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Das Ende einer Ära ...

FOX

In der stetem Wandel unterworfenen Fernsehwelt hat das Jahr 2017 für einige Formate die Weiche Richtung Serienende gestellt -  "Game of Thrones" (hust hust) - und bei zahlreichen Serien das Ende gebracht.

Im auslaufenden Jahr liefen unter anderem die letzten Episoden von den auf ihre eigene Art herausragenden und für wichtige Entwicklungen in der Industrie stehenden Serien  "Bates Motel",  "Black Sails",  "Bones - Die Knochenjägerin",  "The Carmichael Show",  "Episodes",  "Girls",  "Grimm",  "Halt and Catch Fire",  "Kingdom",  "The Leftovers",  "Longmire",  "Orphan Black",  "Pretty Little Liars",  "Reign",  "The Strain",  "Switched at Birth",  "Teen Wolf",  "Vampire Diaries" und  "Workaholics".

Sie alle haben eine Produktionsgeschichte, die der Fernsehindustrie neue Kapitel hinzugefügt hat.

... aber eigentlich geht es weiter, wie gehabt

NBC

Trends vorheriger Jahre - oder Dekaden -, die im Jahr 2017 fortgesetzt wurden, umfassen:

- Serienwiederbelebungen: Statt Reboots werden immer mehr Serien nach einem Zeitsprung wiederbelebt. Zu  "Dallas",  "Akte X" und den Spin-Offs (formal gesehen)  "Fuller House" und  "Gilmore Girls: Ein neues Jahr" gesellten sich  "Will & Grace" und  "Roseanne", aktuell ist ein Reboot von  "Verrückt nach Dir" auf dem Tisch.

- Franchisitis: Waren es früher vor allem Erfolgsserien wie  "Law & Order",  "CSI" oder  "J.A.G."/ "Navy CIS", die Ableger nach sich zogen, dominieren dieser Tage die Franchises: ABC und Marvel habe bei Netflix im ablaufenden Jahr gleich drei neue Serien gestartet ("Iron Fist", "The Defenders", "The Punisher") und haben mit  "Marvel's Inhumans",  "Marvel's Runaways",  "Marvel's Cloak and Dagger" sowie dem aktuell senderlosen  "Marvel's New Warriors" vier weitere bei anderen Sendern am Start. Dazu kommen  "Legion" und  "The Gifted" aus dem Rechtebereich von Marvel und Fox. Auch  "Stargate" meldet sich mit einer neuen Mini-Serie zurück, die die eigene On-Demand-Plattform befeuern soll.

- Miniserien-Anthologien: Im On-Demand-Zeitalter, in dem viele Zuschauer neue Serien erst anfangen wollen, wenn klar ist, dass die Geschichte abgeschlossen ist, ist der Anthologie-Ansatz der neue Hit. Der erlaubt den Zuschauern kurze und abgeschlossene Seirenformate zu schauen. Und den Sendern ermöglicht er, Franchises aufzubauen, die beim Zuschauer als Marke Wiedererkennungswert haben. Zudem erlaubt diese Herangehensweise im Zeitalter der Überflutung mit neuer Serienware dem Zuschauer, eine Staffel, die nicht gefällt, einfach abzubrechen, ohne dass der Zuschauer damit für die ganze Serie verloren wäre - was Serien wie  "Heroes" oder  "Lost" zum Nachteil wurde. Nach den Vorreitern  "American Horror Story" und  "Fargo" (und dem eher langsamen  "True Detective") haben nun immer mehr kleinere Sender den Kniff für sich entdeckt oder ausgebaut: FX mit  "American Crime Story" und  "Feud", USA Network mit  "The Sinner" und dem kommenden  "Unsolved", Discovery mit  "Manhunt" und National Geographic mit  "Genius". Noch ist nicht überall sicher, dass es auch zweite Staffeln geben wird, aber der Trend hat sich durchgesetzt.

Fazit: 2017 - ein Jahr des Übergangs
In vielen Belangen befindet sich die Fernsehindustrie in einer Zeit des Übergangs. In der vor allem durch die Streaming-Portale gewachsenen Konkurrenzsituation auf dem Fernsehmarkt um die Aufmerksamkeit und Zeit der Zuschauer wurde oftmals viel Geld investiert, um mit Eigenproduktionen ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Allerdings entwickelte sich das sehr schnell zu einem Wettrennen, bei dem es zur Überflutung des Marktes kam und die Sender trotz der gewaltigen Investitionen keine besondere Aufmerksamkeit mehr finden konnten - Peak TV.

Ein Gesundschrumpfen scheint in der näheren Zukunft unvermeidlich, zumal immer neue Anbieter mit eigenen Streaming-Angeboten immer mehr nostalgische Highlights aus den Archiven holen, und dem Zuschauer ein noch größeres Angebot bescheren. Im Jahr 2017 wurde die Zahl der "Opfer" dieses Verdrängungswettkampfes bereits höher: WGN America änderte seine Strategie und stieg aus dem Markt aus; A&E verabschiedete sich ebenfalls von fiktionalen Eigenproduktionen; der Sender Pivot machte dicht; Viacom beschloss eine gewaltige Reorganisation; und der Verkauf großer Teile von 21st Century Fox könnte das erste große Opfer bedeuten, wenn der Sender FOX sich danach womöglich aus dem Konzert der Großen zurückzieht und sich auf Reality konzentriert, da der Sender dann keine Schwesterstudios für eine fiktionale Serienproduktion hat.

Daneben sucht die Fernsehindustrie in verschiedenen Arenen nach einer neuen Identität. Zum einen forscht man nach neuen Geschäftsmodellen, die die Produktion von Serien zusätzlich zu den nachlassenden Werbeeinnahmen weiterhin finanzieren. Daneben kämpft man weiter mit den Altlasten: Nachdem in den vergangenen Jahren in Sachen sträflicher Umgang mit Minderheiten allmähliche Fortschritte gemacht wurden, geht es nun darum, die skandalöse Behandlung von Frauen in der Industrie aufzuarbeiten.

 

Über den Autor

Bernd Krannich ist Jahrgang 1974 und erhielt die Liebe zu Fernsehserien quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater war Fan früher Actionserien und technikbegeistert, Bernd verfiel den Serien spätestens mit Akte X, Das nächste Jahrhundert und Buffy. Mittlerweile verfolgt er das ganzes Serienspektrum von "The Americans" über "Arrow" bis "The Big Bang Theory". Seit 2007 schreibt Bernd beruflich über vornehmlich amerikanische Fernsehserien, seit 2014 in der Newsredaktion von TV Wunschliste.

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