Im zurückliegenden Jahr mussten wir Abschied nehmen von Menschen, die sich durch ihr herausragendes Engagement für das Fernsehen einen Platz in unseren Herzen erobert hatten. Kaum je kannten wir sie persönlich und doch waren sie manchmal ständig um uns, so wie ein Familienmitglied. Sie prägten den Bildschirm über Jahrzehnte hinweg, sowohl in Deutschland als auch international. Manche von ihnen kreierten herausragende Showmomente, andere brachten uns mit ihrem Schauspiel zum Nachdenken oder sie brachten uns fast täglich zum Lachen und wurden fast zu so etwas wie Familienmitgliedern. Wieder andere entführten uns mit berauschenden Klängen in andere Zeiten und Welten. Im Folgenden möchten wir an einige dieser herausragenden Fernsehschaffenden erinnern.
Abschiede 2025 Max Schautzer (* 14. August 1940 † 29. Januar 2025) ARD/Uwe Erns
Geboren in Klagenfurt, begann Schautzers Karriere Mitte der 1960er Jahre beim WDR-Hörfunk, ehe er 1967 ins Fernsehen wechselte und unter anderem für Formate wie die "Sportschau", "Musik aus Studio B", den Deutschen ESC-Vorentscheid sowie die Shows "Allein gegen Alle" und "Die schönsten Melodien der Welt" vor der Kamera stand. Mit der selbst entwickelten Sendung "Pleiten, Pech und Pannen" etablierte er in den 1980er Jahren einen Publikumshit, gründete später eine eigene Produktionsfirma und engagierte sich nach seinem ARD-Abschied verstärkt für Seniorenthemen. Außerdem spielte er Theater, arbeitete als Hörspielsprecher und veröffentlichte 2020 seine Autobiografie. Noch bis Ende 2024 trat Schautzer in Shows wie "Wer weiß denn sowas?" und "Ein Herz für Kinder" auf.
Horst Janson (* 4. Oktober 1935 † Januar 2025) IMAGO/Future Image
Im Januar verstarb ebenfalls der deutsche Schauspieler Horst Janson im Alter von 89 Jahren. Bekannt wurde er in den 1970er Jahren mit der ZDF-Serie "Der Bastian" sowie den "Immenhof"-Kinofilmen, zu Beginn der 80er prägte er als Horst in der "Sesamstraße" eine ganze Kindergeneration.
Mit "Die Sprechstunde" prägte sie über Jahrzehnte den Gesundheitsjournalismus im BR, erklärte komplizierte Themen verständlich und wurde für ihre Arbeit unter anderem mit der Goldenen Kamera und dem Bambi ausgezeichnet. 2010 machte sie öffentlich, an Brustkrebs erkrankt zu sein, später folgten zahlreiche weitere Operationen. Antje-Katrin Kühnemann wurde 80 Jahre alt.
Rolf Schimpf (* 14. November 1924 † 22. März 2025)IMAGO/Spöttel Picture
Er wurde 100 Jahre alt und löste 222 Fälle im ZDF: Rolf Schimpf war über zwei Jahrzehnte lang das Gesicht der Krimireihe "Der Alte". Der Schauspieler, der 1924 in Berlin geboren wurde, kam erst spät zu großer Fernsehbühne, nachdem er zunächst Theater spielte und im TV in Produktionen wie "SOKO 5113", "Büro, Büro" oder "Die Schwarzwaldklinik" auftrat.
Produzent Helmut Ringelmann holte ihn 1984 für "Mensch Bachmann" an Bord. Zwei Jahre später übernahm Schimpf als Leo Kress in "Der Alte" die Nachfolge von Siegfried Lowitz und blieb der Reihe bis 2007 treu. Schimpf und die Macher setzten auf ruhige Erzählweise statt Action und prägten den Krimiklassiker nachhaltig. Nach seinem Abschied folgten nur noch wenige Auftritte, darunter 2009 in "Sturm der Liebe". Zuletzt lebte Schimpf in einer Pflegeeinrichtung, litt an Demenz und hatte finanzielle Sorgen. 2023 musste er sein langjähriges Seniorenheim verlassen. Seine zweite Ehefrau Ilse Zielstorff war bereits 2015 verstorben.
