps aus den USA erinnert man sich bei der "Schwarzwaldklinik" zuerst an ein Traumpaar im Zentrum, an unverschleierte, pure Romantik und natürlich an grelle Klamotten, die teilweise, Schock lass nach, heute den Spaziergängern in deutschen Großstädten wieder entgegen kommen - zumeist getragen von Jungs und Mädels, die sich an die damalige, knallbunte Modeexplosion aus Altersgründen kaum erinnern können.

Zensur oder Jugendschutz? Die Episode "Steinschlag"
Zensur oder Jugendschutz? Die Episode "Steinschlag"

Dabei wird aber übersehen, dass die "Schwarzwaldklinik" noch weitaus mehr zu bieten hatte. Sie war ein deutscher Vorreiter für episodenübergreifendes, spannendes Erzählen, das die Zuschauer fesselte und Woche für Woche einschalten ließ. Herbert Lichtenfeld riskierte es, selbst das Glück des Traumpaars Klaus und Christa anzutasten und Untreue, Fernbeziehung und Misstrauen einzuarbeiten. Daneben behandelte die Serien hin und wieder skandalträchtige und gesellschaftsrelevante Themen und wurde dafür ebenso kritisiert wie für den vermeintlichen Kitsch. Sterbehilfe, häusliche Gewalt, Kunstfehler, Waldsterben, Vergewaltigung, Kindesmisshandlung und all das bereits um 19.30 Uhr, also auf einem Familiensendeplatz? Nach einer Vergewaltigungsszene in der Episode "Gewalt im Spiel", die zu zahlreichen Zuschauerprotesten geführt hatte, zog das ZDF vorsorglich die Notbremse und strahlte die Folge "Steinschlag", in der es um Kindesmisshandlung gehen sollte gar nicht erst aus. Jahre später kamen deutsche Fans endlich in den Genuss jener vollkommen gelungen Episode, die in der DVD-Veröffentlichung aber ebenso gekürzt ist, wie die erste Skandalfolge. Nie gekürzt wurden dagegen spektakuläre Stuntsequenzen, die oft einer Einlieferung in die Klinik Glottertal vorausgingen. Was heute Woche für Woche in  "Alarm für Cobra 11" zelebriert wird fand im Kleinen seinen Anfang in der "Schwarzwaldklinik". Um den optischen Glanz der Serie noch zu steigern filmte man außerdem nicht nur im Schwarzwald, sondern für spektakuläre Storylines auch in Amerika, in Afrika und in der Karibik.


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