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VIVA Forever - ein Sender, der mehr als nur Musikfernsehen war

von Glenn Riedmeier
(30.12.2018/ursprünglich erschienen am 22.12.2018)
Ausführlicher Rückblick auf die Geschichte von VIVA
VIVA Forever - ein Sender, der mehr als nur Musikfernsehen war

Am 31. Dezember 2018 verabschiedet sich mit dem Ende von VIVA nicht nur ein Musiksender vom Bildschirm - es ist nach mehr als 25 Jahren gleichzeitig das endgültige Ende einer bestimmten Form, Fernsehen zu machen. Wer mit dem Sender in seiner Jugend aufgewachsen ist, verbindet mit ihm weit mehr als nur die Musik der damaligen Zeit. TV Wunschliste-Redakteur Glenn Riedmeier blickt in diesem Special zurück auf die außergewöhnliche Geschichte des Senders.

Start in ein neues Zeitalter - VJs als Identifikationsfiguren

Vor der Ära der Musiksender kannten deutsche TV-Zuschauer Musikshows wie  "Die ZDF-Hitparade",  "disco" oder  "Formel Eins". Als MTV Europe nach Deutschland kam, gab es zum ersten Mal die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag Musik zu sehen. Doch am 1. Dezember 1993 fiel der Startschuss für VIVA, den zweiten deutschen Musiksender nach musicbox, der einen klaren Gegenentwurf zum auf englischsprachige Künstler fokussierten MTV darstellen sollte. Zunächst in Köln-Ossendorf und später im Kölner MediaPark wollte man vor allem nationalen Interpreten eine Bühne bieten. Das erste gespielte Musikvideo war deshalb auch der Song "Zu geil für diese Welt" von den Fantastischen Vier.

Legendär sind die ersten Bewegtbilder, als Heike Makatsch, Nilz Bokelberg, Mola Adebisi, Aleksandra Bechtel, Matthias Opdenhövel und Phil Daub auf dem Dachboden des Studiokomplexes das erste Mal die jungen Zuschauer begrüßten. Endlich bekamen Teenies ein Sprachrohr und Heike Makatsch versprach: "Ab heute bleiben wir für immer zusammen." Die lockere, unperfekte, aber genau deshalb für Jugendliche so ansprechende Art zu moderieren sollte zum Markenzeichen des Senders werden. Jahrzehnte bevor jemand den Begriff YouTuber kannte, stellten VJs (Video-Jockeys) Identifikationsfiguren für die jungen Zuschauer dar. Sie waren wie gute Freunde, die man täglich bei sich auf der Mattscheibe begrüßte, und zudem Idole - denn die VJs waren ganz nah dran den Stars, über die man sonst nur in der BRAVO lesen konnte.

VIVA als Talentschmiede

Die Liste der TV-Persönlichkeiten, die bei VIVA ihre ersten Gehversuche machten, ist lang und beeindruckend. Allen voran natürlich Entertainer und Mastermind Stefan Raab, aber auch der heutige  "Sportschau"-Moderator Matthias Opdenhövel und die renommierte Schauspielerin Heike Makatsch ( "Margarete Steiff",  "Hilde") fingen bei dem Musiksender an. Aleksandra Bechtel ( "Big Brother"), Minh-Khai Phan-Thi ( "Hugo",  "Nachtschicht"), Nadine Krüger ( "Volle Kanne - Service täglich"), Tobi Schlegl ( "extra-3"), Nova Meierhenrich ( "Prominent!"), Phil Daub (heute die "Big Brother"-Stimme), Daisy Dee ( "Club Rotation") und Podcaster Nils Bokelberg zählten ebenfalls zur ersten VIVA-Generation.

Am längsten blieb Urgestein Mola Adebisi an Bord, nämlich von 1993 bis 2004. Um die Jahrtausendwende kamen einige neue Gesichter hinzu, die ebenfalls zum illustren Kreis derer gehören, die bei VIVA ihre Karrieren starten konnten. So war Comedian Oliver Pocher von 1999 bis 2005 bei VIVA tätig und Buchautorin Charlotte Roche ( "Feuchtgebiete") baute sich im VIVA Zwei-Format "Fast Forward" eine Fangemeinde auf. Sehr prägend für VIVA war auch die Schauspielerin und Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes, die von 2003 bis 2015 zahlreiche Formate präsentiert hat. Und die sympathische Quasselstrippe Gülcan Kamps erlangte derart große Popularität, dass sie auf ProSieben sogar ihre eigene Doku-Soap samt live übertragener  "Traumhochzeit" erhielt.

