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Erinnerungen an herausragende Fernsehschaffende zum Jahresende
ARD Degeto/Sandra Hoever/WDR/Herby Sachs/CBS Paramount/tbc
TV-Stars, von denen wir 2022 Abschied nehmen mussten/ARD Degeto/Sandra Hoever/WDR/Herby Sachs/CBS Paramount/tbc

Auch das Jahr 2022 brachte wieder das Abschiednehmen von Menschen mit sich, die sich einen Platz in unseren Herzen erobert hatten. Kaum je kannten wir sie persönlich und doch waren sie manchmal ständig um uns, so wie ein Familienmitglied. Sie prägten das Medium Fernsehen über Jahrzehnte, sowohl in Deutschland als auch international. Manche von ihnen führten uns durch weltpolitische Krisen, andere brachten uns mit ihrem provokanten Spiel zum Nachdenken oder so sehr zum Lachen, dass wir immer wieder gerne mit ihnen auf die Reise gingen - egal ob zu fernen Galaxien oder nach Köln-Buchheim. Mit der folgenden Bilderstrecke möchten wir an einige von ihnen erinnern.

Abschiede 2022

Bob Saget (* 17. Mai 1956 † 9. Januar 2022)Netflix

Als Witwer und dreifacher Vater Danny Tanner spielte er sich in die Herzen einer ganzen Generation von Sitcom-Fans. Bob Saget schrieb mit  "Full House" Fernsehgeschichte, genau wie als Erzählerstimme des älteren Ted in  "How I Met Your Mother". Darüber hinaus präsentierte der Schauspieler und Comedian jahrelang die erfolgreiche Show  "America's Funniest Home Videos", in der witzige Privataufnahmen gezeigt wurden.

Bob Saget wurde am 9. Januar 2022 leblos in einem Hotelzimmer in Orlando aufgefunden. Saget befand sich wegen einer Stand-up-Tour im Bundesstaat Florida und hatte zuvor noch einen Auftritt gehabt. Wie die Autopsie ergab, starb Saget an den Folgen einer Kopfverletzung nach einem Sturz.

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Ekkehardt Belle (* 18. Mai 1954 † 31. Januar 2022) Media-Paten/YouTube-Screenshot

Ende Januar 2022 verlor die deutsche Synchronbranche eine ihrer größten Stimmen. Über 1.000 Rollen sprach Ekkehardt Belle, darunter Lorenzo Lamas in  "Renegade - Gnadenlose Jagd", König Robert Baratheon (Mark Addy) in  "Game of Thrones" und als Dauer-Sprecher auch Steven Seagal.

Bereits mit 15 Jahren sammelte Ekkehardt Belle erste Erfahrungen als Synchronsprecher im Umfeld der Bavaria Studios in München. Erste Auftritte als Schauspieler folgten, unter anderem in den typischen deutschen Erotik-Klamotten à la  "Schulmädchen-Report. 5. Teil: Was Eltern wirklich wissen sollten" oder Rollen in nachgestellten Szenen bei  "Aktenzeichen XY...ungelöst". Herausragend in seiner Karriere sollten schließlich die Titelrollen in den Serien  "Die Abenteuer des David Balfour" und  "Merlin" werden, die beide in die späten 1970er fielen. Ekkehardt Belle verstab im Alter von 67 Jahren an den Spätfolgen einer Operation.

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Claus Seibel (* 16. September 1936 † 1. März 2022) ZDF

Er galt als "Grandseigneur" der Nachrichten und moderierte 34 Jahre lang die traditionelle  "heute"-Sendung im ZDF. Claus Seibel wurde so zum dienstältesten Nachrichten-Präsentator im deutschen Fernsehen. Mehrere Generationen von Zuschauern sind mit seiner markanten Stimme und seinem unverwechselbaren Gesicht aufgewachsen.

