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Das Fernsehjahr 2015 im Rückblick - Teil 2

Das internationale TV-Geschehen des Jahres - von Bernd Krannich
(26.12.2015)

Der Überhit 2015 in den USA: "Empire"
Der Überhit 2015 in den USA: "Empire"FOX

Die Sparten im Einzelnen
Broadcast Networks
Am Ende des Jahres kann resümiert werden: Für die großen amerikanischen Broadcast-Networks ABC, CBS, FOX, NBC und The CW geht ein weiteres schwaches Jahr zu Ende. Die Season 2014/15 brachte mit dem Überflieger  "Empire" zur Midseaon sowie  "How to Get Away with Murder" und  "Black-ish" drei neue Erfolgsserien, die bei den Sendern einen Run auf die bisher vernachlässigte afro-amerikanische Zuschauerschaft auslösten. Das sorgte für einen Trend, der im Frühjahr die Serienproduktion für die Season 2015/16 prägen sollte. Bislang blieben aber ähnliche Erfolge aus.

Insgesamt war die aktuelle Season eher schwach. Insbesondere die Ableger großer Franchises enttäuschten:  "Supergirl" und  "The Muppets" starteten mit großem Hype und Zuschauerinteresse, bringen derzeit aber nur noch mäßige Quoten und müssen ernsthaft um eine zweite Staffel bangen.  "Minority Report" folgte anderen SciFi-Serien bei FOX und legte einen kompletten Fehlstart hin - und ist bereits wieder Geschichte.

Daneben entwickelt es sich langsam zu einem Trend, dass die großen Sender sich Ausnahmeserien zulegen. Lange Jahre konnte CBS mit  "Good Wife" bei Preisverleihungen punkten. Derzeit leistet sich ABC trotz überschaubarer Einschaltquoten eine zweite Staffel von  "American Crime" und kann die Serie ins Rennen um Preise schicken.

Kabelsender
An der Oberfläche blieb bei den Kabelsendern im letzten Jahr vieles gleich, doch darunter hat eine eine tektonische Verschiebung begonnen.

Weiterhin etwa ist USA Network der insgesamt erfolgreichste amerikanische Kabelsender. Trotzdem hat man dort begonnen, das Programm umzubauen. Statt der bisher prägenden unterhaltsamen "Gaunerserien" wie  "Psych",  "Burn Notice" und die aktuell noch laufenden  "Suits" und  "Royal Pains" setzt man auf dunklere, komplexe Themen wie  "Mr. Robot" und das kommende  "Colony". Gleiches gilt für TNT als Nummer zwei im fiktionalen Kabelgeschäft, wo die Procedurals ebenfalls durch komplexer erzählte Serien ersetzt werden sollen - wenn auch bisher mit noch nicht ganz so gutem Erfolg, wie die schnell wieder eingestellten Serien  "Legends" und  "Public Morals" zeigen.

Das lange Jahre mit seinen anspruchsvollen Serien gut fahrende FX(X) musste in diesem Jahr mit Kurt Sutters neuem  "The Bastard Executioner" und  "The Comedians" mit Altmeister Billy Crystal und Indie-Liebling Josh Gad zwei Schlappen hinnehmen.

AMC besann sich auf die langweiligen aber erfolgversprechenden Mechanismen der Fernsehindustrie und hatte damit kommerziellen Erfolg: Die Spin-Offs  "Better Call Saul" (zu  "Breaking Bad") und  "Fear The Walking Dead" (zu  "The Walking Dead") machten Quote. Nur "Better Call Saul" konnte auch die Kritiker überzeugen.

Im Pay-TV herrschte ein eher ruhiges Jahr. Wie NBC mit  "Aquarius" bot auch Starz bei ausgewählten Serien gleich alle Folgen einer Staffel zum Start ( "Flesh and Bone", finale Staffel von  "Da Vinci's Demons") und ahmte damit die VoD-Dienste nach. HBO leistet sich mit der zweiten Staffel von  "True Detective" einen formidablen Fehlschlag.