Jessica Schwarz ( "Romy"), Sarah Kuttner ( "Bambule"), Enie van de Meiklokjes ( "Das große Backen"), Janin Ullmann ( "Das Ding des Jahres"), Johanna Klum ( "Got to Dance"), Milka Loff Fernandes ( "Naked Attraction"), Nela Lee ( "taff") sowie TV-Rüpel Niels Ruf ( "Kamikaze") sind ebenfalls zur zweiten VIVA-Generation zu zählen. Klaas Heufer-Umlauf ( "Late Night Berlin"), Palina Rojinski ( "Willkommen bei den Hartmanns") und Jan Köppen ( "Ninja Warrior Germany") gehören zur letzten Riege an Moderatoren, die VIVA als Sprungbrett nutzen konnten, bevor der Sender endgültig an Relevanz verlor. Dennoch führte VIVA im Jahr 2017 noch ein neues Moderatorencasting namens "VIVA sucht dich" durch. Hanna Scholz setzte sich als Siegerin gegen rund 300 Bewerber durch und wurde somit zur letzten offiziellen VJane des Senders. Zum Vergleich: Bei den VIVA-Castings der 90er und 00er Jahre bewarben sich noch mehrere Tausend Menschen, denn damals war VJ noch ein echter Traumjob.


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Leserkommentare

  • Thomaszek schrieb am 31.01.2019, 14.43 Uhr:
    VIVA war von 1993-2002 ein supersender doch ab 2003 änderten sie ihr Konzept 

    solche trends kann man leider nicht aufhalten oder das beklagen. Das ist halt einfach so 
  • Bianco schrieb am 21.01.2019, 18.12 Uhr:
    MTV konnte ich früher nur in Multimedia-Geschäften sehen (wir hatten lange Zeiten keinen Empfang für diesen Sender). Mit dem Kabelanschluß lief später neben MTV auch VIVA. Beide Sender habe ich jedoch nicht oft gesehen. Ende der 1990er und Anfang der 2000er habe ich mir allerdings häufig die Musik-Videos angesehen, überwiegend lag mein Interesse an den "Charts". Einige Jahre hatten wir Empfang von weiteren Musik-Sendern (DELUXE MUSIC, Gute Laune TV, Classica u. a.). Leider sind inzwischen von Unitymedia alle (oder einige?) nicht mehr zu empfangen, doch durch youtube und andere Video-Kanäle kommt man heutzutage in den "Genuss" von - auch älteren - Videos. @ A.J.: Diesen Auftritt von Hape Kerkeling kannte ich bis heute nicht - danke für das Video! VIVA war ein cooler und witziger Sender! Mit VIVA2 verbinde ich nur später den Comedy-Sender, habe dort nie geschaut, weiß daher nicht, was dort an Musik, Interviews und Sonstigem gezeigt wurde.
  • Stefan_G schrieb am 02.01.2019, 22.37 Uhr:
    War für mioch eh ein Kindersender gewesen (so ähnlich wie im Audio-Bereich "NJoy"-Radio. Also kategorischer Schrott!!). Endlich ist dieser Sender weg...
    "MTV" war bins ins Jahr 2000 noch die bessere Alternative gewesen!!!
  • A.J. schrieb via tvforen.de am 31.12.2018, 10.56 Uhr:
    Ein Highlight war für mich als Hape Kerkeling als R.I.P.Uli bei Interaktiv war und Milka verarscht hatte. Milka ist aber echt zu süss, ein bißchen tat sie mir ja leid.

    https://www.youtube.com/watch?v=BWYHfjMIY8w
  • Don (1977) schrieb via tvforen.de am 03.01.2019, 23.51 Uhr:
    Hihi, das mit Milka und RIPuli hab ich damals live im Fernsehen miterlebt.
  • Tom_Cat schrieb am 30.12.2018, 23.54 Uhr:
    VIVA war für mich immer das billige MTV. Ab 2004 wurde auch MTV richtig mies.
    Ich gönnte mir um 2000 lieber VIVA 2 und war eher traurig als man diesen Sender den Stecker zog.
  • Britt2509 schrieb am 30.12.2018, 18.42 Uhr:
    Ein richtig guter Artikel über Viva Forever!
    Ich weiss noch, wie ich jeden Tag auf den Beginn von Viva gewartet habe. Es gab eine Uhr die herunter zählte! Ich hatte an manchen Tagen nur Viva an! Coole Musik, tolle Videos und zig Sendungen fernab von RTL und Co.
    Ich finde es schade, dass bei Viva die Lichter ausgehen!
  • pumpkins schrieb am 30.12.2018, 14.11 Uhr:
    Das beste was ich jemals bei VIVA gesehen habe war das mit Hape Kerkeling als R.I.P. Uli...
  • DerLanghaarige schrieb am 30.12.2018, 12.32 Uhr:
    Toller Artikel. Die Jugend von Heute (Ach, ist das schön, endlich alt genug zu sein um das sagen zu dürfen.) hat keine Ahnung, wie wichtig Musikvideos und vor allem Viva für einen Jugendlichen in den 90ern und frühen 00ern waren.
    Natürlich ist es mit rationalen Erwachsenenaugen etwas lächerlich, so ein Trara um das Ende eines Fernsehsenders, zudem auch noch eines ultra-kommerziellen Jugendsenders, zu machen, aber wer es nicht versteht, war einfach nicht dabei.
  • Blue7 schrieb am 30.12.2018, 12.28 Uhr:
    Richtig guter Artikel. Danke!