1971 wechselte Seibel vom Hörfunk des Hessischen Rundfunks zum ZDF und war dort zunächst als Nachrichtenredakteur, Chef vom Dienst der Hörfunknachrichten und als Sendeleiter tätig. Am 1. Juli 1971 moderierte er dann zum ersten Mal die "heute"-Nachrichten im ZDF, 1973 folgte die 19-Uhr-Hauptausgabe. Bis 1998 war er als Redakteur festangestellt, danach weiter als freier Mitarbeiter für das Zweite tätig. Nach der letzten 19-Uhr-Ausgabe 2003 präsentierte er am 3. April 2005 seine allerletzte "heute"-Sendung.

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Uwe Bohm (* 24. Januar 1962 † 8. April 2022) NDR/Georges Pauly

Zahlreiche Fans des ARD-Hits  "Die Kanzlei" kennen ihn als Gerd Matuschek. Uwe Bohm spielte die Rolle bereits in der Vorgänger-Serie  "Der Dicke", wo Gerd über einen One-Night-Stand mit Anwältin Isabel von Brede (Sabine Postel) zusammenfand. Später sind sie allerdings nur noch befreundet. Als er später wegen Mordverdachts festgenommen wird, findet er in Isabel auch fachlichen Beistand.

Unter seinem Geburtsnamen Uwe Enkelmann wurde der Schauspieler bereits Ende der 1970er Jahre mit Rollen in Filmen wie  "Nordsee ist Mordsee" und  "Moritz, lieber Moritz" bekannt. Inszeniert wurden die von Regisseur Hark Bohm, der Uwe schließlich adoptierte. Seine erste feste Serienrolle hatte Uwe Bohm dann allerdings erst 1997. In der Sat.1-Serie  "Die Drei" spielte er Peter Lombardi, der die ehemalige Richterin Charlotte Burg (Hannelore Hoger) in ihrer neuen Detektei unterstützte. Eine weitere feste Rolle folgte in dem ARD-Format  "Drei mit Herz" um drei Freundinnen, die sich in allen Lebenslagen zur Seite standen. Uwe Bohm wurde nur 60 Jahre alt.

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Michael Degen (* 31. Januar 1928 † 9. April 2022) ARD Degeto/BR/Nicolas Maack

Mit 94 Jahren verstarb im April 2022 Michael Degen. Jahrzehntelang war der Schauspieler und Autor von Bildschirm, Leinwand und Bühne nicht wegzudenken. Degen ist einem Millionenpublikum nicht zuletzt dank der  "Donna Leon"-Krimis im Ersten bestens bekannt. 1979 erreichte er erstmals als Bendix Grünlich in der Verfilmung der  "Buddenbrooks" von Regisseur Franz Peter Wirth ein größeres Millionenpublikum. Fortan war er auch immer wieder in deutschen Kultserien wie  "Derrick",  "Das Traumschiff" und  "Diese Drombuschs" zu sehen.

Vor allem mit der Autobiografie "Nicht alle waren Mörder. Eine Kindheit in Berlin" erregte Michael Degen ab 1999 viel Aufsehen. In dem Buch erzählte er, wie er und seine Mutter in Berlin dank mutiger Freunde und Helfer untertauchen konnten, während sein Vater 1940 an den Folgen seiner Haft im Konzentrationslager Sachsenhausen gestorben war. 2006 wurde das Buch für die ARD verfilmt ( "Nicht alle waren Mörder").

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Rainer Basedow (* 20. Mai 1938 † 15. Mai 2022) IMAGO / APress

Zahlreiche ZDF-Zuschauer kennen Rainer Basedow vor allem als Kalle Schneidewind aus der Actionserie  "Küstenwache", den er in mehr als 125 Folgen verkörperte. Die Karriere des Schauspielers war aber deutlich facettenreicher. Der Durchbruch gelang ihm 1968 durch seine Rolle als Polizist in  "Zur Sache, Schätzchen" an der Seite von Uschi Glas. Mit Gert Fröbe arbeitete er in  "Der Räuber Hotzenplotz" zusammen, wo er 1974 einen anderen Polizisten, den Wachtmeister Dimpfelmoser, spielte.