Die Sender von A&E Networks zeigten sich in diesem Jahr sehr uneinheitlich. Lifetime konnte mit  "UnReal" einen Achtungserfolg landen, der in den Augen vieler Kritiker mit "Mr. Robot" um den Titel der besten Sommerserie streitet. Der Blick hinter die Kulissen der Produktion einer Reality-Serie lieferte den Hintergrund für hervorragendes Writing und Darstellerleistungen von Shiri Appleby und Constance Zimmer. Daneben flog A&E mit seinem Remake von  "The Returned" sowie dem vor der Absetzung geretteten  "Unforgettable" in den Quoten auf die Nase. Vielleicht sollte man sich auf den eigenen Claim besinnen: "Be Original"...

Video-on-Demand
Netflix setzt seinen Siegeszug unbeirrt fort. Der Anbieter startete in zahlreichen weiteren Ländern und konnte daneben mit mehreren neuen Serien punkten. Anfang des Jahres befriedigte  "Marvel's Daredevil" die Fanboys, Ende des Jahres konnte  "Marvel's Jessica Jones" mit außergewöhnlichem Themen, Writing und einer starken Krysten Ritter aus einer obskuren "Superheldin" eine überraschend starke Serie eben nicht nur für Comic-Fans herausholen.  "Narcos" und die erste in spanischer Sprache produzierte Netflix-Serie ( "Club de Cuervos") erweiterten das Portfolio um Angebote jenseits des amerikanisch-mitteleuropäischen Fokus und zementieren den Anspruch, ein Global Player zu sein.  "Sense8" verband Handlungsstränge aus zahlreichen Märkten, in denen Netflix aktiv ist. Mit  "Marseille" ist die erste Serie in französischer Sprache bestellt, auch portugiesisch wird produziert.

Amazon hat weiterhin damit zu kämpfen, dass man den Start in Sachen Eigenproduktionen verpasst hat und nun in Sachen Masse und Renomee hinter Netflix herhinkt. Mit  "The Man in the High Castle" gelang Ende des Jahres der Durchbruch auch im Drama-Bereich, nachdem im letzten Jahr die Comedy  "Transparent" der erste Achtungserfolg wurde.

Ebenfalls unter dem späten Start in Sachen Eigenproduktionen leidet weiterhin Hulu. Hier konnte vor allem der britische Einkauf  "Catastrophe" punkten. Doch schon die sehr gute Eigenproduktion  "Casual" fällt in den Bereich der exzellenten Serien, die mangels Zuschauerschaft kaum Presse und Aufmerksamkeit erhalten. Die Liste der "Best Shows that you're not watching" anzuführen ist eine traurige "Leistung".

Yahoo hatte mit dem Erwerb von  "Community" Anlauf auf die Zuschauer genommen. Allerdings hatte man irgendwie vergessen, damit auch Geld zu machen. So wurden die Bemühungen um Eigenproduktionen von Serien auf Fernsehniveau zunächst wieder eingestellt.

Gewinner und Verlierer
Gewinner im Jahr 2015 waren sicherlich die Zuschauer. Denn nie zuvor wurden sie mit so vielen hochwertigen Serien umworben. Daneben steht sicherlich Netflix auf der Gewinnerseite, weil derzeit viele Entwicklungen in der Branche dem VoD-Primus zum Vorteil gereichen.

Deutlichster Verlierer ist Yahoo, das seine späten Bestrebungen zum Einstieg in das VoD-Geschäft als 42-Millionen-US-Dollar-Verlust abschreiben musste.

Unter den großen Senderketten der USA war es ein schlechtes Jahr für Viacom und A&E Networks. Beide mussten in diesem Jahr eher Rückschläge verkraften: Verlorene Marktanteile bei Viacom (MTV, VH-1, TV Land), Serienfehlschläge bei A&E Networks ("The Returned",  "The Lizzie Borden Chronicles", "Unforgettable").

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