Richard Chamberlain (* 31. März 1934 † 29. März 2025) NBC
Richard Chamberlain erlangte auch hierzulande mit seiner Rolle als irischer Pater Ralph de Bricassart in dem erfolgreichen Mehrteiler "Die Dornenvögel" Kultstatus. Geboren am 31. März 1934 in Beverly Hills, feierte Chamberlain seinen internationalen Durchbruch aber bereits in den 1960er Jahren mit der Erfolgsserie "Dr. Kildare". In den 1970er und 1980er Jahren folgten zahlreiche prägende Rollen, darunter Auftritte in "Die drei Musketiere", "Flammendes Inferno" sowie vor allem die Hauptrolle in der gefeierten Miniserie "Shōgun".
Peter Rapp (* 14. Februar 1944 † 25. April 2025) ORF
Die österreichische Fernsehlandschaft trauerte in diesem Jahr um eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten: Peter Rapp verstarb im Alter von 81 Jahren. Über sechs Jahrzehnte lang war der gebürtige Wiener unverzichtbarer Bestandteil des ORF und galt mit Sendungen wie "Hoppala", "Die große Chance", "Wurlitzer" und der "Brieflos Show" als echter Publikumsliebling. Auch ZDF-Zuschauer kannten ihn aus dem Quiz "Tele-As".
Seine Karriere begann Rapp als Wiener Sängerknabe, später folgten journalistische Stationen, bevor er 1963 erstmals im Fernsehen auftrat und mit Formaten wie "Teenagerparty" und ab 1968 der Jugendkultsendung "Spotlight" zum TV-Gesicht einer ganzen Generation wurde. Neben Radioarbeiten für Ö3 moderierte Rapp zahlreiche weitere Shows, erlebte Höhen mit Quotenrekorden ebenso wie persönliche Rückschläge, sprach offen über finanzielle Probleme sowie seine Spielsucht und kehrte nach einem Schlaganfall 2013 dennoch auf die Bühne zurück. Seine "Brieflos Show" präsentierte er über 16 Jahre lang, später führte er noch durch das nostalgische ORF-Format "Als wäre es gestern gewesen". ORF und Politik würdigten ihn als einen der letzten großen Universal-Entertainer, der in fast 7.000 Fernsehsendungen zu sehen war.
Helmut Thoma (* 3. Mai 1939 † 3. Mai 2025) IMAGO/Sven Simon
Helmut Thoma, einer der maßgeblichen Wegbereiter des deutschen Privatfernsehens, verstarb im vergangenen Mai. Der frühere RTL-Chef prägte mit seiner strategischen Ausrichtung auf ein junges Publikum und seinem Gespür für Unterhaltung und Programmtrends die TV-Landschaft nachhaltig. Geboren 1939 in Wien, startete Thoma nach juristischem Studium und Tätigkeit beim ORF 1982 seine RTL-Karriere, wurde zunächst Programmdirektor von Radio Luxemburg und führte den Sender RTLplus ab 1984 auf seinem Weg zu einem der erfolgreichsten Fernsehanbieter Europas. 1991 übernahm er die alleinige Geschäftsführung, etablierte RTL an der Spitze des deutschen Fernsehens und verantwortete eine Vielzahl prägender Programmentscheidungen.
Unter seiner Führung starteten Erfolgsformate wie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", RTL baute mit "RTL Aktuell" seine Informationskompetenz aus und punktete mit Sportrechten wie Formel 1, Champions League sowie Boxkämpfen von Henry Maske. Er holte Stars wie Thomas Gottschalk zum Sender, verantwortete Serienerfolge wie "Hinter Gittern - Der Frauenknast" und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit Goldener Kamera, Bambi und dem Verdienstorden NRW. Nach seinem Rückzug 1998 blieb Thoma als Medienberater, Aufsichtsrat und Kommentator gefragt, initiierte weitere Projekte wie NRW.TV und blieb bis ins hohe Alter medienpräsent.