Als Synchronsprecher lieh Basedow seine Stimme auch zahlreichen Zeichentrickfiguren, beispielsweise Warzenschwein Pumbaa in  "Der König der Löwen", aber auch bekannten internationalen Schauspielern wie Jerry Lewis, Ned Beatty oder John Belushi in  "Blues Brothers". Rainer Basedow war auch eine feste Größe in der deutschen Kabarettszene. 19 Tourneen absolvierte er zwischen 1976 bis 1995 als festes Mitglied der  "Münchner Lach- und Schießgesellschaft".


Tony Sirico (* 29. Juli 1942 † 8. Juli 2022) HBO/Screenshot

Als Mafioso Paulie "Walnuts" Gualtieri in der Hitserie  "Die Sopranos" wurde er weltweit berühmt. Sechs Staffeln lang verkörperte Tony Sirico den brutalen Verbrecher, der jedoch gegenüber Mafia-Boss Tony Soprano (James Gandolfini) loyal war. Ab den 1990er Jahren arbeitete er eng mit Star-Regisseur Woody Allen zusammen. Unter anderem war Sirico in Allens Filmen  "Bullets over Broadway",  "Geliebte Aphrodite",  "Café Society" und  "Wonder Wheel" zu sehen.

Seine Rolle in "Die Sopranos" kam nicht von ungefähr, denn vor seiner Schauspielkarriere war Sirico Berufsverbrecher, der der Mafia-Familie Colombo nahestand. Mehrfach wurde er wegen bewaffneten Raubüberfalls und Körperverletzung verhaftet. Wegen Drogenbesitzes und mehreren Überfällen auf Nachtclubs musste Sirico von 1967 bis 1968 und von 1971 bis 1972 Gefängnisstrafen absitzen. Die Theatergruppe im Knast weckte schließlich sein Interesse an der Schauspielerei.

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Joachim Jauer (* 26. Juli 1940 † 29. Juli 2022) ZDF/Svea Pietschmann

Sieben Jahre war er im ZDF das Gesicht eines Fernsehklassikers: Joachim Jauer leitete und präsentierte das Politmagazin  "Kennzeichen D" und wurde so zu einer Art Mittler zwischen Ost und West. Zuvor hatte er auch als Korrespondent aus dem ZDF-Büro in Ost-Berlin berichtet. Als Erklärer der Verhältnisse hinter dem eisernen Vorhang dürfte er zahllosen Zuschauern in Erinnerung sein.

Joachim Jauer wurde in Berlin geboren, also in jener Stadt, in welcher der Ost-West-Konflikt der nächsten Jahrzehnte sehr deutlich seine Spuren hinterlassen würde. Nach dem Studium an der Freien Universität Berlin war Jauer zunächst für den Radiosender RIAS tätig, bevor er 1965 zum Zweiten Deutschen Fernsehen kam. Später war Jauer auch im Studio Bonn, als Leiter des ZDF-Studios in Wien und als Korrespondent für Osteuropa tätig. Ab 1999, also nach seiner "Kennzeichen D"-Zeit, übernahm Jauer dann die Leitung des Berliner ZDF-Landesstudios, eine Position, die er bis zu seinem Ausscheiden im Juni 2002 innehatte.

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Nichelle Nichols (* 28. Dezember 1932 † 30. Juli 2022) CBS Paramount Television

Es war eine Rolle, die Fernsehgeschichte schrieb und die Generationen von jungen, afro-amerikanischen Zuschauerinnen beinflusste. Nichelle Nichols ist und bleibt legendär als Kommunikationsoffizier Lieutenant Uhura in  "Raumschiff Enterprise", eine Rolle, die sie ursprünglich nach der ersten Staffel aufgeben wollte, dann aber auf Drängen von Bürgerrechtler Martin Luther King, Jr. weiterspielte.

Diese Vorbildfunktion wurde später auch von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA genutzt, die Nichols zum Gesicht einer Kampagne machte, die Mitglieder von Minderheiten sowie Frauen zu einer Bewerbung als NASA-Astronaut:innen motivieren wollte. Das Programm galt als Erfolg und als direktes Sprungbrett für die spätere erste amerikanische Astronautin sowie den späteren ersten schwarzen NASA-Astronauten, die auf Space Shuttles in den Weltraum flogen. Nichols betätigte sich in der Zeit von 1977 bis 2015 als Freiwillige für das Programm. Nichols starb im Alter von 89 Jahren.