Loretta Swit (* 4. November 1937 † 30. Mai 2025) CBS
Sie war legendär als Chefkrankenschwester Major Margaret "Hot Lips" Houlihan in der Erfolgsserie "M*A*S*H". Loretta Swit verstarb im verangenen Mai im Alter von 87 Jahren. Die Serie, die 1972 startete und auf dem Film "M.A.S.H." von Robert Altman basiert, spielt während des Koreakriegs und thematisiert den Umgang der Ärzte mit dem Wahnsinn des Krieges.
Swit war in den meisten der 256 Episoden der Serie zu sehen, das Serienfinale von 1983 erreichte über 100 Millionen Zuschauer und gilt weiterhin als eines der erfolgreichsten fiktionalen Programme der US-Fernsehgeschichte. Ihre Darstellung der Major Houlihan brachte ihr zehn Emmy-Nominierungen und zwei Siege (1980, 1982) ein. Neben "M*A*S*H" war sie in zahlreichen Episodenrollen und Fernsehfilmen zu sehen, zog sich jedoch um die Jahrtausendwende vom Bildschirm zurück. Abseits der Schauspielerei widmete sie sich dem Tierschutz und gründete 2016 die SwitHeart Animal Alliance, die sich gegen Tierquälerei und die Zerstörung von Lebensräumen einsetzt.
Carlo von Tiedemann (20. Oktober 1943 † 8. Juni 2025) NDR/Andrea Seifert
Carlo von Tiedemann, langjähriges Aushängeschild des NDR, starb im Juni im Alter von 81 Jahren. Nach ersten journalistischen Erfahrungen, unter anderem beim Springer-Auslandsdienst in Buenos Aires, begann er 1971 seine Karriere beim NDR, zunächst als Reporter im Hörfunk und später bei NDR 2 mit Sendungen wie "NDR 2 Plattenkiste" und "Sweet, soft & lazy". Ab 1976 war er vor der Kamera aktiv, moderierte Formate wie die "Aktuelle Schaubude" und die "NDR Quizshow" sowie diverse weitere Reihen, darunter "Carlo tauscht...", "Carlo und Wigald auf Kur" mit Wigald Boning und "Carlos Koch-Chaos".
Gastauftritte in Serien wie "Tatort", "Adelheid und ihre Mörder" oder "Großstadtrevier" sowie Engagements beim Magazin "DAS!" rundeten seine Fernsehpräsenz ab. Neben dem Fernsehen war von Tiedemann als Sänger aktiv, Stadionsprecher des Hamburger SV (1991-1998) und Podcaster, unter anderem mit "Grauzone" zusammen mit Steffi Banowski. Trotz gesundheitlicher Rückschläge und persönlicher Krisen blickte er auf eine lange, erfolgreiche Karriere zurück. Er engagierte sich stark sozial, unterstützte unter anderem den Verein "Quickborn hilft", das Kinder-Hospiz "Sternenbrücke" in Hamburg und war Schirmherr einer Tagesaufenthaltsstätte für Wohnungslose in Norderstedt.
Ekkehardt Gahntz (* 1. September 1945 † 16. Juni 2025) ZDF/Carmen Sauerbrei
Mit Ekkehardt Gahntz verstarb Mitte Juni ein prägendes Gesicht des ZDF-Journalismus. Geboren am 1945 in Theresienhof/Pommern, floh er mit seiner Mutter nach Schleswig-Holstein und studierte in Mainz Geschichte, Politik und Publizistik. Nach einer freien Mitarbeit für die "heute"-Redaktion erhielt er 1971 eine Festanstellung. Ab 1975 war er als Redakteur das Gesicht und die Stimme der "heute"-Nachrichten, moderierte ab 1986 das "heute journal" und wurde 1989 Mitbegründer und erster Leiter des "ZDF-Mittagsmagazins".