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Roger E. Mosley (* 18. Dezember 1938 † 7. August 2022) CBS

An den Folgen eines Verkehrsunfalls verstarb im August 2022 der aus  "Magnum" bekannte Schauspieler Roger E. Mosley im Alter von 83 Jahren. Acht Staffeln lang spielte er in der Erfolgsserie ab 1980 den Soldat im Ruhestand Theodor Calvin, genannt TC. Der ehemalige Kamerad von Thomas Magnum hatte sich mit einem touristischen Hubschrauberbetrieb ("Island Hoppers") selbstständig gemacht und Magnum bediente sich TCs Transportmittel gerne und ausgiebig.

Ab Mitte der 1970er konnte Mosley Rollen in bekannteren TV-Formaten buchen, darunter  "Kung Fu",  "Die Straßen von San Francisco",  "Kojak" sowie  "Starsky & Hutch". 1976 setzte er mit dem biografischen Film "Leadbelly" über Blues- und Folk-Sänger Huddie Ledbetter (1888 bis 1949) ein Ausrufezeichen. Die Neuauflage  "Magnum P.I." besuchte Mosley zweifach - wofür er aus dem eigentlich schon angetretenen Ruhestand kam. Dabei spielte er eine neue Figur: Einen Vietnam-Veteranen namens John Booky, der mittlerweile auf Hawaii einen Barbershop eröffnet hatte und für den "aktuellen" TC (Stephen Hill) einige wertvolle Ratschläge bereithielt.

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Wolfgang Petersen (* 14. März 1941 † 12. August 2022) WDR/tbc

Bevor er zum Starregisseur des US-amerikanischen Blockbuster-Kinos wurde, prägte er die deutsche Fernsehlandschaft nachhaltig. In den 1970ern sorgte Wolfgang Petersen für Aufsehen mit seinen  "Tatort"-Krimis, darunter die Skandal-Folge "Reifezeugnis" (1977) mit Nastassja Kinski. Aber auch Fernsehfilme wie  "Smog",  "Vier gegen die Bank" oder  "Die Konsequenz" gelten heute als absolute Klassiker.

Der Wendepunkt in Petersens Karriere kam dann, als er Lothar-Günther Buchheims Roman  "Das Boot" verfilmte. Der Antikriegsfilm mit Jürgen Prochnow erlangte auch international höchste Ehren - sechs Oscar-Nominierungen inklusive. Die Ausstrahlung der längeren Schnittfassung als Fernsehserie in der ARD sorgte später für großes Aufsehen - und dank des Erfolgs konnte er nun auch weiterhin seine Träume auf die Leinwand bringen. Zunächst die 1984 veröffentlichte  "Unendliche Geschichte" und 1985 noch den Sci-Fi-Film  "Enemy Mine - Geliebter Feind" mit Dennis Quaid. Danach ging es endgültig nach Hollywood: In den 1990ern folgten die Blockbuster  "In The Line Of Fire - Die zweite Chance" mit Clint Eastwood,  "Outbreak: Lautlose Killer" mit Dustin Hoffman,  "Air Force One" mit Harrison Ford sowie  "Der Sturm" mit George Clooney und Mark Wahlberg.

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Felix Huby (* 21. Dezember 1938 † 19. August 2022) SWR/Jürgen Haas (2009)

Im Alter von 83 Jahren verstarb im August der renommierte TV-Autor Felix Huby. Für den  "Tatort" schuf er unter anderem die beliebten Kommissare Ernst Bienzle, Max Palu und Jan Casstorff und schrieb auch für Schimanski. Huby war zunächst unter seinem bürgerlichen Namen Eberhard Hungerbühler als Journalist tätig, auch für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Hubys Roman "Der Atomkrieg in Weihersbronn" - mit dem er die Figur Ernst Bienzle geschaffen hatte - wurde dann zum Erfolg, sodass er sich fortan komplett auf das Fiktionale verlegte. Zunächst mit Romanen, später als Drehbuchautor vor allem fürs Fernsehen. Mit Bienzle als Protagonist etwa erschienen 18 Romane sowie 25 "Tatort"-Folgen. Bis 2012 schrieb Huby für zahllose Serien und galt als Vielschreiber, was der Beliebtheit seiner Werke keinen Abbruch tat. Im Alleingang verfasste er die Serien  "Abenteuer Airport",  "Hafendetektiv" und  "Tierarzt Dr. Engel" mit zusammen deutlich mehr als 100 Folgen und war an 40 Episoden vom  "Großstadtrevier" beteiligt.