Nach der Wende kehrte Gahntz zurück zu den Nachrichten und leitete von 1991 bis 2000 die "heute"-Redaktion. Anschließend war er Chef vom Dienst der ZDF-Hauptredaktion Aktuelles und von 2003 bis zu seinem Ausscheiden 2010 Leiter der Hauptredaktion Wirtschaft, Soziales und Umwelt. In dieser Zeit, unter anderem während der Finanzkrise, setzte er auf sorgfältige, relevante und glaubwürdige Berichterstattung. Ekkehardt Gahntz hinterlässt ein prägendes journalistisches Erbe, das die Ausrichtung der ZDF-Nachrichten über Jahrzehnte maßgeblich beeinflusste.
Mit der Rolle des Cole Turner in "Charmed" (1998-2006) und anschließend als Dr. Christian Troy in "Nip/Tuck" (2003-2010) erreichte McMahon internationale Bekanntheit und erhielt für seine Arbeit unter anderem eine Golden-Globe-Nominierung. Neben den Serienhauptrollen spielte er in Filmen wie "Fantastic Four", "Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer" und "Faces in the Crowd" mit und übernahm Rollen in weiteren TV-Produktionen wie "Marvel's Runaways". Von 2020 bis 2022 spielte er Jess LaCroix in "FBI: Most Wanted", zudem war er zuletzt in "The Residence" bei Netflix zu sehen.
Mark Snow (* 26. August 1946 † 4. Juli 2025) 1998/IMAGO/Everett Collection
Zu seinen Klängen gruselte man sich oder es spielten sich große Familiendramen ab: Der US-amerikanische Film- und Fernsehkomponist Mark Snow verstarb im Juli im Alter von 78 Jahren. Bekannt wurde er vor allem durch die Titelmelodie zu "Akte X", die in den 1990er Jahren Kultstatus erreichte und in mehreren europäischen Ländern in die Top 10 der Charts gelangte. Für seine Arbeit erhielt Snow insgesamt 15 Emmy-Nominierungen, sechs davon für "Akte X", blieb aber ohne Auszeichnung. Neben der Kultserie komponierte er auch die Musik zu Kinofilmen und den Serien "Millennium" und "Die einsamen Schützen".
Malcolm-Jamal Warner (* 18. August 1970 † 20. Juli 2025) FOX
Als Theo Huxtable spielte er sich ins Herz einer ganzen Fernsehgeneration: Im Juli verstarb Malcolm-Jamal Warner im Alter von nur 54 Jahren bei einem Badeunfall in Costa Rica. Acht Jahre lang spielte er eine Hauptrolle in der erfolgreichen Familiencomedy "Die Bill Cosby Show", die zwischen 1984 und 1992 mit über 200 Folgen produziert wurde. Weitere Hauptrollen hatte er in "Malcolm & Eddie" und "Jeremiah". Zuletzt war er als Dr. AJ Austin in "Atlanta Medical" zu sehen und wirkte in "9-1-1 Notruf L.A." sowie "Alert: Missing Persons Unit" mit.
Malcolm-Jamal Warner wurde am 18. August 1970 in Jersey City, New Jersey geboren und wuchs in Los Angeles auf. Nach ersten Schauspielerfahrungen in "Matt Houston" und "Fame - Der Weg zum Ruhm" wurde er für "The Cosby Show" entdeckt. In der Serie spielte er an der Seite von Bill Cosby, Phylicia Rashād und Lisa Bonet. Neben der Schauspielerei war Warner auch als Regisseur, Produzent und Musiker aktiv. Er hinterlässt seine Ehefrau und die gemeinsame Tochter.
Ulli Potofski (* 7. Juli 1952 † 2. August 2025) IMAGO/Chai v.d. Laage
Der deutsche Sportjournalist und Fernsehmoderator Ulrich "Ulli" Potofski verstarb Anfang August nach kurzer, schwerer Krankheit. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeit für RTL und Sky, wo er vier Jahrzehnte lang die Sportberichterstattung prägte. Geboren am 7. Juli 1952 in Gelsenkirchen, startete Potofski seine Karriere bei Radio Luxemburg, bevor er 1979 zum WDR wechselte und 1984 beim neu gegründeten RTLplus Sportchef wurde. Dort moderierte er unter anderem die Bundesliga-Show "Anpfiff" und blieb dem Sender auch nach dem Ende des Formats als Reporter für Tennis, Skispringen und weitere Sportevents erhalten.