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Isolde Schmitt-Menzel (* 11. April 1930 † 4. September 2022) WDR/privat

Sie hat der Maus aus der  "Sendung mit der Maus" ihre bis heute charakteristische Gestalt gegeben: Isolde Schmitt-Menzel, die 92 Jahre alt wurde. Ab 1968 zeichnete sie Bildergeschichten für die ARD, zunächst für den hr und kurz darauf für den WDR, unter anderem auch für das  "Sandmännchen". Mit ihrer legendären Buchillustration "Die Maus im Laden" entwickelte sie im Auftrag des WDR das orangefarbene Aussehen der Maus, die dann erstmals 1971 mit auf den Fernsehbildschirm kam - und direkt so beliebt war, dass die Sendung rasch von "Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger" in "Die Sendung mit der Maus" umbenannt wurde.

Schmitt-Menzel prägte den originellen und fantasievollen Charakter der Maus durch die ersten rund 100 von ihr kreierten Maus-Spots, die zwischen den einzelnen Lach- und Sachgeschichten gezeigt wurden. Animiert hat die Maus der bereits 2014 verstorbene Schweizer Trickfilmzeichner Friedrich Streich. Isolde Schmitt-Menzel schrieb und illustrierte über 35 Bücher und fertigte Skulpturen aus Bronze und Keramik. Sie lebte und arbeitete lange als freischaffende Künstlerin in Texas und Südfrankreich und hatte in Deutschland regelmäßig Ausstellungen. Den 50. Geburtstag der Maus im vergangenen Jahr konnte sie noch miterleben.

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Fritz Pleitgen (* 21. März 1938 † 15. September 2022) WDR/Herby Sachs

Im September verstarb der langjährige WDR-Intendant Fritz Pleitgen im Alter von 84 Jahren. Kaum ein Gesicht war über Jahre hinweg so mit dem WDR verbunden wie Pleitgens, der seit 1963 für die ARD-Anstalt tätig war. Als ARD-Korrespondent berichtete er in den 1970er und 1980er Jahren aus der Sowjetunion, der DDR und den USA. Als erster westlicher Journalist überhaupt führte er ein Interview mit dem damaligen Generalsekretär der KPdSU Leonid Breschnew.

1988 zog es Pleitgen zurück nach Nordrhein-Westfalen, wo er die Fernseh-Chefredaktion des WDR übernahm und 1994 schließlich die Direktion des WDR-Hörfunks. In dieser Zeit wurde er auch ein gern gesehenes Gesicht des Sonntagmittags und präsentierte fast 300 Mal den  "Presseclub" im Ersten. Von 2006 bis 2008 übernahm Fritz Pleitgen den Vorsitz der Europäischen Rundfunkunion EBU. 2007 stand für ihn dann auch der Abschied vom WDR an. Von 2011 bis 2021 engagierte er sich als Präsident der Deutschen Krebshilfe und machte schließlich 2020 seine Erkrankung an Bauchspeicheldrüsenkrebs öffentlich, der er im September 2022 erlag.

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Dame Angela Lansbury (* 16. Oktober 1925 † 11. Oktober 2022) Universal Television

75 Jahre lang stand sie auf den Brettern, die die Welt bedeuten und vor Film- und Fernsehkameras. Dennoch dürften deutsche Zuschauerinnen und Zuschauer Angela Lansbury vor allem als energiegeladene Krimi-Autorin und Schnüfflerin Jessica Fletcher kennen. Zwölf Staffeln und mehr als 250 Episoden lang verkörperte Lansbury diese Rolle in dem Krimi-Hit  "Mord ist ihr Hobby", war aber bereits zuvor durch Hollywood-Klassiker und Disney-Filme bekannt. Sie wurde 96 Jahre alt.