Neben Sportsendungen war Potofski auch in der Unterhaltung aktiv, spielte in "Ein Schloss am Wörthersee" mit, moderierte "Ein Tag wie kein anderer" und kommentierte den "Domino Day" sowie Matches bei "Big Brother". Für Sky berichtete er bis zuletzt über Bundesliga, DFB-Pokal und Wimbledon und moderierte Formate wie "Mein Stadion" und "London Calling". 2016 nahm er an der RTL-Show "Let's Dance" teil, zudem war er Autor von Kinderbüchern und wirkte in über 100 Folgen der Hörspielreihe "Teufelskicker" mit.
Horst Krause (* 18. Dezember 1941 † 5. September 2025) rbb
Der Schauspieler Horst Krause starb im September im Alter von 83 Jahren. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als gleichnamiger Polizeihauptmeister "Polizeiruf 110" aus Brandenburg, die er von 1998 bis 2015 verkörperte. Geboren 1941 in Bönhof, erlernte Krause zunächst den Beruf des Drehers, bevor er von 1964 bis 1967 an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide studierte. Nach Engagements am Landestheater und Staatsschauspiel Dresden startete er seine Filmkarriere mit kleineren Rollen im DDR-Fernsehen, 1981 gab er sein Kinodebüt in der DEFA-Komödie "Asta, mein Engelchen". Der Durchbruch gelang Anfang der 1990er Jahre mit Hauptrollen in Detlev Bucks Filmen "Wir können auch anders" und "Männerpension", wofür er mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde.
Weitere Rollen hatte Horst Krause in "Karl May", "Das Mädchen Rosemarie" und "Die Bubi-Scholz-Story" sowie in Serien wie "Stubbe - Von Fall zu Fall", "Bella Block" und "Für alle Fälle Stefanie". Seine bekannteste Figur als Dorfpolizist führte zu einer eigenen neunteiligen Filmreihe "Krause", die zwischen 2007 und 2022 entstand und das Privatleben des Dorfpolizisten im fiktiven Schönhorst zeigte. Zwischen 2015 und 2020 spielte Krause seine letzte große Hauptrolle in der ARD-Fernsehfilmreihe "Krüger". Für seine Verdienste wurde er 2012 mit dem Verdienstorden des Landes Brandenburg geehrt.
Klaus Doldinger (* 12. Mai 1936 † 16. Oktober 2025) IMAGO / Eibner
Seine Melodien platzierten sich als Dauerbrenner in Gehör und Gedächtnis ganzer Fernseh-Generationen: Der Komponist und Jazzmusiker Klaus Doldinger verstarb im Oktober im Alter von 89 Jahren. Der Berliner entwickelte schon früh ein Talent für Musik, studierte Klavier, Klarinette und später Tenorsaxophon. In den 1950er Jahren startete Doldinger seine Jazzkarriere, gründete Bands und veröffentlichte 1963 mit dem Klaus Doldinger Quartett das Album "Doldinger - Jazz Made in Germany". Unter dem Pseudonym Paul Nero produzierte er zudem Tanz- und Rockmusik. 1971 gründete er die Band Passport, die Jazz, Fusion, Rock und Weltmusik verband und bis heute international erfolgreich ist. Doldinger spielte Sopransaxophon, Tenorsaxophon, Keyboard und Synthesizer und tourte weltweit.
Heinrich Stadler (* 21. April 1962 † 3. Dezember 2025) BR/Marco Orlando Pichler
Heinrich Stadler, bekannt für seine 16-jährige Rolle als Braumeister und Lagerleiter in der BR-Vorabendserie "Dahoam is Dahoam", ist Anfang Dezember im Alter von 63 Jahren verstorben. Geboren am 21. April 1962 in Lenggries, begann er seine Schauspielkarriere 2004 im "Komödienstadel" und trat ab 2007 bei "Dahoam is Dahoam" auf, bevor er 2008 die feste Rolle des Lagerleiters übernahm. Bis 2024 prägte er mit seiner bodenständigen Darstellung den Alltag der fiktiven Kirchleitner Brauerei in insgesamt 136 Folgen.