Während ihres großen Fernseh-Erfolgs kehrte Angela Lansbury zu Disney zurück, wo sie bereits 1971 mit der Hauptrolle in dem Musical  "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" erfolgreich gewesen war. Nun übernahm sie 1991 eine stimmliche Nebenrolle in dem Zeichentrickfilm  "Die Schöne und das Biest". Sie lieh der singende Teekanne Mrs. Potts ihre Stimme und interpretierte so auch den bekannten Titelsong. Ein kleines Film-Comeback hatte sie 2018 als Ballonverkäuferin in dem Disney-Sequel  "Mary Poppins' Rückkehr".

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Fred Fussbroich (* 16.09.1940 † 18. Oktober 2022) IMAGO/Future Image

Nach langer Krankheit verstarb im Oktober Fred Fussbroich im Alter von 82 Jahren. Mehr als 100 Folgen lang sorgte er mit seiner typisch kölschen Art für Aufsehen und gute Laune. Fred und seine Familie lieferten mit  "Die Fussbroichs" und den damit verbundenen Geschichten einer Arbeiterfamilie die Mutter aller Doku-Soaps ab, die basierend auf einem Dokumentarfilm aus dem Jahr 1979 dann ab 1990 in Serie ging.

Im Zentrum standen Vater Fred, Mutter Annemie, Sohn Frank und dessen jeweils aktuelle Freundin standen. Von gescripteter Reality-Unterhaltung war hier noch keine Spur, die lockeren Sprüche und der Alltag der Arbeiterfamilie aus dem Mietshaus in Köln-Buchheim waren echt. Vor allem die lockeren kölschen Sprüche von Familienoberhaupt Fred erfreuten sich besonderer Beliebtheit. Ute Diehl erhielt für das Format 1992 den Grimme-Preis in Bronze. Mehr als zehn Jahre lang wurde gedreht und so konnten die Zuschauer das Leben der Fussbroichs zwischen Geburtstagen, Jobverlust, Urlaubsreisen, Pensionierung oder Krankheiten ausgedehnt miterleben.

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Christiane Hörbiger (* 13. Oktober 1938 † 30. November 2022) ARD Degeto/Sandra Hoever

Mit  "Das Erbe der Guldenburgs" schrieb sie TV-Geschichte. Die österreichische Schauspielerin Christiane Hörbiger avancierte zum Publikumsliebling und danach schließlich zur Grande Dame der Schauspielkunst. Ihre Theaterkarriere begann ab Ende der 1950er Jahre am Wiener Burgtheater und mit Engagements in Heidelberg, bei den Münchner Kammerspielen und bei den Salzburger Festspielen. Größere Bekanntheit erlangte Hörbiger dann in der ARD-Serie  "Donaug'schichten", in der sie von 1965 bis 1970 als Christl Müller an der Seite von Willy Millowitsch zu sehen war.

Eine ganz neue Dimension erreichte Hörbigers Karriere aber mit der Rolle der Gräfin von Guldenburg in der legendären ZDF-Serie. Zu Hörbigers umfangreicher Filmografie gehören unter anderem "For Parents Only" (ihre einzige US-Produktion), Helmut Dietls Satire  "Schtonk!", das Justizdrama  "Die Geschworene", der Thriller  "Die Gottesanbeterin" und die Verfilmung von Friedrich Dürrenmatts  "Der Besuch der alten Dame". Eine Serienhauptrolle spielte sie schließlich erneut von 1998 bis 2002 in der 65-teiligen ARD-Serie  "Julia - Eine ungewöhnliche Frau". Darin verkörperte sie die titelgebende und von Schicksalsschlägen gebeutelte Wiener Juristin Dr. Julia Laubach, die in ihrem Leben noch einmal neu anfangen will. Christiane Hörbiger wurde 84 Jahre alt.