Neben seiner Schauspielkarriere war Stadler im echten Leben ausgebildeter Braumeister und arbeitete in der Brauerei Bräu im Moos. Darüber hinaus betrieb er eine eigene Vinothek und verkaufte rund 17 Jahre lang Weine. Gelegentlich übernahm er auch Episodenrollen in den ARD-Produktionen "Utta Danella" (2010) und "Daheim in den Bergen" (2024).
Ingrid van Bergen (* 15. Juni 1931 † 28. November 2025)IMAGO/Future Image
Ingrid van Bergen verstarb Anfang Dezember im Alter von 94 Jahren. Sie gehörte in den 1950er und 1960er Jahren zu den bekanntesten Kinodarstellerinnen Deutschlands, unter anderem in "Bildnis einer Unbekannten", "Des Teufels General" und in Edgar-Wallace-Krimis. International war sie unter anderem in "Stadt ohne Mitleid" mit Kirk Douglas und "Verrat auf Befehl" mit William Holden zu sehen. Ihre Karriere erlitt jedoch einen massiven Einschnitt, als sie 1977 in einer Villa am Starnberger See ihren damaligen Geliebten Klaus Knaths erschoss. Der Fall erregte große mediale Aufmerksamkeit und van Bergen wurde wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Nach der Haft konnte van Bergen nur langsam wieder Fuß in der Branche fassen. Ab Mitte der 1980er Jahre übernahm sie Fernsehrollen in Serien wie "Praxis Bülowbogen", "Ein Fall für zwei", "Derrick" oder "SOKO München". Ein breites Publikum erreichte sie noch einmal 2009, als sie im RTL-Format "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" zur Dschungelkönigin gekrönt wurde. In der Folge wirkte sie noch in Produktionen wie dem "Tatort", der ZDF-Serie "Dr. Klein" und der Sat.1-Telenovela "Mila" mit, bevor sie sich aus der Öffentlichkeit zurückzog.
Rolf Becker wurde 1935 in Leipzig geboren und wuchs nach dem Tod seines Vaters während des Zweiten Weltkriegs auf dem Bauernhof seiner Großeltern in Holstein auf. Nach Schauspielunterricht in München begann er 1957 seine Bühnenlaufbahn, bevor er in Hamburg sesshaft wurde. Neben seiner Schauspielkarriere engagierte sich Becker politisch, setzte sich für Flüchtlinge, gegen Krieg und Imperialismus ein und war gewerkschaftlich aktiv. Aus seiner ersten Ehe stammen die Schauspieler Ben Becker und Meret Becker, aus seiner zweiten Ehe drei weitere Söhne. Seit 1980 war er mit der Schauspielerin und Dozentin Sylvia Wempner verheiratet.
Uwe Kockisch (* 31. Januar 1944 † 22. Dezember 2025) rbb/ARD Degeto/Martin Menke
16 Jahre lang prägte er die ARD-Krimireihe "Donna Leon". Zahlreiche Zuschauer kannten Uwe Kockisch vor allem in der Kult-Rolle des Commissario Guido Brunetti, aber auch als Hans Kupfer in der Serie "Weissensee". Insgesamt wirkte Kockisch in über 100 Film- und Fernsehproduktionen mit und wurde unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Geboren 1944 in Cottbus, wuchs Kockisch in der DDR auf und begann seine Laufbahn zunächst als Bühnenarbeiter und Statist, bevor er an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin ausgebildet wurde. Es folgten Engagements am Maxim-Gorki-Theater und erste Filmrollen bei der DEFA, später in gesamtdeutschen Produktionen. Hauptrollen in Literaturverfilmungen und der Krimiserie "Zappek" verschafften ihm den Durchbruch beim gesamtdeutschen Publikum, bevor er 2003 die Rolle des Brunetti übernahm und so zu einem der prägenden Krimi-Darsteller des deutschen Fernsehens wurde. Kockisch verstarb kurz vor Weihnachten im Alter von 81 Jahren in seiner Wahlheimat Madrid.
Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.