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Kirstie Alley (* 12. Januar 1951 † 5. Dezember 2022) TV Land

Die US-amerikanische Schauspielerin Kirstie Alley erlangte mit Kinokomödien wie  "Kuck' mal wer da spricht!" an der Seite von John Travolta in den 1990er Jahren weltweite Bekanntheit. Begonnen hat ihre Schauspielkarriere jedoch an der Seite von Mr. Spock in  "Star Trek II - Der Zorn des Khan" (1982). Danach folgte der weltbekannte Part der Abolitionistin Virgilia Hazard in der gefeierten Serie  "Fackeln im Sturm", wo sie ihren späteren Ehemann Parker Stevenson kennenlernte.

1987 wurde Kirstie Alley dann zur neuen Leading Lady der Kult-Sitcom  "Cheers". Sechs Staffeln lang spielte Alley dort die Bar-Managerin Rebecca Howe, wofür sie mit dem Golden Globe und dem Emmy ausgezeichnet wurde. Mit der Comedy  "Veronica" erhielt Kirstie Alley zwischen 1997 und 2000 eine eigene Sitcom, gefolgt von der kurzlebigen Comedy  "Kirstie" (2013). Mit ihrer eigenen Reality-Show  "Durch dick und dünn mit Kirstie Alley" (2010) machte sich die Schauspielerin über den Schlankheitswahn Hollywoods lustig.

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Ruprecht Eser (* 6. Januar 1943 † 9. Dezember 2022) ZDF/Jürgen Detmers

In den 1980er Jahren war er eines der Gesichter des  "heute journals": Ruprecht Eser führte nicht nur als Moderator durch die Sendung, sondern leitete später auch die Redaktion des Nachrichtenmagazins. Für das ZDF war er insgesamt 37 Jahre lang tätig, unter anderem als Korrespondent in London, als Chefreporter und mit seiner eigenen wöchentlichen Gesprächssendung  "halb 12". Diese lief bis 2003 immer am Sonntagmorgen um 11.30 Uhr.

1970 kam Eser dann zum ZDF und leitete dort ab Mitte der 1970er Jahre die Redaktion Reportage/Dokumentation in der ZDF-Hauptredaktion Innenpolitik. 1984 folgte ein Abstecher als Korrespondent in London, bevor er ab 1985 zum Moderator des "heute journals" wurde. 1988 übernahm er auch die redaktionelle Leitung des Magazins. In dieser Funktion begleitete er etwa die Wendezeit 1989/90, was Eser später als Höhepunkt seines journalistischen Lebens bezeichnen würde. 1995 wurde Eser zudem Chefreporter des ZDF. Danach leitete er von 1997 bis 2003 die ZDF-Hauptredaktion Gesellschafts- und Bildungspolitik, bevor er 2004 als Korrespondent für fünf Jahre nach London zurückkehrte.

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Dieter Pröttel (* 31. Oktober 1933 † 26. Dezember 2022) IMAGO/United Archives

Als 1967 Vizekanzler Willy Brandt auf den roten Knopf drückte und die Ära des Farbfernsehens in Deutschland einläutete, saß er in der Regie. Dieter Pröttel arbeitete in seiner langen Karriere mit mehr als 3000 Produktionen mit den bekanntesten Showstars des Landes zusammen. In den 80er Jahren hob er zudem  "Die Supernasen" aus der Taufe.

Der promovierte Volkswirt war bereits für den damaligen SWF tätig, als er 1962 seine große Chance erhielt. Er übernahm von dem erkrankten Michael Pfleghar die beliebte Unterhaltungssendung "Bonsoir Catrin" mit Caterina Valente. In den folgenden Jahrzehnten prägte Pröttel das Unterhaltungsfernsehen der 1960er bis 1990er Jahre mit Kult-Formaten wie  "Die Rudi Carrell Show",  "Auf los geht's los", dem  "Talentschuppen",  "Die Pyramide",  "Hätten Sie heut' Zeit für mich?",  "1, 2 oder 3",  "Flitterabend" oder  "Verstehen Sie Spaß?".

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Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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Leserkommentare

  • Hazel-Ra schrieb am 05.01.2023, 02.08 Uhr:
    Karl Merkatz sollte hier ebenfalls genannt werden.